Angebote für das Leben im Alter sind für Buchrain weiterhin wichtig

 

 

Der Gemeinderat hat anlässlich des Informationsanlasses vom 2. Dezember 2021 über die Gründe und die Durchführung der Schliessung des Alterszentrums Tschann öffentlich informiert und Fragen dazu beantwortet. Nachstehend nimmt Sozialvorsteher Stephan Betschen zu Fragen Stellung, die im Zusammenhang mit der Schliessung des Alterszentrums und der Neuausrichtung der Alterspolitik für Buchrain häufig gestellt werden.

Der Schliessungsentscheid kam überraschend. Warum hat der Gemeinderat die Entwicklung nicht früher erkannt und darauf reagiert?

Der Gemeinderat hat schon länger erkannt, dass die Führung des Alterszentrums mit 16 Plätzen eine grosse, auf lange Frist kaum erfolgreich lösbare Herausforderung ist. Leider musste der Gemeinderat im August 2021  aus betrieblichen und finanziellen Gründen die Sistierung des Erweiterungsbaus beschliessen. Mit dem Coronaausbruch hat sich die personelle Situation, die schon länger angespannt war, massgeblich verschlechtert. Die Sicherheit der Bewohnenden war nicht mehr gewährleistet. Deshalb musste der Gemeinderat schnell handeln.

Was waren die Gründe für die personellen Herausforderungen? Ist das AZT für neue Mitarbeitende nicht attraktiv?

Der Arbeitsmarkt für Pflegepersonal ist sehr ausgetrocknet. Es ist für alle Heime schwierig, qualifiziertes Personal in genügender Anzahl rekrutieren zu können. Als kleines Heim mit beschränkten Möglichkeiten aber gleich grossen Anforderungen an das Pflegepersonal hatten wir im Wettbewerb mit den grossen, attraktiv ausgebauten Heimen einen Nachteil.

Welche Lösung wird betagten pflegebedürftigen Bürger/innen in naher Zukunft angeboten?

Wir werden neue Pflegebedürftige und deren Angehörige bei der Suche eines geeigneten Pflegeplatzes unterstützen.

Wie geht es weiter? Wer arbeitet an der angekündigten Altersstrategie? Wie können Bürger/innen Ideen und Vorschläge einbringen?

Das Leben im Alter ist von einem starken Wandel geprägt. Wir wollen die veränderten Bedürfnisse der Seniorinnen und Senioren in unserer Arbeit für das Alter berücksichtigen. Deshalb hat der Gemeinderat entschieden mit externer Begleitung eine Altersstrategie auszuarbeiten. Die neu eingesetzte Kommission Gesundheit und Soziales wird das Projekt eng begleiten. Auch Ideen und Wünsche aus der Bevölkerung sind willkommen und werden in die Arbeit eingebaut. Der Entwurf der Strategie wird in einem halben Jahr vorliegen. Er kann dann in einer Vernehmlassung und sicher auch anlässlich einer Orientierungsversammlung breit diskutiert werden.

Wird in Buchrain wieder ein Heim für pflegebedürftige Betagte gebaut? Wird dafür auch eine neue Trägerschaft (z.B. Stiftung) geprüft?

Sicher wird auch die Frage eines gemeindeeigenen Heims und die dafür richtige Trägerschaft bei der Erarbeitung der Strategie sehr ernsthaft geprüft. Wenn die Voraussetzungen stimmen, werden der Gemeinderat und die Bevölkerung über den Bau eines gemeindeeigenen Heims beraten und beschliessen können. 

Was passiert mit den leeren Räumen? Können diese wie bisher für Anlässe und Aktivitäten weiter genutzt werden?

Die öffentlichen Räumlichkeiten werden in Kürze für die bisherigen Angebote wieder benutzbar sein. Eine Arbeitsgruppe arbeitet an Konzepten für eine mittelfristige Nutzung.

Was passiert mit dem Alarmsystem bei den Alterswohnungen? Wird für Bewohner/innen der Alterswohnungen und für andere Betagte weiterhin ein Mittagstisch angeboten?

Für das Alarmsystem sind wir schon dabei eine Nachfolgelösung zu finden. Der Mittagstisch für die Senioren konnte leider wegen den Corona-Massnahmen schon länger nicht mehr durchgeführt werden. Die Arbeitsgruppe, welche die mittelfristige Nutzung der Räume behandelt, wird auch für diese Thematik eine Lösung suchen.

Stephan Betschen,
Sozialvorsteher Buchrain

Herzlichen Dank und frohe Festtage

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger 

Der Entscheid zur Schliessung des Alterszentrums Tschann war für alle Beteiligten und die davon betroffenen Personen und Angehörigen eine sehr belastende und schwierige Situation. Die Sicherheit und das Wohl der Bewohnenden hatte aber stets die oberste Priorität. All den Helfenden bei der Neuplatzierung der Bewohnenden gebührt unser grosser Dank: Dem Pflegeteam, dem Zivilschutz und vielen weiteren Helfern. Auch den Heimen, welche solidarisch und unkompliziert für unsere betagten Mitbürgerinnen und Mitbürger neue Plätze bereitgestellt haben, sind wir zu grossem Dank verpflichtet. 

Bei Kontakten mit  Angehörigen und Heimen konnten wir uns überzeugen, dass alle gut umsorgt sind. Wir danken für das Verständnis der Bewohnenden und der Angehörigen für unseren schwierigen Entscheid. Nach der schnellen, teils provisorischen Umplatzierung werden wir alles daran setzen, dass für alle ein Pflegeplatz gefunden wird, der ihren Wünschen bestmöglich entspricht.

 

Aus den Schwierigkeiten und Problemen werden wir für Buchrain die richtigen  Schlüsse ziehen. Zeitgemässe und bedürfnisgerechte Angebote für das Leben im Alter  sind für unsere Gemeinde auch in Zukunft eine zentrale Aufgabe. Der Gemeinderat hat im Legislaturprogramm 2020/25 ein entsprechendes Ziel festgelegt. 

Mit dem Schliessungsentscheid des AZ Tschann bekommt die Aktersstrategie eine noch grössere Wichtigkeit und Dringlichkeit. Die Arbeit dazu wird nun unter Begleitung der neuen 

Kommission „Gesundheit und Soziales“ unverzüglich in Angriff genommen. Ideen und Anregungen aus der Bevölkerung nehmen wir gerne entgegen. Auf der Basis der neuen Strategie sollen attraktive Angebote ausgearbeitet und umgesetzt werden.

Ich wünsche allen frohe Festtage und eine gute Gesundheit 

Ivo Egger, Gemeindepräsident Buchrain