Natur pur – für Sinne und Gelenke

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Strahlende Gesichter: die Turnerinnen geniessen ihren Ausflug. Bild pd

Das Vereinsweekend der Gruppe Frauen 1 des Frauenturnvereins Ebikon führte am 25./26. August 2012 an und um den Lago Ritom im Tessin. 13 Turnerinnen haben daran teilgenommen und ein wunderschönes Weekend erlebt – Regen, Nebel und Sonnenschein inklusive.

Die beiden Reiseleiterinnen Evi Ammann und Vreni Weiss haben sich für den diesjährigen Vereinsausflug etwas ganz Besonderes einfallen lassen – die unberührte Landschaft des Pioratals im Tessin, ein Hochtal mit bezaubernden See- und Bergwelten, das bequem mit der steilsten Standseilbahn Europas erreicht werden kann. Mit freudiger Erwartung auf die gemeinsamen Erlebnisse trafen sich am Samstagmorgen 13 Turnerinnen am Bahnhof Luzern und bestiegen gemeinsam den Zug via Arth-Goldau-Airolo, dann mit dem Bus nach Piotta zur Talstation der Ritom-Standseilbahn. Mit der maximalen Steigung von 87,7% ist sie weltweit eine der steilsten und natürlich für alle ein echter Nervenkitzel. Es ist schon ein mulmiges Gefühl, wenn sich der Boden während der Fahrt unter den Füssen bewegt, um sich auszurichten, damit alle bequem stehen und die atemberaubende Aussicht geniessen können. Wieder auf sicherem Boden wurden die Rucksäcke angeschnallt und hier wurde erstmals allen bewusst, wie schwer so ein kleines Ding am Rücken sein kann. Gottlob war der Weg bis zum Berggasthaus des Lago Ritom nur kurz, bei dem wir abends übernachteten. Dort hatten wir die Gelegenheit, die Rucksäcke dort zu deponieren und nur den kleinen, separaten Tagesrucksack mit dem Picknick auf die Wanderung mitzunehmen.

Ein erster Kaffeehalt fand statt und bei einem Blick aus dem Fenster auf die teils dunklen, tief sitzenden Wolken wurde allen bewusst, dass ohne Regenschutz nichts gehen würde. Nichtsdestotrotz wurde punkt 10.30 Uhr gestartet zu einer ersten Wanderung entlang dem Lago Ritom (1850 m) zum Lago Tom (2022 m) und dort wurde unter einem Felsen oder bei der Alphütte das Mittags-Picknick eingenommen. Evi und Vreni stimmten alle mit einen kräftigen Schluck Weissen auf die Wanderung ein – und erzählten uns von ihrer Rekognoszierung vor einiger Zeit, als sie ein Meer von Blumen hier antrafen samt tiefblauem Himmel. Ursula Montagano und Roswitha Ofner liessen es sich nicht nehmen, die Schuhe auszuziehen und ins lauwarme Wasser zu steigen. Wegen des sich stets verschlechternden Wetters wurde auf einen Halt beim Lago Cadagno verzichtet und bei heftigem Regen kamen wir gegen Abend bei unserer Unterkunft Lago Ritom an. Nach dem Beziehen der Schlafunterkünfte, d.h. drei Dreier- und ein Viererzimmer, freuten sich alle auf das Abendessen. Ein Apéro, offeriert von der Präsidentin Ursula, leitete den Abend ein, gefolgt von einem feinen Tessiner Essen, viel Zeit für Gespräche, Spiele und Grappa. Als dann zu später Stunde noch eine Zürcher Hockey-Altmannschaft eintraf, die mit ihrem Schlachtruf den Turnerklatsch des FTV zu übertönen versuchte, waren alle wieder wach. Schlussendlich haben alle gut geschlafen und standen am Morgen gutgelaunt auf – bei Sonnenschein!

Nach dem Morgenessen startete die Wanderung auf der anderen Seite des Ritom Sees – mit Picknick und viel guter Laune. Sie begann mit einem fast einstündigen steilen Anstieg. Die wunderschöne Aussicht auf den See, die unberührte Natur mit dem abwechslungsreichen Weg liessen die Strapazen vergessen. Ein Picknick in wilder Natur, zwischen plätschernden Bächlein auf einem Stein sitzend, war grossartig und wer vergass, Sonnencreme einzureiben, hatte am Abend Sonnenbrand. Mit blauen Fingern – die Heidelbeeren waren reif und warteten darauf, abgenommen zu werden – trafen die Turnerinnen am späteren Nachmittag beim Berggasthaus ein, schnallten sich ihren Rucksack wieder an und traten die Rückreise an, nicht ohne vorher einen Heidelbeeren-Eisbecher gegessen zu haben, wenigsten die, für die es noch Heidelbeeren hatte. Pünktlich brachten die SBB die Turnerinnen nach Hause zurück und kurz vor Luzern dankten sie den beiden Leiterinnen Evi und Vreni mit einem Turnerklatsch für die tolle Organisation. Danke Evi und Vreni, ihr habt das super gemacht!

PS: Der Speichersee Lago Ritom dient zur Stromproduktion und das dazugehörige Kraftwerk den SBB, damit erzeugen sie Bahnstrom.