Erfolgreich dank starkem Teamwork – Grundversorger profitierte

Trotz vieler Herausforderungen, die das Corona-Jahr 2020 mit sich brachte, erzielte die Migros Luzern mit einem Nettoverkaufsumsatz von 1,52 Milliarden Franken (+5%) und einem EBIT von 53,3 Millionen Franken (+24%) ein sehr gutes Ergebnis. «Wir konnten vom stark gestiegenen Umsatz im Detailhandel profitieren und damit schmerzhafte Ausfälle in den geschlossenen Geschäftsbereichen teils kompensieren», fasste der neue M-Geschäftsleiter Guido Rast das Jahresergebnis 2020 anlässlich der digital durchgeführten
Medienkonferenz zusammen.

«Die Detailhandelssparte der Migros Luzern mit den Super- und Fachmärkten, profitierte von der durch die Corona-Pandemie beeinflussten stark gestiegenen Nachfrage über das ganze Jahr hinweg», sagte Rast, der die M-Geschäftsleitung am 1. Juli letzten Jahres von Felix Meyer übernommen hat. Sie verzeichnete ein Wachstum von 91,7 Millionen Franken (+7%). Allein die Super- und Verbrauchermärkte erzielten ein Umsatzwachstum von 9,7%. Die Geschäftsfelder Gastronomie (-47%), Klubschule (-31%) und Freizeitanlagen (-20%) dagegen litten stark unter den Schliessungen und mussten grosse Einbussen hinnehmen.

30 Prozent Mehrmengen in Produktion und Grosshandel

Die grosse Nachfrage nach Lebensmitteln spürte auch die Produktion und Logistik. Über das ganze Jahr hinweg konnten 30 Prozent an Mehrmengen bereitgestellt werden. «Dies war nur dank personeller Unterstützung aus anderen Geschäftsbereichen der Migros Luzern möglich. Unter anderem halfen 70 Mitarbeitende aus der Gastronomie in der Fleischverarbeitung aus», sagte Rast weiter. Zudem konnte man im Corona-Jahr vom Ausbau der Betriebszentrale profitieren, insbesondere durch die Vergrösserung der Flächen für Bereitstellung und Warenumschlag. Mit einer neuen Solaranlage und dem 2019 erstellten Biomasse-Heizkraftwerk wurde die Betriebszentrale in Dierikon auch energieeffizienter. Ein Drittel des Stromverbrauchs kann die Migros Luzern nun selbst produzieren.

Pandemie führte zu Boom in kleineren Läden

«In diesem aussergewöhnlichen Jahr veränderte sich das Kundenverhalten stark. Kleinere Filialen wurden vermehrt für den Einkauf bevorzugt. Die Läden wurden insgesamt weniger oft besucht (-9% bei total 32,182 Millionen Kundenkontakten), dafür haben die Kunden den Warenkorb besser gefüllt und zu einem höheren Warenwert eingekauft (+16%, 41,41 Franken durchschnittlich)», so Rast weiter. 5836 Mitarbeitende (-2,2%, entspricht -0,4% der Personaleinheiten) haben durch ihren ausserordentlichen Einsatz zu einem erfolgreichen Jahresergebnis beigetragen.

Migros Luzern honorierte dies mit einer speziellen Corona-Dankeschön-Prämie und einer Erfolgsprämie von jeweils 500 Franken und wendete dafür total 3,7 Millionen Franken auf. Als verantwortungsvolle Arbeitgeberin hat Migros Luzern zudem die Lohnlücke der von Kurzarbeit betroffenen Mitarbeitenden von 80 auf 100% geschlossen, was einem Betrag von rund 1 Million Franken entspricht. Kulant zeigte sich Migros Luzern als Vermieterin auch bei ihren Mietern in den Einkaufscentren: Den Partnergeschäften wurde für die Zeit der Ladenschliessung nur die halbe Miete in Rechnung gestellt.

