Faktencheck: Inwiefern unterscheidet sich Vaping tatsächlich vom Rauchen?

Lieber zur E-Zigarette oder zur echten Zigarette greifen? Die naheliegende Antwort: Zu keinem von beidem. Aber glücklicherweise ist jeder Mensch in der Schweiz frei und kann selbst darüber entscheiden, was er oder sie tun und lassen möchte. Wer auf Zigaretten oder das Dampfen nicht verzichten möchte, der kann sich aber zumindest beide Optionen einmal näher im Vergleich anschauen.

Gesundheitliche Aspekte im Vergleich

Lange Zeit wurde immer wieder proklamiert, das Vaping wäre weniger schädlich als das Rauchen. Aber stimmt das wirklich? Das kann man zum aktuellen Zeitpunkt tatsächlich gar nicht wirklich exakt beantworten, denn während die Gesundheitsrisiken von Zigaretten sehr genau und umfassend erforscht sind, ist die Studienlage beim Vaping eher dünn – und Langzeitstudien fehlen völlig, schliesslich gibt es das Dampfen noch gar nicht so lange.

Aktuell zeigt die Tendenz in wissenschaftlichen Kreisen, dass das Dampfen mitunter tatsächlich ein wenig weniger schädlich ist – vorausgesetzt es werden hochwertige Liquids aus einem seriösen Vapeshop verwendet. Gesund ist es aber auf keinen Fall und sofern nikotinhaltige Liquids gedampft werden, bleibt die karzinogene Eigenschaft des Nikotins auch dort uneingeschränkt erhalten. Gesundheitlich etwas unbedenklicher wäre das Dampfen überhaupt nur dann, weil mitunter weniger Nebenerzeugnisse darin enthalten sind.

Für Nichtraucher gilt: Selbstverständlich kann man auch nach dem Dampfen süchtig werden und fängt deshalb am besten gar nicht erst damit an. Für Raucher gilt hingegen: Unter Umständen ist Dampfen gesundheitlich weniger schädlich, aber definitiv ebenfalls nicht gesund.

Vaping vs. Rauchen: Wie steht es um den Geschmack?

Dampfen ist unter anderem deshalb so beliebt geworden, weil es nicht zwangsläufig den typischen Zigarettengeschmack hat. Stattdessen können fruchtige, spritzige, frische oder exotische Liquids mit unterschiedlichen Aromen verdampft werden – dahingehend ähnelt das Vaping also eher der Shisha als der Schachtel Zigaretten. In puncto geschmacklicher Vielfalt fällt das Ergebnis des Vergleichs offensichtlich aus: Beim Vaping gibt es ein weitaus grösseres Geschmacksspektrum. Da machen auch unzählige verfügbare Zigarettenmarken keinen Unterschied aus.

Was lässt sich individueller anpassen?

Bei Zigaretten gibt es zwar erneut viele Marken, aber wenig Individualität. Entweder kann man sich Zigaretten selbst drehen oder stopfen oder die altbewährte Schachtel kaufen. Die Individualität der Kaufentscheidung fällt also primär auf die Höhe des Nikotingehalts, die Marke und die Verarbeitung.

Beim Dampfen hat man diese Möglichkeiten durch die Liquids und das eigene Anmischen von Liquids ebenfalls. Eine weitere Individualisierungsmöglichkeit entsteht durch die Geräte selbst. Die kann man wahlweise gebrauchsfertig als Set kaufen oder, was Vaping-Bastler häufig präferieren, verschiedene Einzelteile kaufen und die dann selbst zusammenbauen. Wenn man es wirklich darauf anlegt, erhält man so mitunter ein ganz eigenes, hochpersonalisiertes Dampfen.

Die generelle physische Funktionsweise von Zigaretten ebenso wie Liquids ist aber natürlich nicht veränderbar.

Was belastet den Geldbeutel stärker?

Beim Vaping entstehen höhere „Einstiegskosten“ – schliesslich benötigt man erst einmal das Gerät. Danach wird es meistens etwas günstiger im Vergleich zum klassischen Rauchen. Günstiger als sich Zigaretten selbst zu drehen ist Vaping meist aber ebenfalls nicht.

Fazit: Letztlich kommt es auf die eigene Entscheidung an

Vaping ist nicht zwangsläufig weniger ungesund – und über die Langzeitfolgen ist gar nichts bekannt. Geschmackliche Vielfalt haben Dampfer dagegen deutlich mehr als klassische Raucher, zumindest anfänglich ist der Umstieg aber mit zusätzlichen Kosten durch die Anschaffung des Geräts verbunden. Wer grossen Wert auf Individualität legt, wird an zusammengebastelten Vapes wohl mehr Freude als an der „gewöhnlichen“ Schachtel haben.