Schindler Ebikon – „Die LED-Aussenleuchten sind ein Technologie-Sprung“

Seit Weihnachten beleuchtet Schindler das ganze Firmenareal in Ebikon mit intelligenten LED-Leuchten. Damit spart das Unternehmen eine Menge Strom und hat seine Sicherheit erhöht. 

Anlässlich der Verleihung des Energiestadt-Labels in Ebikon hatte Herbert Stadelmann, Leiter Gebäudemanagement bei Schindler Schweiz, mit Zahlen beeindruckt. Dank seines 2003 gestarteten Programms konnte er den Energieverbrauch des Konzerns in den vergangenen zehn Jahren um 35 Prozent, den CO2-Ausstoss um 40 Prozent und den Wasserverbrauch gar um 80 Prozent senken. Inzwischen hat er ein weiteres Projekt abgeschlossen: seit Weihnachten 2012 sorgen auf dem gesamten Schindler-Areal 80 LED-Leuchten für das richtige Licht.

Vorteilhafte LED-Technologie
Die historisch gewachsene Arealbeleuchtung hatte nicht mehr überall den aktuellen Gegebenheiten entsprochen, die Leuchten standen zum Teil am falschen Ort und waren mit unterschiedlichen Leuchtmitteln ausgestattet. Deshalb hat sich Herbert Stadelmann mit der Neukonzeption und einer Vereinheitlichung der gesamten Aussenbeleuchtung befasst. Er entschied sich für LED-Leuchten, weil diese nebst ihrer Wirtschaftlichkeit auch weniger Streulicht erzeugen und weniger irritierend für die Vögel sind. Aus den vielen Farbnuancen wählte der Energiespezialist neutralweiss, weil es den besten Schattenwurf habe. Auch hinsichtlich der Wartung hat LED Vorteile. Während es bei herkömmlichen Lampen bei einem Ausfall vier Komponenten zu untersuchen gebe, erklärt Stadelmann, komme beim LED nur eine einzige Fehlerquelle in Frage, und zudem brenne das Licht immer noch, auch wenn mal eine Leuchtdiode ausfällt. Ausserdem waren keine zusätzlichen Verkabelungen nötig. Die neuen Leuchten kommunizieren untereinander mit Funk. Sie müssen einfach so angeordnet sein, dass jede eine Nachbarin in Sichtweite hat.

Modernste Anlage
Die Umstellung bei Schindler erfolgte in zwei Schritten. Seit ein paar Wochen ist nun alles abgeschlossen. „Es ist nicht nur ein technologischer Sprung, sondern verbessert auch die Sicherheit auf dem ganzen Campus“, hält Herbert Stadelmann fest. Und wie könnte es anders sein: Er, der immer auf der Suche nach dem Neusten ist, jedoch alles bis ins Detail evaluiert, hat auch hier die Zukunft vorweggenommen. Bei der Anlage handle es sich um das modernste Gesamtkonzept überhaupt, sagt er. Seines Wissens sei es schweizweit einzigartig, und es gebe vom Lieferanten Philips nur gerade einen einzigen Fachmann dafür in der Schweiz. Das System lässt bei Bedarf unendlich viele Steuerungs-Möglichkeiten zu und ist in der Lage, 2000 Leuchten zu managen.

Dieses Potential kommt bei Schindler jedoch nicht voll zum Tragen. Nach genauer Prüfung hat man die 80 neu gesetzten Leuchten in drei Familien zusammengefasst. Für alle drei Gruppen wurde je ein eigenes Beleuchtungsprofil festgelegt. Damit trägt man den unterschiedlichen Lichtbedürfnissen bei Strassen, Treppen oder Arealzugängen Rechnung. Ausserdem werden maximal 70 Prozent der Höchstleistung genutzt. So kommt man auf einen Wert von 84 Watt pro Leuchte gegenüber 250 bis 400 Watt bei den herkömmlichen – was bereits einem beachtlichen Sparfaktor von rund drei entspricht.

Permanente Optimierung
Herbert Stadelmann, der alles genau wissen will, kontrolliert auch den Energieverbrauch bis ins Detail. Von jedem Tag kann er eine Energiebilanz abrufen und hat so exakte Vergleichswerte. Für das neue System liegen natürlich noch keine erhärteten Werte vor. Schätzungsweise werden in der Winterzeit etwa 40 Kilowattstunden verbraucht, was bei den aktuellen Preisen pro Tag mit fünf Franken zu Buche schlägt. Im Sommer dürften 25 Kilowattstunden ausreichen. So werden bei Schindler für die Aussenbeleuchtung Stromkosten von jährlich rund 1500 Franken anfallen, etwa 1,5 Promille der gesamten elektrischen Energiekosten. Doch auch beim grossen Rest des ‚Kuchens‘ überlässt der anerkannte Energiefachmann nichts dem Zufall. Wo sich etwas optimieren lässt, setzt er den Hebel an. Und alles, was er einsparen kann, reinvestiert er wieder für die nächsten technologischen Verbesserungen.

Dass dem Maschinen-Ingenieur mit diversen Weiterbildungen das Energiesparen Spass macht, wie er an der bereits erwähnten Gemeinde-Veranstaltung eingeräumt hat, nimmt man ihm sofort ab. Seine Büroleuchte ist zum Beispiel so programmiert, dass sie sich von selbst einschaltet, wenn er an seinem Arbeitsplatz sitzt und es die Lichtverhältnisse erfordern. Den aktuellen Verbrauch kann er jederzeit auf einem Zähler ablesen. Klar, dass er seine Passion nicht im Büro zurücklässt, wenn er Feierabend macht. Auch privat ist er seiner Zeit weit voraus und lebt in einem Haus, das gleich viel Energie erzeugt wie verbraucht.

Sonja Hablützel