«Das Gebiet Stuben ist ökologisch sinnvoll, weil es auf kurzen Wegen erreichbar ist»

Sepp Gloggner und sein Sohn Michi zeichnen verantwortlich für das Projekt Stuben. Das Familienunternehmen, das aktuell in der zweiten Generation geführt wird, setzt in allen Geschäftsbereichen, vom modernen Wagenpark bis zu den verschiedenen Einrichtungen, auf ökologische Lösungen und stellt dank der bereitstehenden dritten Generation auch Kontinuität für die Zukunft sicher.

Die Gemeinde Ebikon will im Gebiet Stuben eine Zone für die Ablagerung von sauberem Aushubmaterial schaffen. Über das Vorhaben stimmen die Ebikonerinnen und Ebikoner am 15. Mai 2022 ab. Betreiberin ist die Gloggner AG. Das in Perlen domizilierte Familienunternehmen hat jahrzehntelange Erfahrung mit ähnlichen Projekten und legt grossen Wert auf Umweltfreundlichkeit. Dies belegt zum Beispiel die innovative Schlammaufbereitungsanlage, die zu 100 Prozent mit Solarstrom läuft. Mitinhaber Sepp Gloggner nimmt Stellung zu Fragen zum Vorhaben Stuben.

Weshalb ist das Gebiet Stuben Ihrer Meinung nach ein geeigneter Standort für eine Aushubdeponie?

Sepp Gloggner: «Stuben ist sehr zentral gelegen für das vorgesehene Einzugsgebiet, das die Gemeinden Adligenswil, Udligenswil, Meggen, Meierskappel sowie Teile von Ebikon und der Stadt Luzern umfasst. Aus Ablagerungen früherer Zeiten, in denen es noch kaum Vorschriften gab, ist die Bodenqualität dort sehr schlecht und müsste aufgewertet werden. Dies um jene wertvollsten Landwirtschaftsflächen (Fruchtfolgeflächen) zu ersetzen, welche durch die Ortsplanungsrevision wegfallen. Zudem ist das Gebiet Stuben ökologisch sinnvoll, weil die Wege zu den Baustellen kurz sind und unnötige Transporte in entlegenere Deponien erübrigen sich.»

Weshalb braucht es sie überhaupt?

S.G.: «Das Projekt Stuben schafft die dringend benötigte Möglichkeit, Aushubmaterial aus den umliegenden Gemeinden quasi ‚vor der Haustüre‘ nachhaltig zu lagern. Auch hat der Kanton das Projekt in allen Teilen genau geprüft und sieht den Bedarf als klar ausgewiesen. Ausserdem erhält die Gemeinde Ebikon die Möglichkeit, Ersatz zu bringen für die erwähnten Ackerböden der höchsten Qualitätsstufe. Sie hätte Kosten, aber keinen finanziellen Nutzen. Die Gloggner AG stellt diese Fläche zur Verfügung und entschädigt die Gemeinde freiwillig für jeden zugeführten Kubikmeter Material.»

Was für Materialien sollen dort gelagert werden?

S.G.: «Es kommt ausschliesslich sauberes Erdreich, d.h. Aushubmaterial des Typs A, nach Stuben. In den 90er Jahren wurde dort zweitklassiges Material gelagert, was mit der schlechten Rekultivierung zu einer minderwertigen Bodenqualität führte. Nebst der strengen Kontrolle durch den Kanton sichten unsere Deponiewarte jede Ladung und nehmen für die Rekultivierung regelmässig Bodenproben, um sicherzustellen, dass die Bodenqualität wirklich dem versprochenen Standard  entspricht und die Aufwertung nachweisbar ist.»

Anwohnende befürchten, dass der Verkehr durch den Betrieb der Deponie stark zunimmt und die Sicherheit nicht gewährleistet ist. Was sagen Sie dazu?

S.G.: «Schätzungen aus dem Gutachten gehen von weniger als fünf Prozent Mehrverkehr aus, bezogen auf den heutigen Lastwagenverkehr. Der Anteil am Gesamtverkehr beträgt weit unter einem Prozent. Allerdings muss man dazu sagen, dass das Aushubmaterial, das in den nächsten Jahren anfällt, ohnehin abtransportiert werden müsste, einfach an einen Ort, der deutlich weiter entfernt liegt. Dass sowohl ökologische Grundsätze wie auch die Sicherheit bei uns oberste Priorität haben, können wir an vielen Projekten belegen, aktuell an unserem Vorzeigebeispiel in Emmen, das wir seit über 20 Jahren ohne jegliche Einwände von irgendeiner Seite betreiben und dessen Erweiterung der Einwohnerrat kürzlich einstimmig zugestimmt hat.»

Was bringt die Aushubdeponie der Gemeinde Ebikon?

S.G.: «Die freiwillige Abgabe von 3.50 Franken pro Kubikmeter ergibt für die Gemeinde jährliche Einnahmen von ca. 200‘000 Franken. Als weiteren Vorteil profitiert sie, wie ich weiter oben schon ausgeführt habe, von zusätzlichen Fruchtfolgeflächen. Sie erhält auch einen neuen Lebensraum für Amphibien. Das als Ergänzung oder späteren Ersatz für das heute isolierte Biotop hinter der Gärtnerei. Sie kann auf diese Weise Gewerbe- und Naturschutzzone entflechten.»