Neuer Präsident der luzernermaler – «Lernende finden und begeistern ist ein wichtiges Ziel»

12_11_durrer_michel_vogelAm 15. März wurde Gerold Michel zum Präsidenten des Luzerner Malermeister-Verbandes gewählt. Der Unternehmer aus Buchrain erklärte dem «rontaler», weshalb er dieses Amt angenommen hat und was sich damit verbindet.

Herr Michel, weshalb haben Sie sich für das Präsidium der luzernermaler zur Verfügung gestellt?

Ich habe mich schon vorher im Verband engagiert, zum Beispiel sieben Jahre lang als Marketingverantwortlicher. Der Verband ist für mich eine wichtige Sache, von der ich als Unternehmer in vielerlei Hinsicht profitiere, sei es in der Ausbildung der Lernenden, bei Verträgen, durch Normen oder technischen Kommissionen. Für diese vielen Vorteile möchte ich etwas zurückgeben.

Was bedeutet Ihnen dieses Amt?

Ich freue mich, dass die Mitglieder, das heisst meine Berufskollegen, mir ihr Vertrauen schenken. Das Amt beinhaltet sowohl Ehre wie Pflichten. Die Aufgaben möchte ich möglichst gut wahrnehmen, damit möglichst viele von einem starken Verband profitieren.

Was wird Ihre erste Amtshandlung sein?

Lesen, lesen und nochmals lesen. Im Moment bin ich dabei, alle Protokolle und Dokumente, die ich erhalten habe, zu studieren. Als nächstes stehen dann verschiedenste Gespräche auf dem Programm.

Welche Verpflichtungen sind mit dem Verbandspräsidium verbunden?

Das definitive Pflichtenheft habe ich noch nicht bekommen. Sicher gehört aber zu meinen Aufgaben die Teilnahme an den Delegiertenversammlungen, die Vertretung unserer Sektion im schweizerischen Verband, im Zusammenschluss der Innerschweizer Malermeister, in verschiedenen Kommissionen sowie im kantonalen Gewerbeverband. Zudem bin ich im Ausbildungswesen involviert. In diesen Zusammenhang fallen Schulbesuche an wie letzte Woche an der Berufsschule im Weggismatt in Luzern. Zu den angenehmen Pflichten gehören auch die Gratulationen und Ehrungen.

Was haben Sie sich für Ziele gesetzt für Ihre Amtszeit?

Ein grundsätzliches Ziel ist die Nachwuchswerbung und -förderung. Für unser Gewerbe ist es wichtig, dass wir gute Lernende finden, diese begeistern können und ihnen eine gute Ausbildung ermöglichen. In den vergangenen Jahren hatten wir glücklicherweise nicht so viel Mühe, geeigneten Nachwuchs zu finden; dies dürfte sich aber in Zukunft ändern.

Was sind aktuell die grössten Herausforderungen in Ihrer Branche?

Die wichtigste ist der Preiszerfall, der uns im Moment Sorgen macht, weil er einen Rattenschwanz zur Folge hat, uns unter Druck setzt und es uns immer schwieriger macht, die Lohnstandards aufrecht zu erhalten.

Welche Massnahmen sind geplant, um diesen Herausforderungen zu begegnen?

Es gibt bereits verschiedene Gremien, die an diesem Problem arbeiten. Es braucht aber vor allem politische Unterstützung und auch die Bereitschaft der Behörden, die es in der Hand haben,  bei Submissionen fairere Bedingungen anzuwenden.

Ihr Vorgänger ist nun Ihr Vize. Ist das eine Notlösung oder sind andere Gründe dahinter?

Er ist für mich eine wertvolle Unterstützung, weil er an vielen verschiedenen Fronten aktiv ist und ein gutes Netzwerk hat. Zudem stellt es eine gewisse Kontinuität sicher.

Was wünschen Sie sich für die nächsten sechs Jahre?

Dass wir die Rahmenbedingungen für unsere Unternehmen so gestalten können, dass man Freude am Beruf haben und eine gute ‚Büez‘ machen kann. Die Lerndenden sollen weiterhin eine gute Ausbildung erhalten, und der Druck auf das Gewerbe sollte nicht weiter zunehmen.