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Kurt Sidler, Präsident des Luzerner Verbandes der Raiffeisenbanken, präsentiert die Bilanz. | Bild Elia Saeed

esa. Das Besondere an den genossenschaftlich organisierten Raiffeisen-Banken ist, dass das Ziel niemals die Profitmaximierung ist. Der Gewinn wandert ohne Dividendenausschüttung in die Eigenmittel. Gemäss Vorgaben der Finanzmarktaufsicht (FINMA) müssen die Eigenmittel in diesem Jahr 170% betragen. Verglichen mit der Entwicklung der Luzerner Raiffeisenbanken ist dieses Ziel durchaus im Bereich des Möglichen.

Gestiegener Gewinn
Die 23 genossenschaftlich organisierten Raiffeisenbanken im Kanton Luzern konnten die Bilanzsumme von 7,6 Milliarden auf 8,1 Milliarden Franken steigern, was einem Wachstum von 7,1% entspricht. Im ähnlichen Rahmen bewegt sich der Bruttogewinn, welcher gegenüber dem Vorjahr um 8% auf 50,9 Millionen Franken gesteigert werden konnte.

Grosser Marktanteil
Die positive Entwicklung ist vor allem auch dem Hypothekargeschäft zuzuschreiben. Insgesamt nahmen die Hypothekarforderungen um 6,8% auf 6,9 Milliarden Franken zu. Verglichen mit den Grossbanken ist dies eine immense Steigerung des Marktanteils. Dieses Wachstum verdanken die Raiffeisenbanken vor allem dem Segment des selbstbewohnten Wohneigentums, welches traditionell sehr geringe Ausfälle ausweist.

Nicht nur Wachstum
Für das starke Wachstum bei den Kundengeldern auf insgesamt 6,4 Milliarden Franken sorgte das Geschäft mit den Spar- und Anlagegeldern. Jedoch sank das Depotvolumen um 116,6 Millionen auf 1,3 Milliarden Franken. Als Grund dafür werden vor allem die Verunsicherungen im Zuge der globalen Finanzkrise genannt.

Zinsgeschäft wackelt
Der wesentliche Ertragsbestandteil praktisch jeder Bank ist das Zinsgeschäft. In diesem Segment erreichten die Raiffeisenbanken Luzern eine Steigerung um 3,3% oder 3,3 Millionen Franken. Demgegenüber sank der Erfolg im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft um 1 Mio. Franken. Die Zinsmarge steht dieses Jahr, wie auch vergangenes Jahr, unter starkem Druck, sodass die Raiffeisenbanken mit einer schwindenden Marge rechnen.

Unter dem Strich steht der Erfolg
Trotz rauem Wind auf dem Finanzmarkt konnte der Personalbestand weiter erhöht werden. Per Ende 2011 waren knapp 500 Beschäftigte auf 341 Stelleneinheiten verteilt. Zusätzlich freuten sich die Raiffeisenbanken über einen Zuwachs des Mitgliederbestandes, der per 31. Dezember 2011 120’419 Genossenschafter/innen ausweist. Diese dürfen sich über einen Netto-Jahresgewinn von 8,6 Mio. Franken freuen.