Erlebnisreiches Praktikum in China

Schindler Berufsbildung

Kaum hatten sie das Lehrabschluss-Diplom in den Händen, flogen sie auch bereits nach China: Diego Sanchez und Jan Blunschi hatten die einmalige Möglichkeit, diesen Sommer mit der Organisation «Integrate Chinese Life» (ICL) zwei Monate in den Schindler Fabriken in Suzhou respektive Jiading zu verbringen. Begeistert und reich an vielen Erfahrungen kehrten sie zurück.

Konstrukteur-Lernender Jan Blunschi (19), der in der Entwicklungsabteilung der Large Project Division (LPD) arbeitet, musste nicht lange überlegen, als ihm die Schindler Berufsbildung letzten November ein Praktikum in China anerbot: «Ich habe ohne zu Zögern Ja gesagt.» Zudem sei das LPD-Engineering-Team in China gleich aufgebaut wie in Ebikon, sie würden mit den gleichen Software-Tools und Datenbanken arbeiten, «darum dachte ich mir, das schaffe ich schon.»

Auch der Polymechaniker-Lernende Diego Sanchez (28), er stammt ursprünglich aus Mexico und wohnt heute mit seiner Schweizer Frau in Luzern, hatte schon Erfahrungen mit chinesischen Kollegen: «Ich arbeitete während der Lehre im System Testing von Engineering Services von R&D. Bereits vor zwei Jahren durfte ich einem chinesischen Ingenieur lehren, wie man Prüfstände richtig einsetzt.»

Am 9. Juli, nur zwei Tage nach der Lehrabschlussfeier, ging es dann für die beiden los; im Flieger nach Osten. Vieles war noch nicht bestimmt. Klar waren ihnen nur, dass sie irgendwo in Shanghai wohnen würden und dass Jan in der Schindler Aufzugsfabrik in Suzhou den chinesischen Kollegen seine Kenntnisse weitergeben und Diego in der neuen Schindler Aufzugs- und Fahrtreppenfabrik in Jiading arbeiten sollte.

«Unsere chinesischen Kollegen waren ausserordentlich freundlich und hilfsbereit», meinen Diego und Jan übereinstimmend. Die Kommunikation erfolgte auf Englisch, oft mussten Jan und Diego sich aber mit Handzeichen verständigen, «denn viele Kollegen hatten nur Basiskenntnisse von Englisch.»

Nein, Ferien gemacht haben die beiden Schindler Lernenden in China nicht: «Wir waren voll beschäftigt und mussten unsere Freizeit gut einteilen,» meint Jan Blunschi. Auf eigene Faust und mit Hilfe spezieller Apps, erkundeten die beiden dann an den Wochenenden Shanghai.

Was war denn für die beiden das Eindrücklichste an China? «Die Grösse und die Schnelligkeit des Landes,» meint Jan Blunschi ohne zu Zögern: «China kommt mir vor wie die USA vor 100 Jahren, wo jeder seine eigenen Träume verwirklichen wollte.» Und Diego Sanchez hatte nicht zuletzt Freude am «exzellenten Essen». Er, der bis im Alter von 17 Jahren in Mexico City gewohnt hat, hat sich in Shanghai auch an den Verkehr in seiner alten Heimat erinnert. «Allerdings scheint es hier keine Verkehrsregeln zu geben.»

Text Beat Baumgartner