Gemeinsam Wurzeln schlagen – im Hasliwald in Root

Im Hasliwald fielen letztes Jahr 500 Fichten dem Borkenkäfer zum Opfer. Bald wird hier dank der Raiffeisen-Baumaktion Jungwald mit verschiedenen Baumarten heranwachsen. Bild: zVg

Die Raiffeisenbank Luzern wird während der nächsten fünf Jahre für jedes neue Genossenschaftsmitglied im Rontal oder in Luzern einen Baum pflanzen. «Die Bank will damit einen bedeutenden Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung der Region und zum Schutz der Umwelt leisten», heisst es im Kundenbrief. Vor allem der Hasliwald in Root soll aufgeforstet werden.

Grundlage dieser Initiative ist eine Kooperation zwischen der Raiffeisenbank Luzern (mit ihren Geschäftsstellen in Luzern, Littau, Ebikon und Root), der Korporation Luzern (Stadtforstamt) und dem Forstamt Seetal‑Habsburg (Rontal). Mit neuen Mitgliedern soll nicht nur die lokale Wirtschaft gestärkt, sondern auch ein Beitrag zur Schaffung eines grüneren und umweltfreundlicheren Lebensraums geleistet werden. «Das Baumpflanzen stellt eine äusserst effektive Massnahme im Kampf gegen den Klimawandel dar, da jeder Baum jährlich im Schnitt rund 25 Kilogramm Kohlendioxid aus der Atmosphäre absorbiert», steht weiter in der Medienmitteilung.

Für heute, morgen und Luzern

Die vorerst auf fünf Jahre befristetet Baumpflanzaktion wird in enger Abstimmung mit den Forstämtern geplant und gemäss ökologischen Standards durchgeführt. Dadurch wird sichergestellt, dass die neu entstehenden Waldflächen langfristig gedeihen. Dieses Engagement widerspiegelt die Raiffeisen-Philosophie, verantwortungsbewusstes Banking zu praktizieren und positiven Einfluss auf die Umwelt auszuüben. Und: Man schätzt, die Mitgliederzahl von derzeit knapp 26 000 Genossenschaftern und Genossenschafterinnen innert fünf Jahren auf 31 000 steigern zu können und somit sind 5000 zu pflanzende Bäume ein ambitioniertes Ziel.

Hasliwald in Root aufforsten

Zum Beispiel der Hasliwald in Root. Man erinnert sich: Im Sommer 2023 mussten dort auf einer Fläche von fast einer Hektare -was 10 000m2 oder anderthalb Challenge League-tauglichen Fussballfeldern entspricht- gegen 500 absterbende Fichten gefällt werden, der Borkenkäfer hat massive Schäden angerichtet, schweizweit wurden in den letzten Jahren mehrheitlich Fichten befallen. Die Pflanzung von jungen Bäumen in diesem Gebiet wird damit begründet, dass die kahle Fläche ohne Pflanzung auf Jahre hinaus überwiegend mit Brombeeren und Farn überwuchert würde und junge Bäume dadurch praktisch keine Chance zum Keimen und Anwachsen hätten.

Durch die vorgesehene Pflanzung wird ein weiteres Ziel verfolgt: Aus dem ehemals monotonen, fast nur aus Fichten bestehenden Wald, kann nun ein junger Wald mit vielen verschiedenen, an den Standort angepassten, seltenen und klimatauglichen Baumarten, wie Kirschbäume, Winterlinden, Edelkastanien, Stieleichen, Schwarzerlen, Hängebirken, Fichten, Tannen oder Douglasien heranwachsen.

Es soll vermieden werden, dass im Hasliwald nur von Menschenhand gepflanzte Bäume wachsen. Deshalb wird auf der Fläche von einer Hektare nicht restlos alles bepflanzt. In den Zwischenräumen der gepflanzten Bäume und in dafür ausgeschiedenen Teilflächen, so hofft man, dass von Natur aus selber junge Bäume heranwachsen. Auf weiteren Teilflächen wird nebst den natürlichen anwachsenden Bäumen mit einer Saatmischung nachgeholfen, damit sich im besagten Gebiet nicht vorhandene, zukunftsfähige Baumarten dank ausgestreuten Samen ebenfalls ansiedeln können.

In der Stadt Luzern wird im Rahmen des gemeinsamen Projekts die Bepflanzung von 300 Bäumen auf drei Flächen durchgeführt: Im Gebiet Sagenmatt-Gütschwald, im Hirtenhof-Bireggwald und in Utenberg-Lamperdingen. Diese Flächen erhalten vom Kanton Luzern keine Beiträge für Pflanzungen, da sie entweder zu klein sind oder an Bauzonen grenzen.

Rolf Willimann