Immer mehr Pendler

Peter Schilliger, Präsident der TCS-Sektion Waldstätte: «Wir setzen uns für das Miteinander aller Mobilitätsformen ein.» (Bild apimedia)

Die zunehmende Zahl der Pendler sorgt für ein erhöhtes Verkehrsaufkommen auf den Luzerner Strassen. Die 8. Verkehrskonferenz des TCS suchte nach Lösungen.

Zwei Drittel der Luzerner Bevölkerung sind Pendler. Für den Arbeitsweg, aber auch für Freizeitaktivitäten, ist ein Grossteil auf eine leistungsfähige Strasseninfrastruktur sowie eine optimale Anbindung und Erreichbarkeit angewiesen. Um diese Thematik drehte sich die 8. Verkehrskonferenz der TCS Sektion Waldstätte in der Messe Luzern. «Gegenüber 2005 werden heute in Luzern, Ob- und Nidwalden weitere Distanzen zurückgelegt, aber in kürzerer Zeit», sagte Norbert Riesen, Direktor LUSTAT Statistik Luzern. Am mobilsten seien junge Erwachsene. Ziel und Zweck der Mobilität sei für die meisten Personen die Freizeit, gefolgt von Arbeit und Einkaufen. «Das mag erstaunen», so Riesen weiter. «Aber die Rangliste ist eindeutig: Man ist in der Freizeit fast doppelt so weit unterwegs als für den Arbeitsweg.» Unabhängig von Ziel und Zweck dominiert der motorisierte Individualverkehr. Rund zwei Drittel der Distanzen werden in allen drei Kantonen mit dem Auto zurückgelegt. Norbert Riesen zeigte auch die Pendlerströme auf. «Überdurchschnittlich viele Personen aus Ob- und Nidwalden pendeln in die Stadt oder Agglomeration Luzern.» Auch für Zu- und Wegpendelnde der Zentralschweiz sei das Auto die erste Wahl.

Schwerpunkt Erreichbarkeit

In der anschliessenden Podiumsdiskussion plädierte Roland Koch vom Tiefbauamt der Stadt Luzern für eine effizientere Nutzung der bestehenden Strassenkapazitäten. Daher fördere die Stadt den öffentlichen Verkehr und setze auf Massnahmen wie Busspuren. Für Peter With, Präsident des Gewerbeverbands Kanton Luzern, war dies nicht nachvollziehbar: «Die Stadt versucht den motorisierten Individualverkehr einzudämmen, aber ohne den gewünschten Erfolg. Darunter leidet auch das Gewerbe.» Die Erreichbarkeit ist auch für das Luzerner Kantonsspital als grösster Arbeitgeber im Kanton ein Problem. «Wir mussten Spielregeln definieren, welche Mitarbeitende Anrecht auf einen Parkplatz haben», sagte Florentin Eiholzer vom Luzerner Kantonsspital. «Wir nutzen aber die ganze Palette und
unterstützen auch die Anreise mit dem ÖV oder bieten eine App für Fahrgemeinschaften.» Das Miteinander sei wichtig, betonte auch Ebikons Gemeindepräsident Daniel Gasser und plädierte für die Spange Nord: «Dieses Vier-Generationen-Projekt ist für uns ein zentrales Element, damit der Verkehr in der Region fliesst.» Diesen Ball nahm Peter Schilliger, Präsident der TCS-Sektion Waldstätte, in seinem Schlusswort auf: «Die Gesamtmobilität muss funktionieren. Daher setzt sich der TCS für das Miteinander aller Mobilitätsformen ein.»

Daniel Schwab

Peter Schilliger, Präsident der TCS-Sektion Waldstätte: «Wir setzen uns für das Miteinander aller Mobilitätsformen ein.» (Bild apimedia)