
Der Dierikoner Kabelhersteller Komax startete nach erfolgreichem Geschäftsjahr 2022 mit rekordhohem Auftragsbestand ins Jahr 2023. Der Umsatz stieg nach dem Zusammenschluss mit Schleuniger -die Firma gehört seit September letzten Jahres zu Komax- um fast zwei Drittel auf 404,9 Millionen Franken. Auch das betriebliche Ergebnis schoss in die Höhe: Zusammen mit dem Verkauf eines Gebäudes in Rotkreuz resultierte ein Halbjahresgewinn von 55,5 Millionen Franken, 81,5% mehr als im Vorjahr.
Dierikon. «Da durch starken Einsatz die Verlässlichkeit der Lieferketten verbesserte wurde, konnten wir im ersten Halbjahr 2023 den Auftragsbestand kontinuierlich auf ein gegenüber vergangenen Jahren übliches Niveau abbauen», sagte Matijas Meyer, CEO der Komax Group, anlässlich der Telefonkonferenz vom letzten Donnerstag. Die Nachfrage nach Lösungen für die Automatisierung der Kabelverarbeitung war in den ersten sechs Monaten gut, wobei die Geschäftsaktivitäten in China deutlich hinter den Erwartungen blieben. Anderseits fiel die hoch eingeschätzte Zusatznachfrage durch den Ukraine-Krieg weg, die vor einem Jahr das Ergebnis nach oben getrieben hatte.
Integration von Schleuniger ist auf gutem Weg
«Diese Integration schreitet planmässig voran, ein Schwerpunkt des Integrationsprozesses ist aktuell die Optimierung des weltweiten Vertriebs- und Servicenetzwerkes», betonte Meyer weiter. Im Rahmen dieses Prozesses wurde unter anderem per 1. Juli dieses Jahres die Komax Portugal an Estanflux verkauft. Estanflux ist seit Jahrzehnten die Vertretung von Komax in Spanien und seit kurzem auch von Schleuniger und deckt jetzt die gesamte Iberische Halbinsel ab.
Ausblick bestätigt
An den Zielen für das Gesamtjahr 2023 hält Komax fest: Es wird ein Umsatz von rund 770 Millionen Franken erwartet. Die EBIT-Marge soll rund 11% erreichen. Darin ist der bereits verbuchte Verkaufserlös des Gebäudes in Rotkreuz von 11,1 Millionen Franken nicht enthalten. Dies im Wissen, dass das Marktumfeld momentan sehr herausfordernd und der Verkauf von Investitionsgütern mit grossem Einsatz verbunden ist, wird von Meyer betont. Da der grundlegende Trend zur Automatisierung in der Kabelverarbeitung ungebrochen sei und sich in der zweiten Jahreshälfte 2023 die Marktsituation in China verbessern sollte, geht Komax davon aus, den ambitionierten finanziellen Ausblick zu erreichen.
Rolf Willimann