
KNUTWIL – Was bedeutet die Erbschaftssteuer für die KMU im Kanton Luzern? Darüber wurde an einem prominenten Podium der Arbeitsgemeinschaft Wirtschaft und Gesellschaft (AWG) vor 150 Personen hart debattiert.
pd. Monika Rühl, Direktorin von Economiesuisse, gab einen Überblick über aktuelle politische Vorlagen, die dem ausgezeichneten Ruf des Wirtschaftsstandortes Schweiz schaden. Dazu gehöre auch die Erbschaftssteuer, die Familienbetriebe in der Nachfolgeregelung vor unüberwindbare Probleme stelle.
Heftige Debatte an prominentem Podium
Dieser Angst widersprach die bekannte SP-Finanzpolitikerin Nationalrätin Susanne Leutenegger Oberholzer: «Die KMU-Wirtschaft profitiert, weil die Erbschaftssteuer in die AHV fliesst und diese wird in Zukunft alle belasten.» Noch weiter ging Michael Töngi, Kantonsrat der Grünen: «Die Erbschaftssteuer ist eine der fairsten Steuern, weil sie kein Geld dem Konsum entzieht.» Für den Kanton Luzern wäre es sowieso kein Problem, weil sie hier schon eingeführt ist. Leutenegger Oberholzer bezeichnete die Umsetzung der Masseneinwanderungsinitiative als grössere Belastung für die KMU.
Anderer Meinung waren die Gegner: «Wir brauchen keine neuen Steuern», sagte Roland Vonarburg, Zentralpräsident des Gewerbeverbandes. Die Erbschaftssteuer würde die schwierige Nachfolgeregelung der KMU zusätzlich erschweren. Hier hakte der Schwyzer CVP-Nationalrat und Brauereiunternehmer Alois Gmür ein, der Initiativtext sei «schluderig». Es sei unklar, ob die Freigrenze für Unternehmen – nach der Beratung der Ausführungsgesetzgebung – schluessendlich bei 50 oder 100 Millionen Franken liege. «Das aber ist eine Existenzfrage, ob ein Familienbetrieb weitergeführt oder an einen Konzern veräussert wird», so Gmür.
