Was versteht man unter einer guten Vermögensverwaltung?

Wer das Vermögen eines Dritten betreut, darf sich Vermögensverwalter nennen.
Wichtig dabei ist, dass Schweizer Vermögensverwalter ihre Tätigkeit gewerblich nur ausüben dürfen, sofern sie eine entsprechende Bewilligung der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (FINMA) haben. Darüber hinaus können Anleger in der Schweiz ihr Geld von Verwaltern von Kollektivvermögen, Fondsleitungen sowie Wertpapierhäusern verwalten lassen.

Vermögensverwalter unterstützen Anleger bei der Verwaltung individueller Portfolios. Ebenso können sie Dienste wie die Anlageberatung, die Portfolioanalyse oder bestimmte Finanzinstrumente anbieten. Unabhängige Vermögensverwalter werden zusätzlich von Aufsichtsorganisationen überwacht, die ebenfalls von der FINMA bewilligt und beaufsichtigt werden.

Sorgfalt, Mass und Mitte

Für die Vermögensverwaltung sind grundlegende individuelle Voraussetzungen wichtig:
Wer sich mit der Verwaltung von fremdem Vermögen befasst, muss über alle Massen hinaus seriös sein. Er muss bei jeder Entscheidung Sorgfalt und Verantwortung an den Tag legen.

Darüber hinaus müssen die Vermögensverwalter in der Schweiz sich im Handelsregister eintragen lassen. Ein angemessenes Risikomanagement sowie interne Kontrollen müssen ebenfalls sichergestellt sein und werden von der FINMA genau überprüft. Die Bewilligung der FINMA ist daher massgeblich und wird nur erteilt, wenn alle Voraussetzungen vollumfänglich erfüllt werden. Unabhängige Vermögensverwalter unterliegen zudem der Aufsicht durch Aufsichtsorganisationen. Diese stellen mit Revisionen vor Ort sicher,
dass alle Gesetze und Voraussetzungen minutiös eingehalten werden.

Bei der Anlageberatung sollten Vermögensverwalter tatsächlich beraten und nicht verkaufen. Bei manchen Anbietern ist die die Gefahr, dass der Kunde ein vorgefertigtes Finanzprodukt bekommt. Deshalb lohn es sich eine unabhängige Vermögensverwaltung zu beauftragen. Bei der unabhängigen Vermögensverwaltung liegt der Fokus auf den Bedürfnissen und Interessen der Kunden. Das ist ein Zeichen dafür, dass er sich seiner Verantwortung bewusst ist und sowohl die Anlageberatung als auch die Verwaltung der Portfolios mit grösster Sorgfalt und bestem Wissen durchführt.

Das zeichnet eine gute Vermögensverwaltung aus

Da die Vermögensverwaltung in der Schweiz eine bewilligungspflichtige Tätigkeit ist,
ist die Bewilligung der FINMA alleine nicht unbedingt ein Qualitätsmerkmal einer guten Vermögensverwaltung. Dennoch hat der Anleger ein gewisses Mass an Sicherheit, dass alle Vermögensverwalter strenge Auflagen erfüllen. Es sind jedoch noch andere Aspekte,
die eine gute Vermögensverwaltung auszeichnen:

Besonders lohnenswert ist es, den Blick auf die berufliche Qualifikation des Verwalters zu richten. Auch die Aus- und Weiterbildungen können hier eine entscheidende Rolle spielen. Wichtig ist jedoch vor allem, dass der Vermögensverwalter keine Interessenkonflikte aufweist. Das heisst er nimmt zum Beispiel keine Retrozessionen oder Provisionen von Dritten an. So kann ein Vermögensverwalter ganz im Interesse der Kundschaft handeln, statt mit dem Einsatz von vorgefertigten Finanzprodukten auf den nächsten Bonus oder
die nächste Provision hinzuarbeiten.

Der erste Eindruck ist prägend, sagt ein Sprichwort. Eine Börsenweisheit besagt zudem, dass man sich als Anleger mit seinem Investment wohl fühlen muss. In diesem Sinne ist auch der persönliche Eindruck wichtig, den der Vermögensverwalter macht.
Ein persönliches Treffen ist deshalb umso wichtiger.

Ein guter Anbieter von Vermögensverwaltung hält immer eine professionelle Distanz zu seinem Auftraggeber. Bei der ersten Begegnung und im Laufe der Zusammenarbeit stellt er detaillierte Fragen: So lernt er viel über die Lebensumstände und die Finanzsituation seines Kunden. Ausserdem schätzt er sein Verständnis für Risiko besser ein und kann so eine perfekt abgestimmte Anlageberatung vornehmen, um das passende Portfolio für seinen Kunden auszuarbeiten.

Die Formen der Vermögensverwaltung

Diese Anforderungen an einen guten Anlageberater gelten für alle Arten der Vermögensverwaltung. Unterschieden werden dabei drei Formen:

  • die individuelle Vermögensverwaltung
  • die standardisierte Vermögensverwaltung
  • die regelbasierte Vermögensverwaltung

Individuelle Vermögensverwaltung

Bei dieser Art der Verwaltung eines Vermögens hat der Wertpapieranleger einen persönlichen Ansprechpartner. Als Berater und Betreuer übernimmt dieser die gesamte Planung der Finanzen. Dabei stimmt er das Portfolio seines vermögenden Kunden mit grosser Sorgfalt auf die Anlageziele ab. Ein wesentlicher Punkt ist die Risikobereitschaft des Klienten. Ein guter Vermögensverwalter ist ausserdem zu jeder Zeit erreichbar.

Standardisierte Vermögensverwaltung

Bei dieser Art der Verwaltung von Vermögen betreuen versierte Berater eine Gruppe von Anlegern. Diese haben bei ihren Investments vergleichbare Ziele. Anleger, die sich für eine standardisierte Vermögensverwaltung entscheiden, haben keinen eigenen Ansprechpartner an ihrer Seite.

Das bedeutet nicht, dass eine solche Verwaltung weniger seriös wäre. Im Gegenteil –
auch hier gelten alle Anforderungen, die an einen professionellen Vermögensverwalter zu richten sind. Eine standardisierte Verwaltung ist allerdings im Vergleich zur individuellen Verwaltung in einem gewissen Mass kostengünstiger. Sie eignet sich damit auch für Anleger, die über ein kleineres Vermögen verfügen.

Regelbasierte Vermögensverwaltung

Hierbei handelt es sich um eine spezielle Form der standardisierten Vermögensverwaltung. Sie beruht auf der Erfahrung, dass eine breite Streuung beim Investment über längere Zeiträume vorteilhaft ist. Die regelbasierte Verwaltung von Vermögen wird ebenfalls von erfahrenen Finanzfachleuten angeboten.

Sie kaufen, halten und verkaufen allerdings nach klar vorgegebenen und definierten Regeln. Viele Fehler lassen sich so vermeiden. Oft sind es Kleinanleger, die häufig Fehler machen. Sie sind mit der regelbasierten Verwaltung bestens beraten.

Von Fachwissen profitieren

Mit einer fachlich hervorragenden Vermögensverwaltung profitieren viele Anleger.
Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um grosse, mittlere oder kleine Vermögen handelt. Der richtige Verwalter ist derjenige, der das Geld des Anlegers so sorgfältig behandelt, als wäre es sein eigenes.