Vorsorge-Check: Eignen sich Kryptowährungen, Fonds, CFDs und Rohstoffe für die Altersvorsorge?

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Die private Altersvorsorge wird immer wichtiger und die Rentenlücke für viele Menschen grösser. Grund dafür ist der demographische Wandel, durch den auf jeden Rentner immer weniger Arbeitnehmer kommen. Doch wie wird privates Vermögen zur Altersvorsorge am besten aufgebaut? So schlagen sich Kryptowährungen, Fonds, CFDs und Rohstoffe.

Sicherheit und Rendite

Klar ist: Bei der Vorsorge muss es ein Mix aus Sicherheit und hohen Renditen sein. Denn viele fangen zu spät mit dem Aufbau finanzieller Reserven an. 60-Jährige mit einer Versorgungslücke von 1.4000 Euro im Monat zum Beispiel müssten 45.000 Euro pro Jahr sparen, um die Differenz durch ihr Finanzdepot auszugleichen – ausgehend von einer Jahresrendite von vier Prozent. Das hat Folgen für die private finanzielle Vorsorge: Anleger müssen ihr Geld deutlich offensiver investieren, als noch vor zehn Jahren. Statt das eigene Geld in Lebensversicherungen anzulegen, sind die erste Anlaufstelle daher inzwischen folgerichtig Aktien und aktiv gemanagte Investmentfonds. Letztere eignen sich prinzipiell besser zum Vermögensaufbau, sind sie doch breit streuend und dadurch nicht abhängig von der Performance einzelner Unternehmen. Wer beispielsweise in Apple-Aktien investiert, fährt bei schlechten Quartalszahlen des Unternehmens spürbare Verluste ein. Ein breit gestreuter Investmentfonds aus dem Technologiesektor investiert dagegen noch in mehrere Dutzend anderer Unternehmen und bietet dadurch mehr Sicherheit. Renditen von fünf bis zwölf Prozent jährlich sind bei Fonds durchaus realistisch.

Mehr Dynamik im Depot

Allerdings ist es auch möglich, das eigene Depot um dynamischere Investments zu ergänzen – insbesondere bei langfristigem Anlagehorizont. Hierfür eignen sich beispielsweise CFDs (Contracts for Difference), also Differenzkontrakte. Beim CFD-Handel spekulieren Anleger auf Kursbewegungen von Vermögenswerten, müssen den Basiswert aber nicht selbst besitzen. Dadurch ergeben sich zwei spannende Möglichkeiten: Die erste ist das sogenannte „Short Trading“, also die Spekulation auf fallende Kurse. Dieses kann zur Absicherung des Depots verwendet werden, der englische Fachbegriff lautet „Hedging“. Zum anderen ist auch der Handel mit Hebel (Leverage) möglich: Hierbei investiert der Anleger nur einen Bruchteil des Wertes in den Trade, wodurch gleichzeitig Kaufkraft, Gewinnpotenzial aber auch Risiko erhöht werden. Da CFDs günstig und auf eine Vielzahl von Basiswerten erworben werden können, stellen sie eine gute Möglichkeit dar, Dynamik ins eigene Depot zu bringen, Jahresrenditen über zwölf Prozent sind hier möglich. Allerdings sollten Anleger nicht ausschliesslich auf CFDs setzen.

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Würze für die Geldanlage

Eine weitere spannende Anlageklasse sind Kryptowährungen, die seit einiger Zeit für viel Aufsehen an den Märkten sorgen. Kryptowährungen sind digitale Münzen, die sicher verschlüsselt sind und sich so als Handelsinstrument eignen. Insbesondere der Platzhirsch Bitcoin lockt die Anleger: Mitte März konnte Bitcoin einen neuen Höchststand von 60.000 Dollar pro Münze erreichen. Allerdings sind Kryptowährungen äusserst volatil, die Preise schwanken also stark. Digitale Coins bringen durch teils hohe Renditen Würze in die Geldanlage und sind zumindest bedingt für die Vorsorge geeignet, sollten aber nicht der Fokus sein.

Ruhe und Sicherheit

Rohstoffe wiederum eigenen sich sehr gut, um Ruhe und Sicherheit in die eigene Altersvorsorge zu bringen. Ein Mix aus Gold, Silber, Platin, Palladium und Kupfer streut die eigene Anlage breit und bildet so einen Puffer gegen Schwankungen dynamischerer Anlagen. Rohstoffe eigenen sich daher gut für die Altersvorsorge. Aber auch hier gilt: Das Depot sollte breit anlegend sein und nicht nur auf Edelmetalle setzen.

Fazit

Die private Vorsorge ist inzwischen unerlässlich geworden. Doch viele Anleger fragen sich: Welche Investments sollten ins Depot? Generell gilt: Investmentfonds und (breit gestreute) Aktien eigenen sich bei langem Anlagehorizont am meisten zum Vermögensaufbau, die Haltedauer sollte allerdings mindestens fünf Jahre betragen. Um Dynamik in die Vorsorge zu bringen, können CFDs und Rohstoffe interessant sein, Kryptowährungen eignen sich aufgrund starker Schwankungen lediglich bedingt.