Schindler investiert in Ebikon 70 bis 90 Millionen

Schindler bekennt sich zu seinem Standort in Ebikon. In den nächsten Jahren sind gleich drei grosse Projekte geplant: Der Neubau eines Besucherzentrums, ein Parkhaus sowie die Modernisierung des Managementgebäudes.

Das geplante Besucherzentrum (links) auf dem Schindler Campus. Visualisierung Burkhardt+Partner AG

Red. Es war die modernste Aufzugsfabrik Europas, die Schindler 1957 in Ebikon bezog. Anfang der 50 Jahre hatte das Luzerner Unternehmen beschlossen, von der Sentimatt an der Reuss wegzuzuziehen, da eine Betriebserweiterung dort nicht mehr möglich war. Schindler erwarb anfangs der 50er Jahre in Ebikon rund 200‘000 m2 Land. Die neue Fabrik, damals auf der grünen Wiese gebaut, bestand aus einem Bürolängsbau und dem dahinter liegenden Produktionswerk, dem imposanten 60 Meter hohen Turm – heute ein Wahrzeichen des Rontals – und dem Personalrestaurant. Mit den Jahren kamen weitere Gebäude hinzu: Das Managementgebäude in drei Etappen (1974, 1980 und 1993), das Informatikgebäude (1991), der Bürobau für R&D (1999) sowie zuletzt das Technologie- und Trainingszentrum (2009).

Vor etwa zehn Jahren beschloss der Schindler Konzern zudem, sein nicht mehr benötigtes Land in Ebikon – rund 120‘000 m2 – zu verkaufen. In Gebiet Mittlerfilden hat die kantonale Lehrerpensionskasse darauf in der Zwischenzeit eine Wohnüberbauung realisiert und auf dem 80‘000 m2 grossen Gelände gegen Dierikon will Halter Entwicklungen die „Mall of Switzerland“ ehemals Ebisquare erstellen. Jetzt plant Schindler einen Investitionsschub von rund 70 bis 90 Mio. Franken auf dem eigenen Campus. Verschiedene Gebäude sind heute veraltet, sanierungsbedürftig und entsprechen nicht mehr den heutigen Bedürfnissen. Geplant sind drei grosse Projekte: Besucherzentrum: Auf dem Gelände des jetzigen, nicht mehr zeitgemässen, Personalrestaurants an der Zugerstrasse entsteht ein fünfstöckigerBau mit einer Glasfassade. Er umfasst das Personalrestaurant, ein Besucherzentrum und einen dringend benötigten Saal für etwa 200 Personen.

Parkhaus
Neben der Produktionshalle entlang der Bahngeleise ist ein achtstöckiges Parkhaus für rund 860 Autos geplant. Stephan Jud, beim Schindler Konzern unter anderem für die Immobilienplanung verantwortlich, begründet dies so: „Auf dem Campus arbeiten rund 1800 Mitarbeitende. Schindler Schweiz subventioniert zwar die Benutzung der öffentlichen Verkehrsmittel mit 50 Prozent, dennoch benötigen viele Mitarbeiter für die Fahrt zur Arbeit das Auto. Wir brauchen das Parkhaus, weil mit den verschiedenen Um- und Neubauten auf unserem Gelände zahlreiche Parkplätze verloren gehen. Für die geplante Mall of Switzerland muss Schindler gemäss Auflage in der Baugenehmigung in Stosszeiten zwecks Vermeidung von Suchverkehr Parkplätze zur Verfügung stellen. Im Weiteren dient das Parkhaus auch für die Gäste unseres neuen Besucherzentrums.“

Managementgebäude
Das markante, gegen vierzig Jahre alte Management-Gebäude des Schindler Konzerns wird erstmals umfassend saniert.

Wie weiter?
Die Baustangen für das Parkhaus-Projekt sind bereits ausgesteckt. Wie Stephan Jud betont, will man dafür noch dieses Jahr das Baugesuch bei der Gemeinde deponieren. Im Laufe des zweiten Halbjahres 2013 sollen dann – sofern alles planmässig verläuft – auch die Baueingaben für das Besucherzentrum und das Managementgebäude eingereicht werden. „Die Investitionen sind ein Bekenntnis zu unserem Schweizer Standort“, sagte Verwaltungsratspräsident Alfred N. Schindler zur NLZ vom 24. November mit Blick auf die Millionen-Investitionen. Ausdruck dieses Bekenntnisses zur Schweiz ist übrigens auch der neue Holdingsitz in Hergiswil, der dieses Jahr für 25 Millionen Franken vollendet wurde.