Leserbriefe KW48/49

Nicht sichtbare Verkehrsschilder ende 30er Zone in Adligenswil

In Adligenswil gilt ab Bushaltestelle Dorf über Rösslikreisel bis Obmattkreisel Tempo 30. Ab Rösslikreisel auf der Dorfstrasse Richtung Widspüel gilt nach wie vor noch Tempo 50. Die Tafel «Ende 30 Zone» beim Rössli ist für die Autofahrer nicht sichtbar. Am Boden sind keine helfenden Markierungen angebracht. Die Aufnahme ist vom Trottoir und nicht aus der Sicht des Autofahrers aufgenommen. Später wird vermutlich die 30er Zone bis Widspüelkreisel erweitert. Wenn die verunsicherten Autofahrer dann auf der Dorftrasse schneller als Tempo 30 fahren, kann der Staat heftige Bussen verteilen. Ist das fair oder dient es dem aufpolieren des Kantons-Budgets? Oft wird dem Geld eintreiben die grössere Aufmerksamkeit geschenkt als der Verkehrssicherheit. Adligenswil musste auf Anordnung des Kantons die Energiestadt-Schilder bei den Dorfeinfahrten entfernen. Mir ist klar, dass solche «Reklameschilder» an dieser Stelle nichts zu suchen haben, aber alle anderen Gemeinden im Kanton Luzern dürfen diese Schilder belassen. Hier wird vom Kanton die Gemeinde Adligenswil diskriminiert. Nach mehreren schriftlichen Rückfragen wurde immer wieder versprochen, dass die anderen Gemeinden die Schilder ebenfalls entfernen müssen. Allenfalls werde diese durch den Kanton abmontiert. Passiert ist über Jahre noch nichts! Was hat das vif vom Kanton Luzern gegen Adligenswil?

Albert Koch-Weingartner, Adligenswil


Das 4. «G» fehlt immer mehr!

Es war kein normaler Abstimmungssonntag, der 28. November 2021. Den genau an dem Tag, als Bern vor 173 Jahren Bundesstadt wurde, musste das Bundeshaus zum ersten Mal an einem Abstimmungssonntag mit einem Zaun vor Gewalt geschützt werden. Das ist nicht nur absolut bedenklich, sondern ein schwarzer Tag für unsere direkte Demokratie! Der Schweizer Souverän hat am Sonntag deutliche Entscheide gefällt, ob die einem gefallen oder nicht, sei einmal dahingestellt. Doch diese Entscheide gilt es von allen Seiten, ob Gewinner oder Verlierer, zu akzeptieren. Das die selbsternannte Jugendbewegung «Mass-Voll» danach das überdeutliche Abstimmungsresultat als «nicht legitim und für uns nicht bindend» bezeichnet, beschreibt die Situation perfekt. In den sozialen Medien werden Vergleichsbilder mit einem Diktator aus dem 2. Weltkrieg in Gegenüber von Mitgliedern unserer Landesregierung gepostet! Die Demokratie, unsere Werte und der Entscheid der Schweizer Bevölkerung wird von diesen Kreisen mit Füssen getreten. Aber auch die Gegenseite hat mit ihren Forderungen am Abstimmungssonntag einen guten Beitrag zu diesem Konflikt geleistet. Die Spaltung unserer Gesellschaft macht mir persönlich zunehmend sehr grosse Sorgen. Und zu dieser Spaltung tragen sowohl die ungeimpften wie auch die geimpften bei. Indem beide Lager auf die anderen einhacken. In den ganzen gehässigen Diskussionen, ob diese Massnahmen nun sinnvoll sind oder nicht, ob es nun ein zwei oder drei «G» braucht um aus der Krise zu kommen, fehlt mir immer mehr das 4. «G». Der gesunde Menschenverstand! Denn der ist allmählich sämtlichen Lagern abhandengekommen. Gerade die Weihnachtszeit, unsere Schweizer Werte wie «Akzeptanz, die direkte Demokratie, etc.» oder auch die christlichen Werte wie «Nächstenliebe» gehen in dieser Debatte immer mehr verloren. Nun müssen wir zusammenhalten statt spalten! Das gelingt nur, wenn wir gemeinsam durch diese Krise gehen, das 4. «G» wieder vermehrt zum Zug kommt und wenn wir uns an unseren Werten orientieren.

Luca Boog, Präsident Die Junge Mitte Kanton Luzern