Grümpelturniere: Stimmungsvoll und … gefährlich

Packende, faire Zweikämpfe prägten das Bild des 40. Rooter Dorfturniers. Bild apimedia

Suva-Unfallkampagne «Sicherheit an Grümpelturnieren»

Fussball ist die Sportart mit den meisten Unfällen. Deshalb unterstützt die Suva jedes Jahr 200 Grümpelturniere schweizweit. So auch in Root, wo am Wochenende das 40. Rooter Dorfturnier über die Bühne ging.

Packende, faire Zweikämpfe prägten das Bild des 40. Rooter Dorfturniers. Bild apimedia
Packende, faire Zweikämpfe prägten das Bild des 40. Rooter Dorfturniers. Bild apimedia

Während Sommer, Lichtsteiner und Xhaka auf internationalem Parkett um Ruhm und Ehre kämpfen, wollen es ihnen viele Hobbykicker in der Schweiz gleichtun. Landauf, landab nehmen jedes Jahr rund 150’000 Personen an Grümpelturnieren teil. Grosse Volksfeste, welche die Menschen unterschiedlichster Herkunft in Massen anziehen. Aber leider sind sie auch nicht ganz ungefährlich. In den 90er-Jahren ereigneten sich im Plausch- und Hobbyfussball auf 1000 Grümpelturnier-Teilnehmende durchschnittlich 15 Unfälle, wie Heinz Wyss, Projektleiter Fussball bei der Suva, erklärt. «Wir reagierten und führten 1999 die Aktion «Sicherheit an Grümpelturnieren» ein». Mit Erfolg: Zehn Jahre später lag die Unfallzahl noch bei 3,5 Verunfallten auf 1000 Teilnehmer. «Dieses Niveau konnte in den letzten Jahren erfreulicherweise gehalten werden», so Wyss weiter.

Offizielle Schiedsrichter
Pro Jahr nehmen rund 250 Grümpel- oder Firmenturniere in der ganzen Schweiz die Unterstützung der Suva in Anspruch. Die Organisatoren erhalten ein Grümpelturnierset zugestellt, das Präventionsbroschüren und Checklisten umfasst, aber auch Schienbeinschoner, Stulpen und Überzieher. Dank der Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen Fussballverband (SFV) werden sämtliche Spiele der Erwachsenen-Teams von offiziellen Schiedsrichtern geleitet. Zusätzlich erhält der Organisator pro teilnehmende Mannschaft 20 Franken an die Schiedsrichterkosten vergütet. Im Gegenzug muss er einige Auflagen erfüllen. Zum Beispiel die Teams zu einem seriösen Aufwärmen anhalten. Oder darauf achten, dass die Hobbykicker nicht in Stollenschuhen, dafür unbedingt mit Schienbeinschonern auflaufen. Selbstverständlich sollen die Spieler vor oder während dem Turniereinsatz keinen Alkohol konsumieren.

Faire Spiele, weniger Unfälle
Von der Aktion «Sicherheit an Grümpelturnieren» profitiert seit vielen Jahren auch der Sportklub Root, der jeweils Anfang Juli sein zweitägiges Dorfturnier durchführt. Turnierleiter Daniel Schwab möchte die Unterstützung der Suva nicht mehr missen: «Die offiziellen Schiris tragen mit ihrer Erfahrung und Autorität wesentlich zu faireren Spielen bei.» Was sich positiv auf die Zahl und Schwere der Verletzungen auswirkt. «In den rund 150 Spielen haben wir in der Regel nur einen bis zwei Spieler, die ärztlich behandelt werden müssen.» Und wie zahlt sich das Engagement für die Suva aus? «Sinkende Unfallzahlen bedeuten weniger Kosten, was wiederum den versicherten Betrieben der Suva in Form von tieferen Prämien zugute kommt», erklärt Heinz Wyss.

Alex Piazza