Ökologische und ökonomische Chance

LUZERN – Auch dieses Jahr veranstaltet der Messeveranstalter European Fuel Cell Forum AG (EFCF) mit Sitz in Adligenswil eine der renommiertesten internationalen Konferenzen zum Thema «Brennstoffzellen und Wasserstoff». Vom 1. bis 4. Juli 2014 findet im KKL Luzern das 11. European SOFC & SOE Forum statt.

«Wer durch die Schweiz fährt, der begegnet einer Vielzahl an Energieanlagen. Darunter sind Bauten zur Gewinnung sogenannt grüner Energie, wie beispielsweise Windturbinen, Biomassekraftwerke oder Sonnenkollektorfelder. Sie alle zeugen sichtbar von der Vielfalt und der Nachfrage nach erneuerbarer Energie. Stellen Sie sich nun mal vor, all die positiven Eigenschaften erneuerbarer Energie liessen sich einsetzen und nutzen, ohne dass man davon etwas sieht, riecht oder hört. Eine Technologielösung, die speziell die variabel anfallenden neuen erneuerbaren Energien einerseits speichern kann und andererseits bedürfnisgerecht mit hoher Effizienz wieder verfügbar macht. Eine Illusion? Nein! Eine Innovation? Ja! Und darüber hinaus eine, die bereits Realität ist und einen Namen hat: Brennstoffzellen und Wasserstoff.» So wirbt die EFCF AG für ihr Anliegen, das auch dieses Jahr wieder prominent im KKL thematisiert wird. Brennstoffzellen wandeln Wasserstoff und (Bio-)Gas auf sehr effiziente Weise in Strom und Wärme um. Mit entsprechendem Pioniergeist, innovativen Ideen und dem erklärten Willen zur Energiewende ergeben sich diesbezüglich riesige Chancen sowohl für unsere Umwelt, die Lebensqualität und für die Wirtschaft.

550 Forscher aus 35 Ländern

Das EFCF wird von den beiden Schweizer Brennstoffzellen- und Energieexperten Michael Spirig und Oliver Bucheli geleitet. Etwa 550 Forscher, Entwickler und Manager aus 35 Ländern stellen an der Konferenz im KKL die neuesten Entwicklungsergebnisse vor. In der Industrie-Ausstellung werden konkrete Produkte gezeigt. Einen raschen Einstieg in die Technologie erhielt man am Intensivkurs vom 1. Juli, dem «EFCF Tutorial». Für interessierte Kreise – also Energieversorgungsunternehmen, Politiker, Vertreter von betroffenen Ämtern, Zulieferer, Installateure, Cleantech-Energie-, Gas/Strom/WKK-Vertreter sowie Verbände und öffentliche Betriebe (Spitäler, Altersheime usw.) – fand dann am zweiten Tag das «Strom- und Wärme-Rondo» statt. Dabei handelte es sich um eine mit dem Schweizerischen Verein des Gas- und Wasserfaches (SVGW) organisierte Arena zum Thema «Dezentrale Strom und Wärme Lösung – Brennstoffzelle». Neben dem Besuch der EFCF-Ausstellung und Leitvorträgen präsentierten Hersteller kurz ihre konkreten Brennstoffzellen-Lösungen und standen anschliessend im «Rondo» den Teilnehmenden Rede und Antwort .

Fokus auf stationäre Technologien

2014 ist der Anlass den stationären Technologien gewidmet. In anderen Jahren fokussierte sich das EFCF aber ebenso auf Mobilität. Für das kommende Jahr stehen die Veranstaltungsdaten bereits fest (30. Juni bis 3. Juli 2015). Nach dem Grundsatzentscheid von Bundesrat und Parlament für einen schrittweisen Ausstieg aus der Kernenergie gilt es ernst. Sich auf dem in den Bereichen Sonnen-, Wind- und Wasserenergie Erreichten auszuruhen, ist keine Option. Innovative Ideen, die Forschung nach sowohl ökologisch wie auch ökonomisch sinnvollen Lösungen und Investition in deren Umsetzung sind zwingend. Statt Plünderung der natürlichen Ressourcen, Zerstörung der Umwelt und somit unseres Lebensraums sowie absurder Subventionierung schädlicher und/oder risikoreicher Technologien ist es an der Zeit, all unseren Einfallsreichtum wie auch die finanziellen Mittel dafür in erneuerbare, nachhaltige Technologien anzulegen. Das Umdenken in der Bevölkerung hat schon lange stattgefunden, macht sich doch so ein mancher Sorgen um die Lebensqualität seiner Kinder und Kindeskinder in der Zukunft. Auch Drohszenarien wie exzessiv steigende Energiepreise oder Versorgungsengpässe werden daran nichts ändern. Die Politik wurde bereits zum Handeln gezwungen. Nun steht uns bevor, die alten Besitzansprüche, an denen viele Unternehmen Jahrzehntelang gut verdient haben, abzubauen und neue, bessere Lösungen zu finden. Und dies bedeutet nicht primär Verzicht, wie uns viele weiss machen wollen, sondern vielmehr eine Chance. Für uns, unsere Nachkommen, unsere Umwelt – aber eben auch für die Wirtschaft.

Und gerade deshalb ist das European Fuel Cell Forum eine wichtige Sache. Eine Plattform für Fachleute, aber auch Quelle für die neuesten Informationen und Anstoss für Diskussionen – sind wir doch alle von diesem Thema betroffen. Weitere Angaben findet man unter www.efcf.com.