Nach dem Berufswahlparcours zur Schnupperlehre

Der Lehrstellen- bzw. Berufswahlparcours, den der Gewerbeverein Ebikon und Umgebung in Zusammenarbeit mit der Oberstufenschule Ebikon seit 2014 durchführt, ist für Firmen zunehmend wichtiger geworden, um neue Lernende zu gewinnen. In diesem Jahr haben sich einige Schülerinnen und Schüler nach dem Berufswahlparcours gleich für eine Schnupperlehre interessiert.

Immer mehr Firmen und Dienstleistungsbetriebe beteiligen sich am Berufswahlparcours des Gewerbevereins Ebikon und Umgebung. 2016 waren es noch 15, in diesem Jahr knapp zehn mehr. Sie tun einiges, um einen attraktiven, informativen und praktischen Einblick in verschiedene Berufe zu geben. Die Dropa Drogerie Diener im Einkaufscenter Ladengasse in Ebikon liess Isabel G. einen Hustentee aus Kräutern wie Holunder, Lindenblüten, Thymian und Süssholz mischen. Eine andere Schülerin, die sich für Medizin und Gesundheit interessiert, bereitete eine Kundenbestellung vor. Ihr gefiel das ruhige Arbeitsklima. Hygienemassnahmen sind ein wichtiger Bestandteil, wer den Beruf der Fachfrau/Fachmann EFZ lernen möchte. Bei der Spitex Rontal plus konnten die Schülerinnen durch den sogenannten Fluoreszenztest und ultraviolettem Licht erkennen, wie gut sie ihre Hände desinfiziert hatten. Das richtige Setzen von Spritzen in einen Schwamm lernten sie durch den Ausbildungsverantwortlichen Maik Maggion kennen. Im ABC Kindertreff führte die Krippenleiterin Dahlia Waller die SchülerInnen durch das Haus, machte sie mit dem Beruf der Fachfrau Betreuung (Fachrichtung Kinder) vertraut und involvierte sie beim Singen, Zeichnen und Spielen mit den Kindern. «Wir berücksichtigen vor allem Schulabgänger, die zuerst ein sechsmonatiges Praktikum absolviert haben», sagt Waller. Eigeninitiative zeigten zwei Schülerinnen, die sich als Reiterinnen outeten, an einem Übungskopf bei Coiffure-Team Marco Kretz. Sie kämmten und flochten das Haar ähnlich wie bei Pferdemähnen. «Sie wären am liebsten noch nach Feierabend geblieben», erzählte Marco Kretz, der als Vorstandsmitglied des Gewerbevereins Ebikon und Umgebung für die Organisation des Berufswahlparcours mitverantwortlich ist. Dass sich junge Menschen sehr wohl für Handwerksberufe interessieren, zeigte sich bei Bucher & Weiler, wo Motorgerätemechaniker ausgebildet werden. Ein Lernender im 3. Lehrjahr erklärte ihnen den Motor eines multifunktionalen Kommunalgerätes, bei dem ein Service anstand. Die Schüler liessen sich durch nichts ablenken und hatten nur Augen und Ohren für die Ausführungen und das Innenleben der Maschine offen. Sehr lebhaft zu und her ging es bei Widmer ElektroTelecom AG, wo am Morgen und am Nachmittag je zehn SchülerInnen ein komplettes Verlängerungskabel bauen und nach Hause mitnehmen durften. Wer wohl hier einmal die Lehre als Montage-Elektriker EFZ oder Elektroinstallateur EFZ absolvieren wird? Wertvolle Tipps erhielten die Schülerinnen und Schüler am Berufswahlparcours auch, so in der Migros Ladengasse zum Einreichen von Bewerbungen durch Pirmin Müller, Berufsbildungsfachmann, der für die Migros-Genosssenschaft Lernende rekrutiert.

Das Praktische gefiel besonders

108 Oberstufenschülerinnen und Oberstufenschüler aus Ebikon nahmen am diesjährigen Berufswahlparcours teil. «Ihnen gefiel vor allem das praktische Mitarbeiten sehr», hielt Esther Häfliger von der Schule Ebikon rückblickend fest. Aussergewöhnlich war, dass einen Tag nach dem Berufswahlparcours ein paar der SchülerInnen nochmals in den Betrieben vorbeischauten und eine Schnupperlehre abmachten. «Somit sehe ich den Berufswahlparcours als Grosserfolg an», ergänzte Esther Häfliger. Sie besuchte auch einige Betriebe und stellte fest, dass die Verantwortlichen sehr motiviert und gut vorbereitet waren. Das habe sich auch auf die Lernenden übertragen.