Bei Schindler hat die Berufsbildung einen hohen Stellenwert. Über 300 Lernende werden aktuell beim Aufzugs- und Fahrtreppenhersteller in zwölf Lehrberufen ausgebildet.
Pd. Ebikon. Für den eigenen Nachwuchs zu sorgen, hat bei Schindler Tradition: Seit 1943 bildet der Aufzugs- und Fahrtreppenhersteller in der Schweiz Lernende aus. Um die Jahrtausendwende wurde die Schindler Berufsbildung in Ebikon zentralisiert. 2003 gründete das Unternehmen den Verein Schindler Berufsbildung. Diese Woche feiert der Verein sein 20-jähriges Bestehen.
Über 1300 Lernende in 20 Jahren ausgebildet
«Schindler brauchte damals eine zentrale Organisation, die für alle Lernenden zuständig war», erzählt Bruno Wicki, der seit Beginn die Schindler Berufsbildung begleitet und nun seit 17 Jahren leitet. Hinzu kam die Situation am Arbeitsmarkt: «Es gab viel mehr Schulabgängerinnen und -abgänger als Lehrstellen. Deshalb hat die Politik die grossen Industriebetriebe aufgefordert, einen Teil der Ausbildung für kleinere Firmen zu übernehmen», sagt Wicki. Seither werden überbetriebliche Kurse bei Schindler durchgeführt, das ermöglichte es auch kleineren Firmen in der Zentralschweiz, die Zahl der Lernenden zu erhöhen. In den vergangenen 20 Jahren hat Schindler über 1300 eigene Lernende ausgebildet.
Zwölf Lehrberufe bietet Schindler an. Dabei hat sich in den Jahren das Gewicht von einer dominierenden mechanischen Ausbildung immer stärker zu den «neuen» Berufsbildern wie Mediamatiker:in oder Informatiker:in verschoben. «Die neuen digitalen Möglichkeiten sind für uns und die Jugendlichen attraktiv. Gleichzeitig bilden wir aber nach wie vor sehr viele junge Personen in mechanischen Berufen aus», betont Wicki. Mit gutem Grund: Servicetechnikerinnen und Servicetechniker oder Monteure und Monteurinnen sind für das Geschäft des Aufzugs- und Fahrtreppenherstellers zentral. Für diese Berufe ist eine Lehre in Polymechanik oder Anlagen- und Apparatebau eine gute Grundlage und die Basis um die Lehre als «Aufzugsmonteur» abzuschliessen.
Gezielte Förderung der Berufsmatura
Neben den Lehrberufen hat sich auch das Bildungssystem stark gewandelt. «Die Durchlässigkeit des Bil-dungssystems in der Schweiz ist hoch. Via Berufsmatura oder Passerelle können die jungen Leute spannende Karrieren machen. Wir fördern dies deshalb gezielt.» Rund ein Viertel der Schindler-Lernenden macht heute eine Berufsmatura. «Wir hoffen, sie kommen dann als Ingenieurinnen oder Ingenieure zu Schindler zurück», erklärt Wicki.