Preisreduktionen und viel Regionales

Erneut wurden bei 700 Produkten im Supermarkt-Sortiment die Preise gesenkt. Die steigende Nachfrage bei Regionalen- und Bioprodukten, die sich bereits in den letzten Jahren zeigte, setzte sich auch im Jahr 2020 fort. Erstmals erzielte die Migros Luzern dank der erfolgreichen Zusammenarbeit mit regionalen Produzentinnen und Produzenten über 150 Millionen Franken Umsatz (+ 8,4%) mit «Aus der Region. Für die Region.»-Produkten. Das Biosortiment erzielte 106 Millionen Franken Umsatz (+20,2%).

Trotz Corona 69,5 Millionen investiert

Migros Luzern investierte letztes Jahr 69,5 Millionen Franken in den Ausbau und die Modernisierung ihrer nun insgesamt 139 Standorte in der Zentralschweiz. Erneuert wurden die Filialen M Rain, M Brüelstrasse Luzern, M Bruchstrasse Luzern, Migros-Partner Weggis sowie das Einkaufscenter Herti, die Bäderlandschaft im Fitnesspark National Luzern und die Fachmärkte SportXX Zugerland Steinhausen sowie in das Do it + Garden Mythen Center Schwyz. Dazu kamen mit M Würzenbachstrasse Luzern und M Oberkirch zwei neue Filialen dazu. Aufgegeben wurde im Frühling 2020 dagegen die Interio-Filiale im Wohncenter Emmen.

Beendet wurde der drei Jahre andauernde Ausbau der Betriebszentrale in Dierikon, unter anderem mit einer neuen Automatisierungsanlage für die Kommissionierung von Früchten und Gemüse.

Fachmärkte trotz Schliessung erfolgreich

Die Fachmärkte profitierten von der erhöhten Nachfrage und konnten trotz Lockdown ein gutes Jahresergebnis erwirtschaften. Dabei ist auch der Anteil des Onlineumsatzes deutlich gestiegen und machte 10 Prozent des Fachmarkt-Umsatzes aus.

Ein schwieriges Jahr erlebte die Gastronomie Die Absage von Grossveranstaltungen spürte insbesondere das Migros-Catering, das auch in der Swissporarena Luzern die Stadionverpflegung betreibt. Der Trend zum Homeoffice sowie die zwei Lockdowns schlugen sich in rückläufigen Ergebnissen bei den Migros-Restaurants und Take Aways nieder.

Die Kurse in den Klubschulen der Migros Luzern wurden coronabedingt grösstenteils auf Online-Unterricht umgestellt, teilweise fanden auch Mischformen mit Teilnehmenden vor Ort und Videoschaltungen statt. Dabei wurden insgesamt 9021 Online-Meetings mit 76 472 Teilnehmenden durchgeführt. Dadurch ergab sich ein eigentlicher Digitalisierungsschub im Bereich Bildung.

Rolf Willimann

M-Geschäftsleiter Guido Rast: «Dank einem starken Team hat Migros Luzern als Grundversorger letztes Jahr trotz Rückschlägen in einigen Sparten die widrigen Umstände gut gemeistert.» Bild zVg.

Durch die App AMIGOS ermöglichte die Migros gemeinsam mit Pro Senectute Nachbarschaftshilfe: In der Zentralschweiz brachten freiwillige Helfer über 4000 Bestellungen zu Angehörigen der Risikogruppe nach Hause.

Viele soziale Projekte sowie Sport- oder Kultur-Veranstaltungen konnten 2020 nicht
durchgeführt werden. Hier zeigte sich das Migros-Kulturprozent als kulante und verlässliche Partnerin, die auch in Krisenzeiten Unterstützung bietet. Wie in den Jahren zuvor hat auch die Genossenschafterbasis von M-Luzern zugenommen und ist auf 198 849 Besitzerinnen und Besitzer (+0,8%) angestiegen. rowi