Podium der Industrie- und Handelskammer Zentralschweiz (IHZ) in Dagmersellen
Am IHZ-Podium in Dagmersellen erklärte Bundesrat Ueli Maurer, warum die Unternehmenssteuerreform III gerade für die Luzerner KMU von grosser Bedeutung ist.
Die Unternehmenssteuerreform III ist zurzeit in aller Munde. Grund genug für die Industrie- und Handelskammer Zentralschweiz (IHZ), diesem Thema eine Podiumsdiskussion zu widmen. Über 500 Gäste kamen kürzlich aufs Areal der Galliker Transport AG nach Dagmersellen, um die Argumente der Befürworter und Gegner der Vorlage zu hören. Am meisten befürchten die Befürworter den Wegzug von Grossfirmen. Für Bundesrat Ueli Maurer, der das Einstiegsreferat hielt, ist diese Furcht durchaus berechtigt. Er ist überzeugt, dass bei einem Nein nicht nur Arbeitsplätze verloren gingen, sondern auch Neuansiedlungen erschwert würden. «Wer nicht gezwungen ist, hier zu bleiben, der geht.»
Harter Steuerwettbewerb
Wenn die Schweiz als Wirtschaftsstandort attraktiv bleiben wolle, komme sie nicht darum herum, die Besteuerung anzupassen, so Maurer. «Wir haben hohe Löhne und hohe Preise – irgendwo müssen wir die Besten sein.» Umso mehr, als die Konkurrenz ebenfalls nicht schlafe. Maurer: «Wenn Trump nur die Hälfte dessen wahrmacht, was er verspricht, dann werden die USA schon bald ein ernst zu nehmender Konkurrent im beinharten Steuerwettbewerb.» Abgesehen davon würden auch KMU ganz direkt von der USR III profitieren. «Die kleineren Unternehmen befinden sich in einer Wertschöpfungskette mit den grossen Firmen», sagte der Vorsteher des Eidgenössischen Finanzdepartements. Deshalb sei die vorliegende Reform der Unternehmenssteuer «eine der gescheitesten Vorlagen der letzten Jahre».
«Müssten über die Bücher»
Anschliessend kreuzten SP-Nationalrätin Prisca Birrer-Heimo und Kleinunternehmer Dominik Becht die Klingen mit dem Obwaldner CVP-Ständerat Erich Ettlin und Schindler-Steuerchef Günter Schäuble. Auf die Frage, ob seine Firma bei einem Nein der Schweiz den Rücken zuwenden würde, meinte Schäuble: «Wenn unsere Steuerausgaben deutlich ansteigen, müssen wir sicher über die Bücher.» Übrigens: Für die Unternehmenssteuerreform III weibeln neben dem Bundesrat auch die Kantone und der Gemeindeverband. Maurers Kommentar: «Wenn so viele Leute einverstanden sind, kann die Vorlage nicht so falsch sein.»
Daniel Schwab