Food for life: Startup-Innovationen für unsere Lebensgrundlage

Beim Panel-Talk erzählten die Referenten Duncan Sutherland, Tobias Gunzenhauser und Peter Schmidlin von ihren Herausforderungen, Erfahrungen und Erfolgen. Bild zVg.

ROOT – Der Technopark Talk Plus vom Donnerstag, 31. August, zeigte interessante Neuentwicklungen

«Dank Innovationen zu einer besseren Lebensgrundlage?», fragt Moderatorin Regula Elsener am Technopark Talk Plus am Donnerstag, 31. August . Eine eindrückliche Antwort auf diese Frage haben die drei Jungunternehmer Duncan Sutherland, Tobias Gunzenhauser und Peter Schmidlin geliefert.

«Food for life»-Problem lösen

Die drei Unternehmer haben mit ihren innovativen Startups ganz unterschiedliche Produkte entwickelt, die ein «Food for life»-Problem lösen. Mehr als 90 Teilnehmer haben am diesjährigen Event spannende Einblicke in die Herausforderungen, Erfahrungen und Erfolge sowie die aktuellen Entwicklungen erhalten. Hansruedi Lingg, Geschäftsleiter des Technopark Luzern, brachte einleitend drei aktuelle Herausforderungen in der Lebensmittelkette auf den Punkt: Erstens die Antibiotika-Resistenzen als Folge des Antibiotika-Einsatzes in der Nutztierernährung, zweitens die Sicherstellung der Welternährung bei wachsender Bevölkerung und drittens die Mangelerscheinungen trotz vollen Töpfen in industriellen Ländern. Die Schweiz kennt eine lange Tradition von weltweit erfolgreichen Innovationen im Bereich Lebensmittel – von Birchermüesli über Ovomaltine bis Nespresso. Auch heute wagen sich Startups an die «Food for life»-Probleme heran und finden dafür zeitgemässe Lösungen. Genau wie die drei Startups am diesjährigen Technopark Talk Plus.

Weniger Antibiotika – gesündere Tiere

80 Prozent der Antibiotika werden heute in der Nutztierzucht eingesetzt. Gleichzeitig werden Antibiotika-Resistenzen im Jahr 2050 mehr Todesfälle verursachen als Krebs. Mit dieser Thematik beschäftigt sich Duncan Sutherland, Founder und CEO von TwentyGreen. Er hat ein probiotisches Bakterium entdeckt, das als Nahrungsergänzung in der Nutztierzucht eingesetzt werden kann. Der Keynote-Gast erklärte den interessierten Gästen die grosse Innovation des Probiotikums: «Das Immunsystem der Tiere verbessert sich und der Einsatz von Antibiotika kann stark reduziert werden. Gleichzeitig können die Tiere das Futter besser verwerten, wachsen schneller und verbessern so die Wirtschaftlichkeit der Lebensmittelproduktion». Der gebürtige Australier hat in mehreren international bekannten Forschungslabors gearbeitet, zuletzt an der EPFL in Lausanne. TwentyGreen hat er vor zwei Jahren aus mehreren Gründen im Technopark Luzern gegründet. «In der Schweiz werden Innovationen unterstützt und die Voraussetzungen für den Aufbau eines Startups sind sehr gut. Luzern selbst liegt sehr zentral und grosse Landwirtschaftsunternehmen befinden sich in unmittelbarer Nähe. Wir schätzen auch die professionelle und grossartige Unterstützung im Technopark Luzern», sagt Duncan Sutherland, der vor kurzem mit seinem Team den Pionierpreis 2017 gewonnen hat.

Biologische Breikreationen und moderne Kompostentsorgung

Für einen interessanten Panel-Talk sorgten auch Tobias Gunzenhauser, Co-Founder und CEO von Yamo, der mit nachhaltigen Brei-Kreationen den Markt der Babynahrung revolutioniert und Peter Schmidlin, Co-Founder und Managing Partner von AVANTYARD, welcher mit dem FreezyBoy die Entsorgung von Küchenabfall erleichtert. Yamo bringt biologische Babybrei-Kreationen auf den Markt: «Dank dem HPP-Verfahren werden schädliche Keime und Bakterien schnell und zuverlässig zerstört. Ohne den Einsatz von Zucker, Salz und Zusatzstoffen bleiben alle natürlichen Vitamine, die natürliche Farbe und der Geruch erhalten», erklärte Tobias Gunzenhauser die Vorteile. Das Startup hat grossen Erfolg und der intensive Austausch mit Eltern und Ernährungsberatern trägt Früchte. Babys mögen die Brei-Kreationen und Yamo geniesst das Vertrauen der Eltern. Das zeigt sich auch an den erfreulichen Verkaufszahlen im Online-Shop und bei ausgewählten Fachhändlern. Peter Schmidlin stellte am Panel-Talk den FreezyBoy von AVANTYARD vor. Der neuartige Kompostbehälter kühlt biologische Küchenabfälle auf -5 °C und verbannt damit unangenehme Gerüche aus der Küche. «Dieser zusätzliche Komfort soll dafür sorgen, dass Abfälle korrekt entsorgt werden und auf diese Weise wieder als Energieträger eingesetzt werden können», erklärt Peter Schmidlin. AVANTYARD hat mit seiner Crowdfunding-Kampagne einen Schweizer Rekord erzielt und konnte unter anderem V-Zug, Veriset und PEKA als starke Partner gewinnen. Die ersten FreezyBoy-Behälter werden noch dieses Jahr erhältlich sein.

Beim Panel-Talk erzählten die Referenten Duncan Sutherland, Tobias Gunzenhauser und Peter Schmidlin von ihren Herausforderungen, Erfahrungen und Erfolgen. Bild zVg.