Fortschritt der Technik bei Hörgeräten

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Fortschritt der Technik bei Hörgeräten

Der Einsatz von Hörgeräten ist in der heutigen Medizin ein Standardverfahren und hilft Menschen mit einem Funktionsdefizit des Hörorgans dabei, an Lebensqualität zu gewinnen. Der Großteil der Hörgeschädigten betrifft ältere Menschen, die aufgrund nachlassender Leistung des Hörorgans ein vermindertes Hören erleben. Allerdings sind Hörgeräte auch bei Personen mit einem angeborenen Hördefizit im Einsatz, sodass der Spracherwerb und das Besuchen einer Schule ermöglicht werden können.

Wie funktioniert ein Hörgerät?

Bei einem verminderten Hörvermögen wird zwischen einer Schädigung der Schallleitung und einer Schädigung des Schallempfindens unterschieden. Betroffene haben je nach Intensität der Hörschädigung eine schallbedingt veränderte Hörschwelle und eine verminderte Dynamik des Pegelbereichs. Die Einschränkungen des Hörens sind außerdem frequenzabhängig, insbesondere im Fall der Altersschwerhörigkeit. Hörgeräten funktionieren daher über eine frequenzabhängige Verstärkung und eine Kompression der Dynamik, sodass auf der einen Seite Töne intensiviert und auf der anderen Seite laute Geräusche nicht unnötig verstärkt werden.

Welche Arten von Hörgeräten gibt es?

Die aktuell gängisten Bauformen sind Geräte, die hinter dem Ohr oder im Ohr getragen werden. Die Wahl wird dadurch bestimmt, wie hoch die Anforderungen an die technische Leistung sind und von welcher Wichtigkeit Ihnen der kosmetische Apekt ist. Welche Form der Hörgeräte am besten zu Ihnen passt, können Sie auf Onlinehoergeraet.de nachlesen.

Hinter-dem-Ohr-Geräte (HdO)

Bei Hinter-dem-Ohr-Geräten liegt der Großteil des Geräts auf der Hinterseite der Ohrmuschel auf. Der Schall wird dabei außerhalb des Ohres aufgefangen und dann über den Schallkanal ins Ohr weitergeleitet. Von Vorteil ist bei HdO-Geräten, dass durch die Auslagerung genug Platz für die Elektronik, den Schallwandler sowie für Batterien ist. Dadurch können hohe technische Leistungen erzielt werden, sodass die Hörergebnisse besonders vielfältig sind. Auch das Risiko der akustischen Rückkopplung wird dadurch vermindert.

Ex-Hörer-Geräte (RIC)

Ex-Hörer-Geräte, auch RIC-Geräte genannt, sind ebenfalls aus dem Gehörgang herausgelagert. Jedoch ist hierbei der Schallwandler außerhalb des Gehäuses abgebracht. Vorteile dieser Verarbeitung sind eine kompaktere Bauweise, das Erzeugen eines natürlicheren Klangs, ein geringerer Energieverbrauch und ein unauffälligeres Aussehen. Jedoch benötigt ein RIC-Gerät auch mehr Platz im Gehörgang, es muss öfter gereinigt und gewartet werden und es gibt das Risiko eines Kabelbruchs.

Im-Ohr-Geräte (IdO)

Diese Art der Hörgeräte zeichnet sich durch die Verlagerung des kompletten Geräts in den Gehörgang aus. Dabei wird für jeden Nutzer eine sogenannte Hohlschale individuell angefertigt, in der die Elektronik eingearbeitet ist. Bei der Funktionsweise nutzen IdO-Geräte die Anatomie der Ohrmuschel zur akustischen Übertragung. Auch hier gibt es verschiedene Unterarten, die sich durch unterschiedliche Bauweisen auszeichnen. Die Idee hinter Im-Ohr-Geräten ist, diese möglichst unsichtbar zu gestalten, sodass den Betroffenen im Alltag so wenig wie möglich angesehen werden kann, dass sie unter einer verminderten Hörleistung leiden. Nachteile dieser Bauweise sind die teilweise geringeren technischen Leistungen, die schlechtere Belüftung des Ohres sowie die erhöhte Schweiß- und Cerumenproduktion.

Weitere Bauweisen

Andere Bauweisen von Hörgeräten umfassen die Taschenhörgeräte, die Hörbrille, Knochenleitungshörgeräte, den Tinnitusmasker sowie Hörhilfen mit Implantaten. Diese Geräte werden allerdings nur selten und bei bestimmten Formen der verminderten Hörleistung angewandt.

Technische Fortschritte

Bis vor wenigen Jahren waren mit Geräten, die im Ohr eingesetzt werden, nur leichte bis mittelschwere Hörverluste ausgleichbar. Jedoch ist die Technik in den vergangenen Jahren im Bereich der Hörgeräte so weit vorangeschritten, dass mittlerweile auch schwere Hörschäden mit Geräten dieser Bauweise therapiert werden können. Die Weiterentwicklung der technischen Möglichkeiten sowie die Miniaturisierung der Bauteile machen dies möglich.