Lüftungsanlagen leisten einen zentralen Beitrag zur Luftqualität und zum Gesundheitsschutz in Arbeitsumgebungen. Gerade in gewerblich oder industriell genutzten Gebäuden sind sie unverzichtbar für ein sicheres und effizientes Betriebsumfeld.
Was jedoch viele nicht wissen: Betreiber solcher Anlagen unterliegen in der Schweiz klaren gesetzlichen Pflichten zur Hygieneüberwachung. Hygieneinspektionen sind nicht nur empfohlen, sondern in vielen Fällen vorgeschrieben.
Gesetzliche Anforderungen und Normen für die Hygieneinspektion
In der Schweiz regeln bestimmte Vorschriften den hygienischen Betrieb raumlufttechnischer Anlagen. Besonders relevant ist die Richtlinie SWKI VA104-01, welche den Betrieb, die Inspektion und die Reinigung solcher Systeme betreffen. Gemäss diesen Vorgaben müssen Lüftungsanlagen so betrieben werden, dass sie:
- einwandfrei funktionieren,
- keine gesundheitsgefährdenden Stoffe verbreiten
- und regelmässig auf hygienische Mängel geprüft werden.
Unternehmen tragen dabei die Verantwortung, sowohl Erstinspektionen als auch wiederkehrende Folgekontrollen durchzuführen und dokumentieren zu lassen. Die Intervalle dieser Kontrollen hängen von der Nutzung und Belastung der Anlagen ab. Typischerweise alle zwei bis drei Jahre.
Aufgrund der Vorschriften sollten Sie die Inspektion Ihrer Lüftungsanlage nur von einem zertifizierten Fachbetrieb durchführen lassen.
Risiken durch mangelnde Wartung der Lüftungsanlage
Wird die Wartung von Lüftungsanlagen vernachlässigt, können sich gesundheitliche und wirtschaftliche Risiken schnell summieren. Denn Ablagerungen in Kanälen oder Filtern können nicht nur die Luftqualität verschlechtern, sondern auch zur Verbreitung von Viren, Bakterien oder Schadstoffen führen.
Häufige Folgen unsachgemässer oder fehlender Hygieneinspektionen:
- erhöhte Feinstaub- und Keimbelastung in Innenräumen, was den Krankheitsstand erhöht
- Brandrisiken durch Fett- und Staubansammlungen
- ineffiziente Luftführung, was höhere Energiekosten verursacht
- Reputationsschäden bei Behörden- oder Kundenkontrollen
Hinzu kommt: Bei nachweisbarer Vernachlässigung können im Schadenfall auch versicherungstechnische Probleme auftreten.
Wie eine Hygiene Inspektion der Lüftungsanlage abläuft
Bei einer professionelle Hygieneinspektion wird als erstes die Anlage begutachtet und die örtlichen Gegebenheiten beurteilt. Mithilfe von Kameras und Messgeräten werden schwer zugängliche Bereiche dokumentiert und analysiert. Dabei stehen unter anderem folgende Aspekte im Fokus:
- Zustand von Lüftungskanälen, Filtern und Luftauslässen
- Ablagerungen von Staub, Fett oder organischem Material
- Funktion von Befeuchtungseinheiten und Kondensatabläufen
Im Anschluss erhalten Betreiber einen schriftlichen Bericht mit allen Ergebnissen sowie Empfehlungen für mögliche Massnahmen. Dazu können Reinigung, Reparatur oder technische Anpassungen gehören.
Prävention zahlt sich aus
Unternehmen, die regelmässige Hygieneinspektionen fest in ihre Wartungspläne integrieren, profitieren gleich mehrfach:
- Vermeidung von Betriebsausfällen
- verlängerte Lebensdauer Ihrer raumlufttechnischen Anlagen
- Kostensenkung durch energieeffizienten Anlagenbetrieb
- gesetzliche Sicherheit bei Kontrollen
Insbesondere in Branchen mit hohen Anforderungen an Luftqualität, wie Gastronomie, Gesundheitswesen oder Lebensmittelproduktion, ist die regelmässige Kontrolle unerlässlich. Auch in Bürokomplexen oder Logistikzentren spielt saubere Luft eine zentrale Rolle für das Wohlbefinden und die Produktivität der Mitarbeitenden.
Ein weiterer Vorteil regelmässiger Hygieneinspektionen ist der Überblick über den Zustand der Lüftungsanlage. Frühzeitige Hinweise auf Verschleiss oder fehlerhafte Komponenten helfen, Investitionen gezielt zu planen und Ausfallzeiten zu minimieren. Auch in Bezug auf Nachhaltigkeit und Energieeffizienz gewinnen Lüftungsanlagen an Bedeutung. Wer Ablagerungen frühzeitig entfernt, verbessert die Luftzirkulation und senkt den Energieverbrauch. Hygieneinspektionen leisten somit einen Beitrag zur nachhaltigen Unternehmensführung – ökonomisch wie ökologisch.
Fachkundige Unterstützung bei der Hygieneinspektion
Die Durchführung von Hygieneinspektionen erfordert Fachwissen, technische Ausstattung und Kenntnis der geltenden Normen. Unternehmen sind deshalb gut beraten, sich an spezialisierte Anbieter zu wenden. Ein erfahrener Dienstleister sorgt für eine sachgerechte Auswertung, rechtssichere Dokumentation und praktikable Handlungsempfehlungen.
Ein solcher Partner ist beispielsweise die tiventa AG, die sich auf gesetzeskonforme Inspektionen von Lüftungsanlagen in der Schweiz spezialisiert hat. Sie unterstützt Betriebe unterschiedlichster Branchen mit modernster Messtechnik und mehrjähriger Expertise.
Fazit
Hygieneinspektionen sind mehr als eine gesetzliche Pflicht. Sie sind ein wesentlicher Bestandteil betrieblicher Verantwortung. Wer seine Lüftungsanlagen regelmässig prüfen lässt, schützt Mitarbeitende, sichert den reibungslosen Ablauf im Unternehmen und minimiert langfristig Risiken und Kosten. Ein gut geplanter Inspektionsrhythmus ist deshalb ein sinnvoller Beitrag zur Betriebssicherheit und zur unternehmerischen Sorgfaltspflicht.