Umfrage zur Zufriedenheit

v.l.: Die beiden Stiftungsrätinnen Heidi Rohrer und Sandra Linguanti sind für das Ressort Marktsituation, Bewohnerbedürfnis und strategische Entwicklung zuständig.

Die Alterssiedlung Root hat in den vergangenen Jahren unterschiedliche Veränderungsprozesse durchlaufen. Im Sommer 2018 fand die Eröffnung des zweiten Standortes «Dorf Huus» statt. Ein Jahr später wurden die Zimmer im Unterfeld renoviert.

Unvorhersehbar war die Coronapandemie ab März 2020. Die Veränderungen innerhalb kurzer Zeit waren Anlass, im Rahmen des Qualitätsmanagements eine Umfrage bei den Angehörigen und den Mitarbeitenden durchzuführen.

Sandra Linguanti und Heidi Rohrer, Sie sind im Stiftungsrat für das Ressort «Marktsituation, Bewohnerbedürfnis und strategische Entwicklung» zuständig. Können Sie die Veränderungen der vergangenen Jahre einleitend in Kürze zusammenfassen?

Sandra Linguanti (SL): Seit der Eröffnung des Unterfelds im Jahr 1989 nehmen wir eine starke Wandlung der Vorstellungen über Angebote und Plätze, sowie auch der Bedürfnisse der unterschiedlichen Anspruchsgruppen wahr. So verschwanden beispielsweise Doppelzimmer aus dem Angebot, während der Fokus auf die Betreuung von Personen mit dementieller Entwicklung verstärkt wurde. Der Stiftungsrat hat sich dazu entschieden, das Leistungsangebot zeitgemäss zu erweitern und entsprechende bauliche Veränderungen im Unterfeld durchzuführen. Auch die Erweiterung um den Standort «Dorf Huus» ist ein Bereich der Strategie.

Heidi Rohrer (HR): Das Leistungsangebot und die baulichen Massnahmen mussten in einem mehrjährigen Prozess koordiniert werden. Gerade die etappenweise Sanierung der Zimmer im Unterfeld 2019 während des laufenden Betriebs war herausfordernd. Die Wohn- und Begegnungsqualität für die Bewohnenden sollte nicht eingeschränkt werden. Dies forderte die Mitarbeitenden und freiwillig engagierten Personen teils sehr. Nebenher galt es neue Prozesse zu definieren, Mitarbeitende einzuführen, sowie die Teambildung und Arbeitskultur zu fördern.

Das tönt nach viel Arbeit. Konnte eine Konsolidierung dieser strukturellen Veränderungen stattfinden?

SL: Das Konsolidierungsjahr 2020 fand nicht wie geplant statt. Diverse Aspekte der Coronapandemie mussten unter hohem Zeitdruck bewältigt werden. Zusätzlich war viel Sorgfalt bei den Abklärungen und den Massnahmen zum Schutz der vulnerablen Menschen nötig. Die Mitarbeitenden mussten hohen Belastungen standhalten und haben sich trotzdem mit sehr viel Herzblut engagiert.

HR: Der Stiftungsrat hat deshalb entschieden, eine Umfrage bei den Angehörigen und Mitarbeitenden im Frühling 2021 durchzuführen. Diese Rückmeldungen wurden im Anschluss ausgewertet und verschiedene Massnahmen dazu bereits umgesetzt.

Welche Themen standen bei den Angehörigen im Zentrum und wie waren die Ergebnisse?

SL: Das Spektrum umfasste Themen wie die Qualität der Pflege und Betreuung, Wohnsituation, Alltagsgestaltung, Zusatzangebote, Gastronomie, Preis-Leistungsverhältnis und Umgebung. Insgesamt haben wir im Vergleich gute Ergebnisse erzielt. Bei der Alltagsgestaltung oder auch beim persönlichen Einbezug der Angehörigen in die Pflege, hatten die Massnahmen der Pandemie zum Zeitpunkt der Befragung sichtlich Einfluss. Im veröffentlichten Geschäftsbericht 2021 sind auch konkrete Massnahmen enthalten, welche umgesetzt werden.

Wie sieht es bei den Mitarbeitenden aus?

HR: Themen der Befragung waren Arbeitsbedingungen, Führung, das Unternehmen, Kommunikation und die Karriere. Einige Aspekte werden vertiefter analysiert und mittelfristig zur Umsetzung kommen. Insgesamt sind die Befragungsergebnisse in vielen Bereichen im Vergleich mit anderen Gesundheitsinstitutionen gut ausgefallen. Themen wie Kommunikation, Teamentwicklung und Förderung der Kultur sollen mehr Aufmerksamkeit erhalten.

Wie geht es weiter?

SL: Es ist nun wichtig, die notwendigen Massnahmen zu planen, zu budgetieren und dann kontinuierlich umzusetzen. Es braucht sicherlich nach all diesen Jahren mit grossen Veränderungen eine Konsolidierung mit kleineren Schritten.

HR: Die Entwicklung der letzten Jahre wird nochmals evaluiert. Die Zukunft wird zeigen, in welche Richtung sich die Bedürfnisse und Herausforderungen weiterentwickeln.


Einblick mit Geschäftsbericht 2021

Die Alterssiedlung Root hat im Mai 2022 den Geschäftsbericht 2021 veröffentlicht. Darin ist ein Rückblick auf das besondere Zusammenleben während der Coronapandemie mit unterschiedlichen Stimmen enthalten. Auch gibt es einen Einblick in die Umfrage bei den Angehörigen und Mitarbeitenden mit einer Zusammenfassung der Massnahmen. Bei den Statistiken und Zahlen ist beispielsweise zu sehen, wie sich die BESA-Einstufungen oder die Altersstruktur während den letzten Jahren verändert haben. Das Jahresergebnis ist mit einem Defizit von rund 22’000 Franken im Jahr 2021 deutlich erfreulicher ausgefallen als im Jahr 2020 mit einem Minus von rund 500’000 Franken. Weitere Informationen sind unter alterssiedlung-root.ch aufgeschaltet.