
750 Personen stark war die Kulisse bei der Lehrabschlussfeier der Elektrobranche in Nottwil. Beste Absolventin der ganzen Zentralschweiz war erstmals eine junge Frau.
Nach dem letztjährigen Abstecher ins Autokino nach Willisau konnte der Elektroverband EIT.zentralschweiz seine QV-Feier wieder in bewährter Manier im Paraplegikerzentrum in Nottwil durchführen. OK-Präsident Benno Geisseler durfte in der prall gefüllten Sporthalle nicht weniger als 750 Personen begrüssen, die dem Anlass einen würdigen Rahmen verliehen. Erstes Highlight des Abends war das Gastreferat von Patrick Fischer. Der 46-jährige Luzerner startete seine berufliche Laufbahn mit einer KV-Lehre, ehe er Eishockeyprofi wurde und es via Zug und Lugano bis in die NHL schaffte. Heute ist er Schweizer Nationaltrainer und feierte 2018 mit dem Vize-Weltmeistertitel seinen bisher grössten Erfolg. Für Bestleistungen brauche es – im Spitzensport wie in der Berufswelt – ein starkes, motiviertes Team. «Keine Enten, die dauernd quaken und nach Ausreden suchen, sondern Adler, die immer eine Lösung finden.» Den erfolgreichen Lehrabgängern gab er ausserdem mit auf den Weg: «Tut das, was ihr in eurem Herzen habt. Egal, was andere sagen.»
161 neue Fachkräfte
Nach dem Hauptgang kam der grosse Moment für die 161 erfolgreichen Elektroinstallateure, Elektroplaner, Montage-Elektriker und Telematiker, darunter auch 10 junge Frauen: die Diplomübergabe. Eine spezielle Ehrung wurde den 12 besten Lernenden zuteil. EIT-Geschichte schrieb dabei Jana Gander. Die Elektroinstallateurin EFZ aus Beckenried schloss ihre Lehre bei der Frey + Cie Elektro AG in Luzern mit der Gesamtnote 5,5 ab. Damit erzielte sie als erste Frau überhaupt das Bestresultat über alle vier Elektroberufe und die ganze Zentralschweiz hinweg. Das Publikum würdigte ihre herausragende Leistung mit einer Standing Ovation. Den zweiten Rang belegte Elektroinstallateur Yanick Schwegler aus Winikon, (Lehrbetrieb: RSK Elektro AG, Sursee), den dritten Rang Montage-Elektriker Dominik Müller aus Egolzwil (Lehrbetrieb: Wild Electric AG, Kriens).
Aktiv Nachwuchs werben
Benno Geisseler wies die Geehrten darauf hin, dass das bestandene QV nur ein Etappenziel sei. Es gelte nun, das Erlernte zu festigen und Erfahrungen im Beruf zu sammeln. «Um dem digitalen Zeitalter gerecht zu werden, brauchen wir fähige Persönlichkeiten, die die fortschreitende Technik beherrschen und sie zu einem intelligenten Ganzen zusammenfügen können», ergänzte Verbandspräsident Martin Schlegel.
Ausserdem forderte er die Anwesenden auf, in ihrem Umfeld Nachwuchswerbung zu betreiben und immer wieder auf die attraktiven Elektroberufe hinzuweisen. Nur mit vereinten Kräften sei es möglich, in Zukunft genügend Lernende und damit Fachkräfte für die gesamte Branche zu bekommen. Für beste musikalische Unterhaltung während der gesamten QV-Feier sorgte übrigens die «Blue Brothers Band».
Daniel Schwab