Komax: Dividendenerhöhung dank Rekordergebnis

Gute Aussichten auch für die Zukunft kommen vom Komax-Hauptsitz in Dierikon. Bild: rowi

Die in Dierikon domizilierte Komax Gruppe kann auf ein aussergewöhnliches Geschäftsjahr 2022 zurückblicken. Sie hat durch die Übernahme von Schleuniger stark profitiert. Beim Bestellungseingang (678,1 Millionen Franken, + 40,6%), beim Umsatz (606,3 Millionen Franken, + 44%) und beim betrieblichen Ergebnis (71,7 Millionen, + 60,1%) sind neue Höchstwerte erzielt worden. Der Generalversammlung vom 12. April wir eine Dividendenerhöhung von 4,5 auf 5,5 Franken vorgeschlagen. Dies entspricht einer Ausschüttungsquote von 54,5%.

Die angespannte Lieferkettensituation in der Automobilindustrie wurde im Frühjahr 2022 durch den Krieg in der Ukraine verschärft, da dort eine grosse Anzahl Kabel konfektioniert werden. «Um die aufgrund des Kriegs reduzierten ukrainischen Fertigungskapazitäten zu kompensieren und die Liefersicherheit gegenüber den Autoherstellern sicherzustellen, bauten Kabelkonfektionäre in anderen Ländern Ersatzkapazitäten auf. Dadurch erhielt die Komax Gruppe im ersten Halbjahr eine Vielzahl ausserordentlicher Bestellungen», gab Komax anlässlich der Medienkonferenz letzte Woche bekannt.

Umsatzrekord in schwierigem Marktumfeld

«Die weltweite Lieferkettensituation stellte auch unser Unternehmen vor grosse Herausforderungen», sagte Komax-Group CEO Matijas Meyer. «Diese konnte wir insgesamt gut meistern, dennoch gab es Verzögerungen und nicht alle Bestellungen konnten in gewohntem Rahmen erledigt werden.» Die Gruppe erzielte 2022 einen Rekordumsatz von 606,3 Millionen Franken und übertraf damit das Vorjahresergebnis (421,1 Millionen Franken) um 44 %.

Komax steuerte insgesamt 522,2 Millionen Franken zum Gesamtumsatz bei, Schleuniger 84,1 Millionen Franken. Selbst ohne Schleuniger-Umsatz wäre ein Rekordumsatz erzielt worden. Der Umsatzanstieg setzte sich aus einem hohen organischen Wachstum (26,7 %), dem akquisitorischen Wachstum (20,1 %) und dem negativen Fremdwährungseinfluss (-2,8 %) zusammen.

Automatisierungstrend treibt Wachstum

«Der Trend zu höherer Automatisierung in der Kabelverarbeitung setzte sich im Berichtsjahr in allen Regionen fort – dies sowohl im Marktsegment Automotive, in dem Komax rund 75% ihres Umsatzes generiert, als auch in den übrigen Marktsegmenten», sagt Matijas Meyer weiter. Den Kundinnen und Kunden ist bewusst, dass die Automatisierung im Vergleich zur manuellen Kabelverarbeitung langfristig nicht nur eine bessere Kosteneffizienz bietet, sondern auch hilft, steigenden Qualitätsanforderungen gerecht zu werden. Entsprechend wuchs die Komax Gruppe in allen Regionen: Afrika (+37,4 %), Europa (+51,2 %), Asien/Pazifik (+34,3 %) und Nord-/Südamerika (+45,4%).

Zusammenschluss mit Schleuniger sichert Wettbewerbsfähigkeit

Der Ende August 2022 vollzogene Zusammenschluss von Komax und Schleuniger war für beide Unternehmensgruppen ein historischer Moment. Elf im Markt gut positionierte Unternehmen mit Standorten auf drei Kontinenten stiessen durch den Zusammenschluss zur Komax Gruppe und vergrösserten diese deutlich. Gemeinsam können nun Opportunitäten im Markt besser und schneller genutzt werden. Der Zusammenschluss zahlt auf alle vier strategischen Stossrichtungen der Komax Gruppe ein und sichert folglich langfristig deren Wettbewerbsfähigkeit. Zudem erhöhte er durch die neu hinzugekommene langfristig orientierte Ankeraktionärin Metall Zug AG -der bisherigen Besitzerin der Schleuniger Gruppe- die Stabilität im Aktionariat. Als deren Vertreter wurde Jürg Werner an der Generalversammlung 2022 in den Verwaltungsrat gewählt.

 Ausschüttung von 5,50 Franken

«Aufgrund des erfolgreichen Geschäftsjahrs beantragt der Verwaltungsrat der Generalversammlung eine Erhöhung der Dividende auf 5,50 Franken (Vorjahr: 4,50 Franken», kündigte Verwaltungsratspräsident Beat Kälin an. «Dies entspricht einer Ausschüttungsquote von 54,5 %. Die Komax Gruppe erfüllt damit ihre strategische Zielsetzung, 50 bis 60 % des EAT den Aktionärinnen und Aktionären auszubezahlen.» Die Hälfte der Dividende wird aus Kapitaleinlagereserven ausgeschüttet und für natürliche Personen in der Schweiz, die Aktien im Privatvermögen halten, steuerfrei sein.                                                                                                                                  

Rolf Willimann