Break free

Im angenehm schattigen Tierpark Goldau durfte bildxzug die 40 Lernenden, die ihre Ausbildung diesen Sommer abgeschlossen haben, mit einer offiziellen Feier verabschieden. Nach zwei spannenden Führungen über die Bartgeier und Kolkraben trafen sich die über 80 Gäste auf der Terrasse des Parkrestaurants.

«Als Geschäftsleiter von bildxzug liegt mir viel daran, am Ende der Ausbildung den Lernenden einige Gedanken mit auf ihren weiteren Lebensweg zu geben. Mit der Grafik «Break free» des brasilianischen Designers Mathiole wollte ich in Anlehnung an die spannenden Ausführungen über die Bartgeier den jungen Berufsleuten bildlich erklären, was es nun für sie bedeuten wird, aus dem geschützten Rahmen eines Lehrverhältnisses in die Wirtschaftswelt einzutreten. «Kunst bringt zum Ausdruck, was Wörter nicht erklären können.»

Seit 1998 schafft bildxzug mit der Lehre im Verbund Lehrstellen im Kanton Zug. Mit ihrer Unterstützung können Unternehmen nach einem erprobten und bewährten Modell praxisorientiert ausbilden. Jährlich absolvieren etwa 30 bis 40 Lernende erfolgreich eine von bildxzug betreute Lehre im Verbund. Die spannende Rede von bildxzug-Geschäftsleiter Beat Gauderon ist im vollen Wortlaut nachzulesen auf www.rontaler.ch in der Rubrik «Wirtschaftsnachrichten». Weitere Infos unter www.bildxzug.ch

«Ein Vogel hat niemals Angst davor, dass der Ast unter ihm brechen könnte»

Wenn ihr (Lernende) nun diese Grafik betrachtet, die den Namen «BREAK FREE», also übersetzt «losreissen» trägt, was glaubt ihr, hat diese Symbolik BREAK FREE mit euch zu tun? Fühlt ihr euch heute erlöst, frei, losgerissen? Ihr seid alle in einer Lebensphase, in der das Thema BREAK FREE aktueller denn je ist: sich befreien von den Vorgaben und Zwängen der Ausbildung, von der Familie, von den Eltern, schon bald von dem aktuellen Ausbildungsbetrieb. Es heisst für euch schon bald hinauffliegen, in die Weite der Freiheit entgleiten. Wir lassen euch ziehen! Die Freiheit des Menschen liegt bekanntlich nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern, dass er nicht tun muss, was er nicht will. Ihr könnt nun selber entscheiden, was ihr wollt und nicht wollt. Ihr verlässt den sicheren Boden, das schützende Gehege, die Sicherheit des Ausbildungsgangs. Aber vielleicht hilft euch auch zu wissen: wer die Freiheit aufgibt, nur um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren, nämlich seine eigene Freiheit und die erhoffte Sicherheit. Freiheit gewinnen, heisst auch eigene Verantwortung übernehmen, die Fähigkeit stärken, das Wort NEIN auszusprechen, ein erster Schritt zur Freiheit. Die Freiheit besteht in erster Linie nicht nur aus Privilegien, sondern auch aus Pflichten. Und solche Pflichten kommen nun vermehrt auf euch zu. Frei zu sein, bedeutet nicht nur, seine eigenen Fesseln zu lösen, sondern ein Leben zu führen, das auch die Freiheit anderer respektiert und fördert: im persönlichen Umfeld wie auch im Beruf, vielleicht auch einmal seine Freiheit einzuschränken, um dem andern die Freiheit zu gönnen.

Während das Geheimnis des Glücks die Freiheit ist, so ist das Geheimnis der Freiheit der Mut. Mut, Neues anzupacken, Mut, neue Ziele anzustreben, Altes loszulassen. Es ist ein stetiges Hin- und Herreissen zwischen den Wurzeln, die Halt geben und den Flügeln, die euch hinauftragen.

Freiheit ist kein Traum, sie kann Wirklichkeit werden. Doch oft liegt sie hinter den Mauern, die ihr euch selber baut. Entdeckt deshalb das Geheimnis der Freiheit und habt diesen Mut, die Mauern zu durchbrechen. Denn vieles ist möglich, wenn eure Träume fliegen lernen. Wer nicht vom Fliegen träumt, dem wachsen auch keine Flügel. Ein Grundprinzip des Fliegens besagt, dass ihr nur fliegen könnt, wenn ihr hinter euch lässt, was euch nach unten zieht: schlechte Erfahrungen, Mutlosigkeit, Unsicherheit, Hemmungen und anderes mehr. Wer fliegen will, muss eben auch den Mut haben, den sicheren Boden zu verlassen. In schwierigen Zeiten zeigt den andern, die euch fallen sehen wollen, dass ihr fliegen könnt, dass ihr das Fliegen erlernt habt.

Und wenn ihr auf eurem Flug hoch oben in der Weite die neuen Ziele anvisiert, euch tragen lässt vom Aufwind, dem Erfolg; eurer Kraft der Flügel vertraut, dann macht euch Gedanken über die sichere Landung. Teilt eure Kräfte sinnvoll ein, hält frühzeitig Ausschau nach einem nahezu sicheren Landeplatz, findet einen Ast, der euch trägt, so dass diese Landung immer wieder gelingen mag. Geniesst nach der Landung diese Ruhe, um wieder erneut startklar zu sein, BREAK FREE – immer wieder. Zum Schluss die Worte eines anonymen Autors:

«Ein Vogel hat niemals Angst davor, dass der Ast unter ihm brechen könnte. Nicht weil er dem Ast vertraut, sondern seinen eigenen Flügeln.»