Am 28. September ist internationaler Tollwut -Tag

Weltweit machen Vétérinaires Sans Frontières auf Impfaktionen aufmerksam. Laut der Udligenswiler Tierärztin Felicia Azzilonna werden weltweit immer wieder Ausbrüche von Tollwut in anderen Ländern gemeldet. Daher kann nicht genau definiert werden, welches Land tollwutfrei ist. 1998 wurde amtlich anerkannt, dass die Krankheit in der Schweiz nicht mehr vorkommt.

Tollwut ist eine der am längsten und bekanntesten Viruserkrankungen die bei Tieren wie auch beim Menschen eine Enzephalitis (Gehirnentzündung) verursacht und immer tödlich verläuft. Hauptsächlich erkranken Säugetiere an Tollwut, ebenfalls können Fledermäuse Träger sein. Hauptträger in Europa ist der Fuchs. In der Schweiz konnte die Tollwut durch Köder, welche mit Impfstoff ausgelegt waren, in einer Fuchsimpfkampagne, ausgerottet werden. Die Übertragung erfolgt durch den Biss infizierter Tiere; die Inkubationszeit beträgt zwischen 15 und 90 Tagen. Infizierte Tiere zeigen Symptome wie Wasserfurcht, weisser Schaum um den Mund, Lähmungserscheinungen und erhöhte Aggressivität.

Impfaktion im Juni
Schweizer Tierärzte und Vétérinaires Sans Frontières Suisse führen jeweils eine Impfaktion für Tollwut im Monat Juni durch. Felicia Azzilonna, die in Udligenswil zusammen mit ihrem Mann eine Tierarztpraxis betreibt, erklärt, dass dies die Zeit vor den grossen Ferien ist. Bereits drei Wochen nach der Impfung ist das Tier reisebereit, und der Impfschutz muss nur alle drei Jahre wiederholt werden. «Für Tierhalter, welche mit ihrem Tier ins Ausland verreisen möchten, ist die Tollwutimpfung obligatorisch», sagt die Udligenswiler Tierärztin. Weiter erklärt sie auch: «Für gewisse Tierarten wie zum Beispiel Nagetiere, Meerschweinchen, Kaninchen und Co. muss beim Bundesamt für Veterinärwesen sogar über ein Gesuch eine Ferienbewilligung eingeholt werden.» Während dieser Impfaktionen geht ein Teil des Ertrages pro Impfdosis als Spende an die Vétérinaires Sans Frontières Suisse, um Tiere im Ausland impfen zu können. Ziel ist es, die Tollwut auszurotten, was in der Schweiz bereits gelungen ist.

Prävention
Wer sein Tier gegen Tollwut impfen lässt, erzielt somit eine doppelte Wirkung. Die Impfung schützt das Tier vor einer Ansteckung und gleichzeitig auch den Menschen vor einer möglichen Infektion. Tierhalter, welche ihr Tier vor einer Reise nicht impfen lassen, müssen damit rechnen, dass sie dieses alleine an der Grenze zurücklassen müssen. Um der Tollwut und anderen übertragbaren Krankheiten, die es in der Schweiz bei Tieren nicht gibt, präventiv vorzubeugen, sollten auch keine Tiere aus Tierheimen vom Ausland adoptiert werden. Menschen mit erhöhtem Berufsrisiko wie Tierärzte, Tierwärter, Zoologen und Fledermausspezialisten wie auch Personen, welche in Gebiete mit Tollwut reisen, ist eine vorbeugende Impfung empfohlen.

von Alexandra Achermann
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