SEMPACH – Die Aktionäre des bäuerlichen Schweinevermarkters Agrifera wählten den Schweineproduzent André Seeholzer zum Präsidenten und Nachfolger von Hanspeter Bucheli.
Mit über 500 Aktionären und Gästen war die GV der Agrifera AG Sempach wohl die grösste Versammlung von Schweine-Haltern und –Fachleuten in der Schweiz. Trotz unbefriedigenden Schweinepreisen herrschte in der vollbesetzen Festhalle gute Stimmung. Die ordentlichen Trankanden passierten alle ohne Diskussion. Die Dividende von 5 Prozent wurde zustimmend zur Kenntnis genommen und der neue Präsident, André Seeholzer, Meisterlandwirt, Schweinemäster und Milchviehhalter aus Emmen wurde einstimmig gewählt. Hanspeter Bucheli, Ruswil, der erste Präsident der Agrifera, fusioniert 2012 aus IGA und SPF, war vorher während sechs Jahren Präsident der SPF. Bucheli, der kürzlich in den Luzerner Kantonsrat gewählt wurde, wurde für seine grossen Verdienste als geschickte Führungskraft gewürdigt. Ebenfalls aus dem Verwaltungsrat ausgetreten ist Jürg Barmetter, Beinwil, der im vergangenen Jahr zum Präsidenten der Suisag gewählt wurde.
Neuen Geschäftssitz bezogen
Nach rund einjähriger, intensiver Bauzeit konnte die Agrifera anfangs März ihren neuen Geschäftssitz in Sempach beziehen. Die Agrifera versteht sich als Dienstleister am Schweinehalter. So konnte sie beim Tierumsatz um ganze 4.4 % zulegen, erklärte Geschäftsführer Xaver Fleischlin. Im ersten Halbjahr waren die Schweinepreise für die Produzenten zufriedenstellend, vielen jedoch in der zweiten Jahreshälfte ins bodenlose. Bei dieser Gelegenheit appellierte er an alle Schweinehalter, die Produktion von 94 Prozent auf 90/91 Prozent zurückzufahren, damit der Markt abgeräumt und wieder vernüftige Preise realisiert werden können. «Die Agrifera als bäuerliche Vermarktungsorganisation wird weiterhin mit den besten Remontierungsbetrieben zusammenarbeiten und das Schweizer Zuchtprogramm vorantreiben. Davon werden Ferkelproduzenten wie Mästern von gesunden Tiere und bester Genetik profitieren», versicherte André Seeholzer als neuer Präsident.
Gutes Geschäftsergebnis
Die Jahresrechnung schliesst mit einem Warenerlös von fast 178 Mio Franken und einem Gewinn von 564‘552 Franken, wobei über 550‘000 Franken an Postenzuschläge und als Zuchtförderung ausbezahlt wurden, hielt GL Mitglied Armin Troxler fest. Dank guter Liquidität und effizienter Verarbeitung konnten den Agrifera-Produzenten ihre Schweinelieferungen innert nur gerade acht Tagen ausbezahlt werden. Revisor Alex Pfiffner von Pemag-Treuhand attestierte der Agrifera mit einem Eigenkapitalanteil von 52,5 Prozent eine solide finanzielle Basis.
Suis Sano-Programm wird lanciert
Um die Gesundheit der Schweinebestände weiter zu verbessern, beteiligt sich die Agrifera aktiv am schweizweit gestarteten Suis Sano-Programm. Dieses hat zum Ziel, die Gesundheit der Schweine zu verbessern, mit guter Hygiene- und Haltungsbedingungen Krankheitsrisiken zu verringern und schliesslich den prophylaktischen Antibiotika-Einsatz zu minimieren. GL-Mitglied Richard Bucheli forderte die Schweinehalter auf, die Schweineausläufe mit Zaun zu sichern, um Krankheitsübertragungen von Wildschweinen vorzubeugen.
                
		





















