Das Glück der Erde

Referentin Sara Stalder, Geschäftsleiterin Stiftung für Konsumentenschutz.

EBIKON/ ST. NIKLAUSEN – Liegt das Glück der Erde auf dem Ueli-Hof? Diese Frage stellt sich unter anderem der Schweizerische Tierschutz (STS). Mit und anhand des traditionellen Betriebs aus dem Rontal wurde mehr als «nur» eine Bauernhof-Idylle gezeigt. 

sj. Am Freitag der 11. September lud der Schweizerische Tierschutz zu einem Medienevent – der Anlass fand in der Ueli-Hof Bio-Fleisch-Manufaktur in Ebikon und auf dem Ueli-Hof in St. Niklausen statt. Thema der Veranstaltung war: In welchen ökonomischen Zwängen steckt die Schweizerische Landwirtschaft und wieviel mehr würde und darf mehr Tierschutz kosten?

Der «rontaler» hat schon des öfteren über den Ueli-Hof berichtet. Die Ueli-Hof AG gehört heute in der Region zu den führenden unabhängigen Anbietern von Bio-Fleischerzeugnissen. Der Erfolg des Unternehmens ist, neben der Qualität, ganz wesentlich das Ergebnis einer schlüssigen Vision, die sowohl gelebt als auch den Kunden klar und deutlich vermittelt wird. Ueli-Hof steht ein für die tier-, menschen- und umweltfreundliche Entstehung von Lebensmitteln – auf der Grundlage einer naturnahen und nachhaltigen Landwirtschaft mit artgerechter Tierhaltung.

Wertschöpfung in eigenen Händen

Die Ueli-Hof AG steht im Zentrum einer stetig wachsenden regionalen Gemeinschaft von Erzeugerpartnern. Diese halten ihre Tiere artgerecht nach den Richtlinien von Bio Suisse und Ueli-Hof. Sie begleiten die Tiere auch in das Schlachthaus der Bio-Fleischmanufaktur von Ueli-Hof in Ebikon und achten dabei auf möglichst kurze Transportwege. Bei Ueli-Hof wird das Bio-Fleisch nach traditionellen handwerklichen Methoden zu einer breiten Auswahl an Spezialitäten verarbeitet. So hält Ueli-Hof die ganze Wertschöpfungskette wie auch die Einhaltung seiner hohen Qualitäts- und Tierethik-Standards in den eigenen Händen. Auf dem Fundament dieser aktiv gelebten und auch kommunizierten Philosophie ist das Unternehmen zu einem der regional führenden unabhängigen Bio-Fleisch-Anbieter herangewachsen.

Beispiel Ueli-Hof

Diese nachhaltige Philosophie wurde auch von den Referenten an dem Medienanlass befürwortet. Namentlich Sara Stalder, Geschäftsleiterin Stiftung für Konsumentenschutz, und Hansuli Huber, Geschäftsführer Schweizer Tierschutz STS, sprachen sich – auch im Namen ihrer Organisationen – für das Beispiel Ueli-Hof aus. Man habe für diesen Anlass den Ueli-Hof ausgewählt, weil er in der Schweizer Landwirtschaft ein vorbildliches Beispiel für Kundennähe und den Anspruch sei, mehr sein zu wollen, als ein von vor- und nachgelagerten Industrien und Händlern extrem abhängiger Rohstoffproduzent, wie es Landwirte heute mehrheitlich sind.

Fragwürdige Direktzahlungen

Die Lebensmittelindustrie verlangt nach möglichst billigen Rohstoffen und das heisst: Hin zu grossflächigen Landwirtschaftsbetrieben und hin zu Tierfabriken. In diese Richtung wirkt heute auch die Schweizer Agrarpolitik. So nahm innert Jahresfrist die Zahl an Grossbetrieben mit jährlich über 150’000 Franken Direktzahlungen um 56% zu. Der Schweizer Tierschutz STS fordert eine Anpassung dieser ökonomisch fragwürdigen, überhöhten Direktzahlungen. Eine Anpassung zugunsten der Tierwohl-Förderung. Als ein Gegenmodell zur billigen Massenproduktion profiliert sich die ob Luzern gelegene Erzeugergemeinschaft Ueli-Hof. Hier setzt man auf Regionalität, artgerechte Tierhaltung und den direkten Kontakt zum Konsumenten. Die Ueli-Hof AG wurde so zum führenden Anbieter von Bio-Fleischprodukten in der Region Luzern. Den Erfolg führt deren Leiter, Ueli Unternährer, auf das Einhalten hoher Qualitätsstandards bei Tierwohl und Ökologie zurück. «Die Konsumenten honorieren unsere Anstrengungen», sagt Unternährer. Weitere Informationen finden sich unter www.uelihof.ch und www.tierschutz.com.

Hansuli Huber, Geschäftsführer Schweizer Tierschutz STS. Bilder zVg.
Hansuli Huber, Geschäftsführer Schweizer Tierschutz STS. Bilder zVg.
Referentin Sara Stalder, Geschäftsleiterin Stiftung für Konsumentenschutz.
Referentin Sara Stalder, Geschäftsleiterin Stiftung für Konsumentenschutz.