Nachhaltige Geldanlagen auf dem Vormarsch

David König Vermögensberater

Finanzratgeber

Social Responsible Investment, ethische Geldanlagen, Green Money – das Anlegen unter Einhaltung ökologischer, ethischer und sozialer Kriterien kennt viele Bezeichnungen. Und die Ethik boomt an den Kapitalmärkten. Jahr für Jahr steigt das Volumen nachhaltiger Geldanlagen in der Schweiz.

Wer Anlagen tätigt, will in erster Linie Geld verdienen. Es ist aber ratsam, sich zusätzlich Gedanken über weitere Wirkungen des
Kapitaleinsatzes zu machen. Moral und Ethik sind sinnvolle Ratgeber bei der
Zusammenstellung des eigenen Anlageportfolios. Laut dem Marktbericht 2017 des Forums Nachhaltige Geldanlagen (FNG) erreichte der Schweizer Markt für nachhaltige Geldanlagen ein Volumen von 251,7 Milliarden Franken. Dies bedeutet eine Steigerung um 29 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Und der Markt für nachhaltige Geldanlagen wächst über dem Marktdurchschnitt: Nachhaltige Fonds haben stärker zugelegt als ihre herkömmlichen Pendants. Der Anteil am Gesamtmarkt – aktuell 7 Prozent – wächst stetig.

Was Geldanlagen nachhaltig macht

Nachhaltige Investitionen ergänzen die klassischen Kriterien Rentabilität, Liquidität und Sicherheit um ökologische und soziale Bewertungspunkte. Im Zentrum steht der langfristige, mit fairen Mitteln erzielte wirtschaftliche Erfolg. Nachhaltig sind Anlagen dann, wenn die Unternehmen gewisse Ausschlusskriterien nicht erfüllen. Die Top Ten dieser Ausschlusskriterien sind Kernenergie, Menschenrechtsverletzungen, Arbeitsrechtverletzungen, Korruption und Bestechung, Umweltzerstörung, Waffen (Handel und Produktion), Tabak, Gentechnik, Pornografie und Glücksspiel.

Eine weitere Methode ist das Best-in-Class-Prinzip. Dabei werden Unternehmen für die Geldanlage ausgewählt, die im Vergleich mit ihrer Branche in sozialer und ökologischer Hinsicht am besten dastehen. So haben Investorinnen und Investoren zum Beispiel auch Ölproduzenten im Depot – einfach jene, die in ihrer Industrie bezüglich der Standards am besten arbeiten.

Nachhaltige Anlagen passen zur Genossenschaftsbank

Raiffeisen fördert rücksichtsvolles Anlegen: Die Bankengruppe ist Mitglied des Forum Nachhaltige Geldanlagen und hat den
Eurosif-Transparenzkodex für Nachhaltigkeitsfonds unterzeichnet. Bei der Entwicklung von nachhaltigen Anlagevehikeln kooperiert Raiffeisen mit anerkannten
Instanzen wie der Stiftung Ethos und der unabhängigen Ratingagentur Inrate.

Unter Anlegern begehrt sind die Futura Fonds von Raiffeisen. Diese haben bereits einen hohen Anteil am gesamten Fondsvolumen. Die Futura-Palette wurde seit der Lancierung der ersten Produkte Mitte 2001 stetig erweitert und umfasst heute sieben Fonds mit einem Volumen von rund 4,6 Milliarden Franken. Im Jahr 2016 verzeichneten die Fonds einen Nettozufluss von über
645 Millionen Franken. Besonders erfreulich ist, dass die Fonds im Konkurrenzvergleich immer wieder hervorragend abschneiden. So wurde der Futura Swiss Stock bereits fünfmal hintereinander mit dem «Lipper Fund Award» für den besten Fonds der
Kategorie Aktien Schweiz über den Zeitraum von zehn Jahren ausgezeichnet.

Bei den nachhaltigen Aktien-, Obligationen-, Anlageziel- und Vorsorgefonds werden die Anlagen gemeinsam mit der Ratingfirma
Inrate permanent nach dem Best-in-Service-Ansatz bewertet. Dieser richtet sich nach Bedürfnissen und nicht nach Branchen aus. Ölproduzenten fehlen deshalb beispielsweise in diesen Fonds. Beim Raiffeisen Pension Invest Futura-Fonds und dem Raiffeisen Futura Swiss Stock werden die Stimmrechte
der integrierten Schweizer Unternehmen aktiv gemäss den Empfehlungen der Stiftung Ethos ausgeübt.

David König
Vermögensberater