Facebook für Schuhspuren

Der Luzerner Regierungsrat Robert Küng (ganz links im Bild) übergibt den Zinno-Ideenscheck der Geschäftsleitung von forensity AG: Thomas Stadelmann (2.v.l.) mit Luzia Stadelmann, Leiterin Back Office und Bruno Imhof, Geschäftsführer ITZ. Bild zVg.

LUZERN/ROOT – forensity AG, Root, gewinnt den zweiten «Zinno-Ideenscheck»

Seit diesem Jahr vergibt «Zentralschweiz innovativ» pro Quartal jeweils einen Scheck – den «Zinno-Ideenscheck» – welcher mit 15’000 Franken dotiert ist. Im August konnte die Firma forensity AG aus Root den begehrten Scheck aus den Händen des Luzerner Regierungsrats Robert Küng anlässlich einer Frühstücksveranstaltung in Luzern entgegennehmen.

Der Luzerner Regierungsrat Robert Küng (ganz links im Bild) übergibt den Zinno-Ideenscheck der Geschäftsleitung von forensity AG: Thomas Stadelmann (2.v.l.) mit Luzia Stadelmann, Leiterin Back Office und Bruno Imhof, Geschäftsführer ITZ. Bild zVg.
Der Luzerner Regierungsrat Robert Küng (ganz links im Bild) übergibt den Zinno-Ideenscheck der Geschäftsleitung von forensity AG: Thomas Stadelmann (2.v.l.) mit Luzia Stadelmann, Leiterin Back Office und Bruno Imhof, Geschäftsführer ITZ. Bild zVg.

pd. «Zentralschweiz innovativ» ist das gemeinsame Programm der sechs Zentralschweizer Kantone zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen in der Zentralschweiz. Dabei werden KMU bei der Realisierung ihrer innovativen Ideen und Projekte unterstützt. Zusätzlich wird viermal jährlich die beste Idee mit den höchsten Realisierungschancen und dem grössten Marktpotential mit 15’000 Franken unterstützt.

Innovationsmotor
Der Vorsteher des Bau-, Umwelt- und Wirtschaftsdepartementes, Regierungsrat Robert Küng, betonte in seiner Begrüssungsrede die grosse Bedeutung der Innovationskraft der KMU. Im Globalen aber auch im Interkantonalen Wettbewerb und angesichts knapper werdender Ressourcen sind Innovationen immer mehr die Grundlage jeden unternehmerischen Erfolgs. Bei den aktuellen Rankings unter den Kantonen liegt Luzern bei den Innovationen gerade mal auf Rang 14 – da liegt noch mehr drin und das Motto des Regierungspräsidenten für das laufende Amtsjahr lautet denn auch nicht von ungefähr «Luzern ist ein Innovationsmotor».

Politik für gute Rahmenbedingungen
«Innovationen müssen die Unternehmen realisieren, was die Politik aber kann, sind gute Rahmenbedingungen zu schaffen, sei es mit qualitativ hochstehenden Ausbildungsstätten, der Unterstützung von Unternehmerischen Initiativen oder auch der Förderung von Jungunternehmen», meinte Robert Küng weiter.
«Wir sind von der Vielfalt und der hohen Qualität der eingereichten Ideen wiederum positiv überrascht», meinte Bruno Imhof, Geschäftsführer von ITZ InnovationsTransfer Zentralschweiz und Programmleiter von «Zentralschweiz innovativ» anlässlich seiner Ansprache. Tatsächlich wurden auch für die zweite Vergabe des Ideenschecks viele gute Ideen eingereicht. Dabei reicht Die Palette von einem vollautomatisierten Schuhspuren-Bildvergleich, über ein spezielles Betreuungsangebot für pensionierte Schweizerinnen und Schweizer in Spanien, einem Monitoring-Verfahren für Nutz- und Haustiere bis hin zu einer Bremse für Seilbahn-Bergungen.

Entscheid fiel eindeutig
«Die Jury hatte keine leichte Aufgabe, aus den vielen guten Ideen den Sieger zu bestimmen», meinte Bruno Imhof. Letztendlich aber fiel der Entscheid eindeutig. Die Firma forensity AG aus Root, ein Startup-Unternehmen des Technopark Luzern, machte das Rennen. Was für Fingerabdrücke bereits selbstverständlich ist, wird dank forensity auch für Schuhspuren möglich. Mit dem ersten vollautomatisierten Bildvergleich für Schuhspuren und einer zentralen Referenzsammlung mit Schuhmodellen wird FAST (Find And Share Tracks) zum Standard für die Europäischen Schuhspurenspezialisten. Präziser und effizienter können mehr Treffer generiert und die Aufklärungsquoten erhöht werden.

Weltweit riesiges Potential
Nach der Überreichung des Schecks durch Robert Küng stellte der Preisträger seine Produkteidee und den Stand der Umsetzung vor. Dabei beeindruckte Thomas Stadelmann, studierter Kriminaltechniker und Geschäftsführer der forensity AG mit den ebenso spannenden wie komplexen Herausforderungen, die bei der Entwicklung und der Markteinführung zu bewältigen sind. «In der Realität gibt es den automatischen, sekundenschnellen Datenabgleich, so wie wir in den amerikanischen Krimiserien sehen, nicht. Mit FAST wird sich dies ändern und die zahlreichen forensischen Institute in Europa werden auf einer Art <Facebook für Schuhspuren> die Daten abgleichen können», betonte Stadelmann. Wenn man berücksichtigt, dass dies heute immer noch (weltweit) manuell durch Ordnerverzeichnisse und aufwändige Austauschmeetings zwischen den verschiedenen Polizeikorps erarbeitet wird, ist das Potential von FAST sehr gross.