Breite Reform für besseres Image

Der Ebikoner Ricky Gabriel nimmt die Gratulationen von Swissmechanic-Geschäftsführer Patrick Riedweg entgegen. Bild apimedia

Die Berufe der Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie sollen für Jugendliche attraktiver werden. Zu diesem Zweck lancierten die MEM-Berufsverbände Swissmechanic und Swissmem eine eingehende Berufsreform, wie ein Netzwerkanlass in Schenkon aufzeigte.

Netzwerk-Events hatten in letzter Zeit Seltenheitswert. Swissmechanic Zentralschweiz, der KMU-Berufsverband der Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie (MEM), durchbrach diesen Bann kürzlich und organisierte einen entsprechenden Anlass zum Thema «Digitalisierung im KMU und Berufsreform Future MEM». 55 Mitglieder folgten der Einladung in die Pavese AG nach Schenkon. Das Familienunternehmen, das unter anderem in der Maschinenindustrie, Medizinaltechnik, aber auch in der Luft- und Raumfahrt tätig ist, hat in den letzten Jahren viel in die Digitalisierung investiert. Daniele und Enzo Pavese gewährten den Besucherinnen und Besuchern einen eindrücklichen Blick in ihre topmoderne, automatisierte Produktion.

Reform der Grundbildungen

Wie viele handwerkliche Branchen kämpft auch Swissmechanic mit Nachwuchssorgen. Damit man in Zukunft wieder mehr Jugendliche für eine Ausbildung begeistern kann, hat sich der Verband vor einiger Zeit aufgemacht, die Ausbildungen in den acht Lehrberufen den wirtschaftlichen, technologischen und gesellschaftlichen Veränderungen anzupassen und somit das Berufsimage zu verbessern. Um die Wünsche der Jugendlichen, aber auch der Lehrbetriebe und Schulen zu eruieren, interviewte man vorgängig Lehrabgänger und führte Umfragen bei MEM-Unternehmen, Berufsbildnern und Lehrpersonen durch. Gemäss Roland Stoll, Vizedirektor von Swissmechanic Schweiz, soll die Zahl der Lehrverhältnisse bis 2027 schweizweit auf 18‘000 Lehrverhältnisse (Niveau von 2009) erhöht und dabei gleichzeitig die Frauenquote verdoppelt werden. Der Hauptfokus für die kommenden Monate liegt nun auf der Erarbeitung der Qualifikationsprofile sowie der Bildungspläne und -verordnungen für alle Lehrberufe. Ab Sommer 2024 sollen die ersten Lernenden nach
neuer Bildungsverordnung ausgebildet werden.

Ehrung der besten Lehrabgänger

Bevor es zum gemütlichen Teil, dem Nachtessen in der «Esserei» in Sursee, überging, ehrte Swissmechanic Zentralschweiz jene Lernenden, die diesen Sommer ihre Lehre mit der Note 5,2 oder höher abgeschlossen haben. Für das Glanzresultat von 5,6 sorgte der Obwaldner Denis Durrer, der seine Lehre zum Elektroniker EFZ bei der Leister AG in Kägiswil inklusive Berufsmaturität absolvierte. Unter den Ausgezeichneten war auch der
Ebikoner Ricky Gabriel, der seine Lehre zum Mechanikpraktiker EBA bei der Thermoplan AG in Weggis absolvierte.

Daniel Schwab