Hochspannungsleitungen

Elia Saeed, redaktioneller Leiter. Bild Lars de Groot

Vor gut zwei Wochen entschloss sich die CKW dazu, ihr Gesuch für eine Hochspannungs-Überlandleitung zwischen Rathausen und Dierikon zurückzuziehen. Mit diesem Projekt hätte die Transportkapazität von 50 auf 110 Kilovolt erhöht werden sollen. Ein Grund für den Rückzieher war ein Präzedenzfall aus Riniken AG, bei dem das Bundesgericht die Axpo dazu verpflichtete, die Hochspannungsleitungen in den Boden zu verlegen. Laut gewissen Expertenmeinungen sei die finanzielle Investition für eine Bodenleitung zwar höher, jedoch würde sich dieser Mehraufwand dadurch wieder egalisieren, indem der Energieverlust kleiner ist. Somit würde sich die Rechnung über die Jahre hinweg ausgleichen. Der zweite und weitaus wichtigere Grund für den Rückzug des Gesuchs, ist die Einsprache-Flut, welche nach Bekanntgabe des Projekts auf die CKW niederprasselte. Die Bewohner des Rontals wollen schlicht und einfach keine Hochspannungsleitung über dem Boden. Wer mag es ihnen verübeln? Zum einen wird die Landschaft damit verschandelt, zum anderen bergen Hochspannungsleitungen nicht unerhebliche Gefahren für die Gesundheit der Menschen in der näheren Umgebung. Besonders Kinder, welche über Jahre hinweg der Strahlung ausgesetzt sind, gehören zur gefährdeten Risikogruppe. Mit ähnlichen Gründen wehrten sich vor Jahren mittels Einsprache auch Bewohner eines «Edelquartiers» an der Emme gegen die strahlenden Hochspannungsleitungen. Besonders eine Person tat sich beim Protest hervor. Um öffentliche Denunziation zu vermeiden, sei soviel gesagt: Es reimt sich auf Lonas Schilly aus Klemmenlücke. Als Anwohner des betroffenen Quartiers wehrte er sich vehement gegen die Leitungen. Als er in eine Situation kam, in der es lukrativ wurde sie zu verlegen, änderte er seine Meinung. Dasselbe Schicksal droht dem Rontal (hoffentlich) zum Glück nicht.