PERLEN – Der stärkere Franken und tiefere Papierpreise wirkten sich 2015 negativ auf die Geschäftstätigkeit der CPH Chemie + Papier Holding AG aus. Der Umsatz der CPH-Gruppe ging um 14,7 % auf 420 Mio. Franken zurück und der EBIT sank auf -21,8 Mio. Franken. Im Jahr 2016 strebt die Gruppe auf operativer Ebene die Rückkehr in die Gewinnzone an.
pd. Zwei Entwicklungen beeinflussten 2015 die CPH-Gruppe massgeblich: Erstens wirkte sich die Aufhebung des Euromindestkurses durch die Schweizerische Nationalbank im Januar 2015 auf alle drei Geschäftsbereiche negativ aus. Die CPH erwirtschaftete 2015 60 % der Erträge im Euroraum. Gleichzeitig produzieren die Bereiche Chemie und Verpackung teilweise und der Bereich Papier ausschliesslich in der Schweiz. Einen Währungsschock von mehr als 10 % zu absorbieren, stellt sich daher als grosse Herausforderung für ein exportorientiertes Unternehmen wie die CPH dar. Die zweite Entwicklung betraf nur den Bereich Papier, der aber 59 % des Gruppenumsatzes ausmachte. Die Nachfrage nach Pressepapieren ist seit einigen Jahren aus strukturellen Gründen rückläufig. Als Folge von Überkapazitäten gingen die Papierpreise 2015 weiter zurück, was sich auf den Geschäftsgang des Bereichs Papier auswirkte. Obwohl der Bereich Papier im Jahr 2015 den Absatz auf 538’000 Tonnen steigerte, ging der Umsatz um mehr als 20 % zurück.
Die zwei genannten Entwicklungen führten zu einem Umsatzrückgang der CPH-Gruppe um 14,7 % auf CHF 420 Mio. «Klammert man die Sondereffekte des Frankenschocks und der tieferen Papierpreise aus, hat die Gruppe den Umsatz 2015 um 1,7 % gesteigert», kommentiert Peter Schildknecht, CEO der CPH-Gruppe. Alle drei Geschäftsbereiche konnten 2015 ihre Absatzvolumen steigern und ihre Marktanteile erhöhen. Der Verwaltungsrat beantragt der Generalversammlung vom 23. März die Ausschüttung einer Dividende in der Form einer Kapitalrückzahlung aus Kapitaleinlagereserven von Fr. 0.60 pro Aktie und bestätigt damit die kontinuierliche Dividendenpolitik der Gruppe.
Expansion in Asien wird forciert
Der Geschäftsgang der CPH-Gruppe wird stark vom Bereich Papier und von der Wechselkursentwicklung des Frankens bestimmt. Durch gezielte Massnahmen konnte der Kostenanteil in Schweizer Franken bereits von 70 % auf rund 50 % reduziert werden. Um die Abhängigkeit von den Papiermärkten und vom Währungsraum Schweizer Franken weiter zu verringern, investiert die CPH ausserhalb des Papierbereichs und ausserhalb der Schweiz in neue Märkte und Produktionskapazitäten. Der Bereich Verpackung hatte bereits im Jahr 2014 den Bau eines Beschichtungswerkes in Wujian in China beschlossen. Der Spatenstich erfolgte im Frühjahr 2015 und die Arbeiten kommen planmässig voran. Die Aufnahme der Produktion ist Mitte 2016 geplant, so dass die ersten beschichteten Folien für die Pharmaindustrie im Lauf des Jahres in der Region Asien ausgeliefert werden können. Ende 2015 hat der Bereich Chemie in der Provinz Jiangsu in China den Kauf der Firma Jiangsu ALSIO Technology bekannt gegeben. ALSIO ist ein führender Produzent von Molekularsieben in China und beschäftigte Ende 2015 120 Mitarbeitende. ALSIO ergänzt das Produktprogramm der Zeochem und verbessert die globale Wettbewerbsfähigkeit des Geschäftsbereichs. Der neue Produktionsstandort wird im ersten Quartal 2016 in die Zeochem-Gruppe integriert.
Ausblick 2016
Nach den Währungsturbulenzen im Jahr 2015 haben sich die Wechselkurse auf neuen Niveaus eingependelt. Allerdings ist der Schweizer Franken, gemessen an den Kaufkraftparitäten, im Vergleich mit den wichtigsten Handelspartnern weiterhin deutlich überbewertet. Die verstärkte Präsenz der Bereiche Chemie und Verpackung in Asien wird dazu beitragen, die Einflüsse der Währung und die hohen Produktionskosten zu reduzieren. Der operative Erfolg der CPH-Gruppe wird auch 2016 stark vom Bereich Papier abhängen. Bei den Papierpreisen zeichnet sich eine leichte Erholung ab. «Zusammen mit den eingeleiteten Massnahmen zur Effizienzsteigerung sollte im Bereich Papier 2016 ein ausgeglichenes operatives Ergebnis möglich sein», sagt Peter Schildknecht. Die Massnahmen zur Effizienzsteigerung werden auch in den übrigen Geschäftsbereichen mit unvermindertem Elan weitergeführt. Peter Schildknecht: «Die CPH-Gruppe strebt für 2016 eine Umsatzsteigerung und auf operativer Ebene die Rückkehr in die Gewinnzone an.»