Wie innen so aussen

Patrick Seiz, Drogist und Naturheilpraktiker, Drogerie Seiz, Buchrain. Bild zVg.

Gesundheitsratgeber

Die letzten drei, vier Wochen hielt der Sommer fulminant Einzug in unseren Gefilden. Das sonnige Wetter treibt uns nach der langen und so nötigen Regenperiode hinaus in die Natur. Was dementsprechend an deutlich mehr Menschen in den Bergen, See oder Flüssen festzustellen ist.

Es wäre so einfach, toll und richtig, wenn wir unsere Spuren in der Natur so gering wie möglich hielten. Dennoch frage ich mich schon oft, wo wir unsere Verantwortung für unser Tun sehen. Beispielsweise bei Plastik-Abfall auf einer Alpwiese, Bierdosen und Zigarettenstummel um eine Feuerstelle am Ufer eines Sees oder Flusses. Mir graut schon davor, dass wiederum Menschen ein Gummiboot kaufen um es nach einer feuchtfröhlichen Flussfahrt am Ziel einfach zu entsorgen. 

Ich frage mich dann schon auch, wie sieht es bei der Selbstverantwortung betreffend seiner eigenen Gesundheit aus. Eines der hermetischen Gesetze lautet gekürzt «Wie innen so aussen.». Wenn ich mit der Natur ausserhalb rücksichtslos umgehe, wird das bei meiner eigenen, inneren Natur wohl nicht viel anders aussehen. 

Mir könnte jemand erwidern, dass er das Gummiboot nicht liegen lässt, sondern fein säuberlich der Müllabfuhr zuführt, das gilt übrigens auch für diese «Wegwerfzelte» oder Einmalgebrauch-Grille. Das hilft dann Littering zu vermeiden aber es werden einiges an Ressourcen aus der Natur verbraucht. 

Auf den Körper bezogen kann das bedeuten: Ich verbrauche meine Ressourcen, einfach weil ich jetzt und heute etwas tun möchte, auch wenn mir dazu die Zeit oder die Energie im Grunde fehlt. Gut möglich, dass ich es nicht oder noch nicht merke wegen fehlender Achtsamkeit. Zuweilen habe ich scheinbar keine Wahl und es ist keine Frage des Willens, sondern des Müssens, sei es aus Sachzwängen oder emotionalen Verpflichtungen heraus.

Ein Sommer wie in den letzten drei Wochen mit viel Sonne und immer steigenden Temperaturen verlangt von unserem Körper einiges um gerade die Hitze abzufedern, auszuhalten. Vorausgesetzt, wir können sie nicht unter einem Baum oder am Strand liegend geniessen. Es gilt also bei Tätigkeiten ausserhalb des Hauses, nicht nur den Willen sondern auch die körperlichen Möglichkeiten zu beachten. Das beginnt bei so simplen Dingen wie genügend zu trinken (min. 1.5 – 2 Liter) oder dem Sonnenschutz, denn ein Sonnenbrand ist bei aller Liebe zur Vitamin D Produktion zu vermeiden. Es geht weiter mit der Planung. Was wird z.B. von der Wander- oder Veloroute körperlich abverlangt und was kann ich leisten? 

Der Sommer wie auch der Winter fordern unseren Körper deutlich mehr als der Frühling oder der Herbst – wenn sich diese klimatisch einigermassen «normal» zeigen. Das bedeutet, dass der Körper auch schneller überfordert sein kann. Im Sommer natürlich vor allem durch die Hitze. 

Wir gehen die Natur nicht nur besuchen, wir sind Natur und somit auch abhängig von ihr. Durch unsere Lebensweise können wir das gut verdrängen, weil wir die Hitze in klimatisierten Räumen genauso wenig spüren wie den Tag-Nachtwechsel durch das viele künstliche Licht. Wir bemerken auch durch die ständige Verfügbarkeit praktisch aller Früchte und Gemüse übers ganze Jahr die Jahreszeiten auf dem Speisplan kaum mehr. Trotzdem wirken sie auf uns.

Trotzdem muss es mich interessieren wie ich mit der Natur umgehe. Genauso wie es mich interessieren muss, wie ich mit mir umgehe. Das gelingt nur mit Achtsamkeit. Denn «Wie innen so aussen».

Ich wünsche Ihnen einen wunderbaren, erlebnisreichen und gesund verbrachten Sommer.


Einige Merkpunkte zu Sonnenschutzmitteln:

  • Was brauche ich? Von der Haut her? Von allergischen Themen her?
  • Was für einen UV-Filter wünsche ich? Rein mineralisch oder darf er auch chemisch sein? Wenn chemisch, was sind die Ansprüche?
  • Sonnenschutz mit chemischen Filtern müssen ca. 20 Min. vor der Sonnenbestrahlung aufgetragen werden.
  • Sich mit dem Badetuch abtrocknen nach dem Baden, reibt auch den Sonnenschutz weg – neu auftragen.
  • Mit dem erneuten Auftragen von Sonnenschutz wird die Schutzzeit nicht verdoppelt.