Zur Ehre der Erdbeere

er. Wer seinen Speiseplan nach den Jahreszeiten richtet, für den gehören Spargeln und Erdbeeren zum Frühling, wenn möglich aus einheimischem Anbau. In Wirklichkeit gibt es Erdbeeren ab Februar aus aller Welt eingeflogen und erst noch zu «Spottpreisen». Gewisse Sorten werden bis im Oktober oder sogar zu Weihnachten angeboten. Dabei werden in der Schweiz pro Jahr – vor allem von Ende April bis Ende Juni – über 5000 Tonnen und im Kanton Luzern über 300 Tonnen der herrlichen Beeren geerntet. Und die Bauern erhalten dafür zwischen 6 bis 7 Franken pro Kilo. Derweil suchen unsere Forschungsanstalten und Produzentenorganisationen immer wieder nach den besten Sorten – auch imAusland. Dabei werden die Sorten nach qualitativen (Zuckergehalt, Festigkeit, Farbe) und agronomischen Kriterien (Ertrag, Fruchtgrösse, Erntereife, Krankheits- und Schädlingsresistenz) beurteilt. 2011 ergab die besten Resultate an allen Produktionsstandorten die Sorte Joly aus Italien (im Bild oben). Diese ist mit der Sorte Cléry verwandt, die dank ihrer geschmacklichen Qualität innert weniger Jahre in der Schweiz zur Referenzsorte aufgestiegen ist. Joly ist eine Woche nach Cléry erntereif, verfü̈gt ü̈ber grössere Frü̈chte, eine noch bessere Geschmacksqualität und ein vergleichbares Ertragspotenzial. Also erweisen wir diesen Frühing doch unserer einheimischen Erdbeere die Ehre.