Das perfekte Kissen: Erholsamer Schlaf erfordert Individualität

Nackenstützkissen, kopfkissen, individuelle Kissen, erholsamer Schlaf

Die Auswahl von Kopfkissen ist eine Wissenschaft für sich. Dennoch sollten sich Verbraucher Zeit für die Kaufentscheidung nehmen. Schliesslich ist eine ungesunde Liegeposition häufig Ursache für Rückenleiden, Nackenschmerzen sowie Haltungsschäden und schmälert damit die Schlafqualität erheblich. Der Einfluss auf das allgemeine Wohlbefinden und die Lebensqualität ist enorm. Konzentrationsstörungen, mangelnde Leistungsfähigkeit und chronische Müdigkeit können die Folge sein. Von Werbeversprechen sollten sich Konsumenten nicht blenden lassen. Was zählt, sind Kissen, die optimal zu Körper und Schlafgewohnheit passen.

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Nackenstützkissen als Verkaufsschlager

Um Nacken- und Rückenschmerzen zu lindern oder entsprechend vorzubeugen, werden gern Nackenstützkissen verkauft. Anders als bei vielen herkömmlichen Kissen, lässt sich die Wirbelsäule im Schlaf mit Hilfe dieser Kissenvariante gerade halten. Die Schultern liegen nicht auf dem Kissen, sondern auf der Matratze, wodurch Verspannungen im Halswirbelbereich tatsächlich verhindert werden können. Der Nackenbereich wird anatomisch gestützt, um einer unnatürlichen Körperhaltung entgegenzuwirken.

Grösstenteils kommen viskoelastische Materialien zum Einsatz. Viskoelastizität hat den Vorteil, dass Kissen zwar elastisch sind und sich der individuellen Kopf- und Nackenform anpassen, aber dennoch ausreichend fest sind, um dem Körperbereich Halt zu bieten. Bei Druck gibt ein viskoelastischer Stoff nach, bei Entlastung begibt er sich in seine ursprüngliche Form. Davon profitiert der Schlafkomfort in hohem Mass. Viskoelastizität ist jedoch kein Allheilmittel. Verbraucher müssen auf eine hohe Punktelastizität, Stützkraft und eine optimale Belüftung achten. Wird ein Nackenstützkissen dem persönlichen Körperbau nicht gerecht und behindert die Schlafgewohnheiten, kann es der Gesundheit auf Dauer sogar schaden. Probeliegen ist ein Muss.

Das deutsche Verbrauchermagazin Öko-Test hat im April 2019 zehn Nackenstützkissen getestet. Darunter Varianten mit Latex- und Schaumstofffüllungen. Vier der Testobjekte verfügen über viskoelastischen Schaum. Neben individueller Eignung prüften die Tester beispielsweise Stützkraft und Schadstoffgehalt. Das Ergebnis ist ernüchternd. Ein Kissen schnitt mit Note „mangelhaft“ hab, zwei mit „ausreichend“, fünf mit „befriedigend“. „Notenabzüge gibt es, weil die meisten Hersteller nicht genug informieren, wie das Kissen richtig zu benutzen ist. Auch umstrittene Inhaltsstoffe verschlechtern das Gesamturteil“, erklärt Öko-Test online. Nur zwei Nackenstützkissen kann das Verbrauchermagazin mit einem „gut“ empfehlen. Darunter das „Sana-Vario 2“ von allnatura aus punktelastischem Material, das für elastisch-nachgiebige Matratzen ideal sein soll. Die ergonomische Muldenform in Kombination mit einer optional verwendbaren Einlegeplatte erlaubt die individuelle Anpassung der Kissenhöhe. Die Kopfkissen bei allnatura sind schadstoffgeprüft und aus natürlichen Rohstoffen gefertigt. Darunter sowohl pflanzliche Materialien wie Baumwolle, Dinkelspelzen und Naturkautschuk als auch tierische Alternativen wie Daunen oder Schafschurwolle. Der Formkern von Sana-Vario 2 besteht zu 100 Prozent aus Naturkautschuk.

Bauchschläfer sollten ihre Schlafgewohnheit überdenken. Die Bauchlage ist für Nacken, Wirbelsäule und den gesamten Rücken überaus ungünstig und kann zu chronischen Schmerzen führen.

 

Der Selbsttest

Um zu erkennen, ob ein Kissen den Körper in seiner Liegeposition optimal entlastet, sind folgende Punkte zu kontrollieren:

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  • Die Wirbelsäule weist eine natürliche S-Form auf. Diese muss auch in liegender Position gegeben sein. Kritisch sind die Bereiche von Hals- und Lendenwirbelsäule. Da sich die Form der Wirbelsäule am eigenen Körper nur schlecht prüfen lässt, sollte dies eine zweite Person übernehmen.
  • Beim Rückenschläfer müssen Kissen den Zwischenraum zwischen Kopf und oberem Rücken auf Nackenhöhe so ausfüllen, dass der Kopf nur leicht angehoben wird. Rückt das Kinn zu nah an den Oberkörper und die Halswirbel ergeben keine Gerade, ist das Kissen zu hoch. Knickt der Kopf nach hinten ab, ist es zu niedrig.
  • Bei Seitenschläfern ist eine höhere Erhebung nötig, um den Nacken ausreichend zu stützen. Wird der Körper seitlich betrachtet, muss die Wirbelsäule vom Po bis zu den Halswirbeln eine gerade Linie ergeben.

Bei Nackenstützkissen mit Mulde und asymmetrischer Formgebung müssen Käufer in Erfahrung bringen, welche Seite für welche Schlafposition vorgesehen ist. Hinsichtlich der Kissengrösse sind Abmessungen von 40 x 80 Zentimeter ratsam. Für die Höhe gibt es keine pauschale Empfehlung. Jeder, der sich erholsamen Schlaf wünscht, muss sein Kissen eigenständig testen und pauschalisierte Produktempfehlungen kritisch beurteilen.

Ergänzende Einschlaftipps verrät Roland Grüter, Inhaber des Schlafcenters Luzern.

 

Bilder 1-2 Quelle: Wunderela, JayMantri – Pixabay