«Der Modellbau braucht ein gutes Fingerspitzengefühl»

In der Ausbildung zum Holzbauer nimmt der Modellbau einen nicht zu unterschätzenden Teil ein. Dabei sollen die Lernenden unter anderem heute nicht mehr oft verwendete Bearbeitungsmethoden kennenlernen, diese auch anwenden und zudem exaktes Arbeiten trainieren.

Seltene Arbeitsgänge werden geübt

Zu den althergebrachten Methoden der Holzverbindung gehört beispielsweise das sogenannte «Verzapfen». Heute seltener verwendet, sind wir Lernenden darauf angewiesen, dies am Modell üben zu können.

Ein anderes Beispiel solcher traditioneller Methoden ist etwa das Arbeiten mit mehreren Überblattungen. Auch das lässt sich am Modell sehr gut üben.

Exaktes Arbeiten ist gefragt

Wie in der täglichen Arbeit, wird auch beim Modellbauen sehr grosse Präzision verlangt und erwartet. Diese Exaktheit konnte ich bei meinen verschiedenen Modellarbeiten mehrfach trainieren, das wiederum kommt der Arbeit im Betrieb zu Gute.

Verschiedene Modelle

Jeder Lehrling erstellt mehrere Modelle. Einerseits tun wir das an unserem Lehrlingssamstag. Dort gibt mir der Berufsbildner die Aufgabenstellungen für die Modelle. Bei den überbetrieblichen Kursen bauen wir ebenfalls Modelle, einfach viel grössere. Und schlussendlich müssen wir uns auch in der Schule im Modellbau beweisen. Da machen alle Lehrlinge genau dasselbe Modell, dass dann vom Lehrer benotet wird. Bei den Modellen für die Schule musste ich auch mal nach Feierabend an die Arbeit, um fertig zu werden.

So bereite ich den Modellbau vor

Normalerweise erhalte ich einen kleinen Plan des Modells, welches ich herstellen soll. Darauf sind die Masse angegeben. Ich zeichne mir dann einen Plan im Massstab 1:1, mit dem ich die Teile aufs Holz übertragen kann. Wenn ich den Plan fertig habe, rüste ich das Holz. Dabei achte ich darauf, dass dieses beispielsweise keine Harzgallen aufweist oder auch, dass es feinjährig ist.

Dann geht’s ans Holz

Weil das Holz meist nicht perfekt winklig ist, hoble ich es auf der Abrichte auf zwei Seiten winklig. Danach wird es auf der grossen Hobelmaschine auf Dimension gehobelt. Ablängen tu ich es dann mit etwas Übermass, also noch nicht ganz exakt auf die Länge. Dann zeichne ich die Ausschnitte des Modells aufs Holz, damit ich sehe, was ich alles ausnehmen muss. Zum Ausarbeiten benutze ich dann die Handsäge, den Stechbeitel und den Holzhammer. Ab dem 2. Lehrjahr darf ich auch die Tischfräse für die Bearbeitungen benutzen. Und wenn das Modell fertig ist, breche ich noch mit einem Schleifpapier die Kanten.

Es ist schön, ein Resultat zu sehen

Ehrlich gesagt ist das Modellbauen an und für sich nicht meine Lieblingstätigkeit. Aber wenn ich mich dann ins Projekt eingearbeitet und mehrere Stunden an einem Modell gearbeitet habe, bin ich schlussendlich stolz, das Endprodukt zu sehen.


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Hunkeler
Iwan Stojkovic, 2. Lehrjahr Holzbauer.