Wildpflanzen und Co.

Im Frühjahr geht es wieder los im Garten. Ich stellte mir bei der Planung gerade vor, im Herbst wieder ein paar Wildpflanzen zu setzen und sah deshalb auf der Homepage der Gemeinde nach. Aber so viel ich auch suchte, unter den Dienstleistungen fand ich kein Stichwort «Wildpflanzen» mehr. Auch keine «Umweltberatung». Sogar den mir noch bislang als Umweltberater tätigen Hans-Peter Flury gab es nicht mehr. Er war es doch, den man zu den Themen Wildpflanzen, Abfallentsorgung, Bring- und Holtag etc. befragen konnte. War mir da etwas entgangen, wo ich doch so sorgfältig den «Rontaler» lese? Gibt es in der Gemeinde Ebikon keine Umweltberatung mehr, wo sie doch auf dem Weg ist, sich das Label «Energiestadt» zu erwerben? Immerhin gibt es einen Landwirtschaftsbeauftragten, und neu und sehr erfreulich, einen Naturschutzbeauftragten. Hatte der Gemeinderat beschlossen, auf den Umweltberater zu verzichten, die Öffentlichkeit aber nicht darüber orientiert?
Als ich dann mal auf der Homepage der Stadt Luzern nachlas, stellte ich fest, dass in deren Dienststelle Umweltschutz neun Personen arbeiten, die sich neben Natur- und Landschaftsschutz auch mit Themen wie Luftreinhaltung, Klimaschutz, Energie und Lärm befassen. Alles Themen, die sehr viel mit dem angestrebten Label Energiestadt zu tun haben. Und in unserer Gemeinde wurde die Umweltberatung abgeschafft?
Ist das nicht ein Widerspruch? Immerhin entdeckte ich dann, dass das «öko-forum» die offizielle Umweltberatungsstelle für mehrere Gemeinden ist, auch für Ebikon. Leider fehlt auf der Ebikoner Homepage ein schnell und einfach zu findender Hinweis darauf.
Auf weitere Merkwürdigkeiten bin ich dann noch gestossen: so gibt es zwar eine Planungs-, Umwelt- und Energiekommission, die vom Gemeinderat gewählt wird. Allerdings sind mit Stimmrecht nur Vertreter der Ortsparteien dabei. Wäre es nicht sinnvoll und konsequent, entsprechend dem Energie-Leitbild der Gemeinde, in diese Kommission auch Fachleute einzubeziehen, die keiner Partei angehören? Naheliegend wäre es doch, die fachliche Kompetenz des wieder zu schaffenden Umweltschutzbeauftragten, des Naturschutz- und des Landwirtschaftsbeauftragen schon bei der Planung zu nutzen? Dies dann, wenn uns die Umwelt wirklich am Herzen liegt. Und das sollte sie, uns allen, dem bisherigen und dem neuen Gemeinderat, unabhängig von der Parteizugehörigkeit. Denn wir sind alle Teil der Umwelt.
Heidi Koch, Ebikon