Gleich viele Lehrstellen bewilligt wie im Vorjahr

Die Situation auf dem Lehrstellenmarkt im Kanton Luzern präsentiert sich anfangs Juni 2014 erfreulich: Mit 3840 wurden bisher gleich viele Lehrverträge bewilligt wie zum selben Zeitpunkt im Vorjahr – trotz einer insgesamt geringeren Zahl an Jugendlichen auf Lehrstellensuche.

Viele unbesetzte Stellen finden sich derzeit noch im technischen Bereich und bei den zweijährigen Attestlehren. Anfang Juli beenden im Kanton Luzern 3482 Schülerinnen und Schüler die obligatorische Volksschule. Das sind 265 Jugendliche weniger als letztes Jahr. Die Abnahme dürfte auf den demographischen Rückgang zurückzuführen sein. Zusätzlich treten rund 800 junge Leute nach einem Brückenangebot oder Zwischenjahr in die Berufswelt ein. Viele von ihnen haben bereits einen Lehrvertrag unterzeichnet. Das Angebot an Lehrstellen ist zahlenmässig ausreichend. Für diesen Sommer bieten die Luzerner Lehrbetriebe rund 4800 (2013: 5000) Lehrstellen an. Per Ende Mai 2104 hat die Dienstelle Berufs- und Weiterbildung 3840 Lehrverträge genehmigt, das sind gleich viele wie zum selben Zeitpunkt im letzten Jahr. Diese Tatsache ist angesichts der abnehmenden Zahl an Schulabgängerinnen und Schulabgänger erfreulich und zeigt, dass die Jugendlichen gut in den Arbeitsmarkt aufgenommen werden.

Offene Stellen im technischen Bereich und bei Attestlehren

Auffallend viele unbesetzte Stellen finden sich im technischen Bereich. Die Branche beklagt Mühe, geeignete Lernende für die anspruchsvollen vierjährigen Lehren zu finden. Oft sind unterdurchschnittliche Schulleistungen der Grund, dass Stellen nicht besetzt werden können. Dies bestätigt Daniel Wüest, Leiter Lehrlingsausbildung bei der Firma Meyer Blech Technik in Grosswangen: «An Bewerbungen mangelt es nicht, aber die schulische Bildung reicht in den meisten Fällen nicht aus für den Einstieg in die Lehre als Anlagen- und Apparatebauer.» Von zwei Ausbildungsplätzen konnte die Firma in den letzten Jahren jeweils nur einen besetzen. In der zweijährigen beruflichen Grundbildung mit eidgenössischem Berufsattest EBA sind ebenfalls noch überdurchschnittlich viele Plätze verfügbar. Erfahrungsgemäss werden diese jedoch oft erst kurz vor Lehrbeginn im Herbst besetzt. Attestlehren richten sich an schulisch schwächere Jugendliche. Sie wurden bereits 2005 eingeführt, sind aber in gewissen Branchen nach wie vor zu wenig bekannt.

Sprachliche Barrieren

650 Schulabgängerinnen und Schulabgänger haben zurzeit noch keine Anschlusslösung nach den Sommerferien. Dies sind 200 Jugendliche weniger als im Vorjahr. Es wird damit gerechnet, dass sich diese Zahl in den nächsten Monaten nochmals verringert, so dass im Herbst 550 Personen in ein Brückenjahr starten werden. Die umfassenden Unterstützungsmassnahmen beim Übergang von der Schule in die Berufswelt zeigen damit die erwünschte Wirkung. Wo vor einem Berufseinstieg noch Bildungslücken geschlossen oder Sozialkompetenzen erarbeitet werden müssen, führt der Weg oft über ein Zwischenjahr. In diesem Jahr befinden sich unter den angemeldeten Teilnehmenden eine grosse Anzahl junger Migrantinnen und Migranten, welche sich noch nicht lange in der Schweiz aufhalten. Mangelnde Deutschkenntnisse bedingen eine intensive sprachliche Förderung.