Die Fernwärme-Erfolgsstory im Rontal geht weiter

Die Gastgeber zur Feier des «Fernwärme-Meilensteines» im Schindler Campus Ebikon: Rainer Roten, CEO Schindler Aufzüge, Rolf Samer, EWL-Geschäftsleitungsmitglied und Herbert Stadelmann, Leiter Gebäude- und Anlagenmanagement. Bild: rowi.

EBIKON – Schindler ist Hauptabnehmer der Fernwärme aus Perlen

Das Herzstück jeder Wasserkühlung: So sieht der Wärmetauscher bei Schindler aus.  Bild:  rowi.
Das Herzstück jeder Wasserkühlung: So sieht der Wärmetauscher bei Schindler aus. Bild rowi.

Fernwärme fliesst neu in Dierikon, Buchrain und Ebikon: Ein Jahr nach der Inbetriebnahme des Astes Root wird nun auch in diesen drei Gemeinde mit Fernwärme aus der KVA Renergia Perlen geheizt. Am derzeit sieben Kilometer langen Fernwärmenetz sind unter anderem grosse Unternehmen wie die Schindler Aufzüge AG angehängt.

Mit der angelaufenen Heizperiode wird jetzt auch in den Gemeinden Dierikon, Buchrain und Ebikon mit ökologischer Fernwärme geheizt. «Derzeit sind 15 Kunden am zweiten Ast des Fernwärmenetzes angeschlossen. Mit weiteren Interessierten finden Gespräche statt, damit zusätzliche Liegenschaften vom lokalen Wärmenetz, gespeist durch Abwärme der Renergia, profitieren können», sagte Rolf Samer, Geschäftsleitungsmitglied der in diesem Bereich federführenden EWL Energie Wasser Luzern.

Die Erfolgsstory geht weiter

Für Saner ist die Fernwärme im Rontal eine Erfolgsgeschichte. «Wir haben von Beginn weg mit den involvierten Gemeinden und wichtigen, grossen Kunden gut zusammengearbeitet. Die ursprünglich geplante Absatzmenge von 30 Gigawatt haben wir bereits zu 90 Prozent vertraglich abgesichert und erschliessen laufend weitere Gebiete. Fernwärme ist auf sehr positive Resonanz gestossen, wir planen bereits grössere Kapazitäten.» Bisher sind gegen 32 Millionen Franken in den Bau des Fernwärmenetzes Rontal investiert worden. Weitere Schritte folgen: Ab 2018 wird die Transportleitung über Luzern in den Littauerboden gebaut, wo die Kombination aus Abwärmenutzung der Renergia sowie der Swiss Steel eine ökonomisch und ökologisch sinnvolle Verwertung der regional vorhandenen Abwärme bietet. Nach dem geplanten Ausbau bis 2020 substituiert die ökologische Abwärme rund 10 Millionen Liter Heizöl.

Schindler ist Schlüsselkunde

Einer der Wärmebezüger in Ebikon ist die Schindler Aufzüge AG, für die die Investition in dieses ökologische Heizsystem eine logische Konsequenz ist. «Die stete Suche nach nachhaltigen Lösungen begleitet uns sowohl bei der Produktentwicklung wie auch auf unserem Campus in Ebikon», meint Rainer Roten, CEO der Schindler Aufzüge AG. Schindler hat gegen eine Million Franken in neue Anlagen als Ersatz des alten Heizkraftwerkes investiert. «Ein historischer Schritt, wir produzieren nun keine Abgase mehr, alles ist jetzt CO2-neutral», freute sich Herbert Stadelmann, Leiter Facility Management bei Schindler, bei der «Meilenstein»-Feier im Campus vor vielen Gästen aus den Rontal-Gemeinden.

Rolf Willimann

Die Gastgeber zur Feier des «Fernwärme-Meilensteines» im Schindler Campus Ebikon: Rainer Roten, CEO Schindler Aufzüge, Rolf Samer, EWL-Geschäftsleitungsmitglied und Herbert Stadelmann, Leiter Gebäude- und Anlagenmanagement. Bild: rowi.
Die Gastgeber zur Feier des «Fernwärme-Meilensteines» im Schindler Campus Ebikon: Rainer Roten, CEO Schindler Aufzüge, Rolf Samer, EWL-Geschäftsleitungsmitglied und Herbert Stadelmann, Leiter Gebäude- und Anlagenmanagement. Bild rowi.

Aus «Güsel» wird Wärme

Täglich entsteht Abfall: Im Haushalt, beim Essen, in der Freizeit oder am Arbeitsplatz. Was nicht ins Recycling kommt, landet im «Güsel». Dieser Abfall wird in der KVA Renergia in Perlen verbrannt und dabei entsteht Abwärme. Ein Teil dieser Wärme wird genutzt, um Wasser für das Fernwärmenetz aufzuheizen. Das bis zu 80 Grad heisse Wasser wird direkt ab der Renergia über ein gut isoliertes Leitungsnetz transportiert. Im Gebäude angekommen ist die Wärmeübergabestation das Bindeglied zwischen dem Fernwärmenetz und der Gebäudeheizung. Hier wird dem Wasser aus dem Fernwärmenetz die Wärme entzogen und an das Heizungsnetz des Gebäudes übergeben. Das auf rund 50 Grad abgekühlte Wasser fliesst zur Renergia zurück und wird dort wieder aufgeheizt.

Fernwärme Luzern AG

EWL setzt gemeinsam mit Partnern auf die sinnvolle Nutzung vorhandener Abwärme und schafft so ein Angebot für umweltschonende Wärme- und Kältelösungen in der Region Luzern. Die Fernwärme Luzern AG ist der Zusammenschluss von EWL Energie Wasser Luzern, dem Gemeindeverband REAL Recycling Entsorgung Abwasser Luzern, und den Gemeinden Emmen, Buchrain, Ebikon und Root um die ökologische Wärmeversorgung in der Region zu gewährleisten.