„So könnt ihr nicht miteinander umgehen!“

Viele Mitglieder wollten beim brisanten GV-Thema mitreden. Bild so
Viele Mitglieder wollten beim brisanten GV-Thema mitreden. Bild so

Nebst den üblichen Traktanden standen an der GV des FC Adligenswil die Unstimmigkeiten zwischen den Gemeinden Adligenswil und Udligenswil zur Übernahme von Unterhaltskosten für die Sportanlagen Löösch im Brennpunkt der Diskussion. Eine Lösung steht noch aus.

jp. Themen wie der Jahresbericht, die Rechnung, das Budget, Ehrungen und die Wiederwahl des Vorstandes gingen an der GV vom 19. September 2012 glatt über die Bühne. „Mehr zu reden gab das Traktandum 6, die Kostenaufteilung zwischen den Gemeinden Adligenswil und Udligenswil für den Unterhalt der Sportanlagen Löösch“, hielt der Präsident des FC Adligenswil, Franz Rigert, fest. „Weil 63 der total 436 Mitglieder des FCA aus Udligenswil stammen, das über keinen Fussballplatz verfügt, muss nach Ansicht des Adliger Gemeinderats die Nachbargemeinde einen Kostenanteil von 15 % von 100‘000.—Franken jährlichen Unterhaltskosten übernehmen. Doch der Udliger Gemeinderat will nur 10‘000.- Franken beisteuern. Die resultierende Differenz von Fr. 5‘000.- sollte nach Meinung des Gemeinderates von Adligenswil der FCA übernehmen. Den etwas mehr als hundert erschienenen Vereinsmitgliedern und weiteren Interessierten standen je zwei Gemeinderäte der beiden Gemeinden Red und Antwort und legten jeweils ihre Standpunkte dar.“

Keine Annäherung der Standpunkte
Leider konnten die Gemeindevertreter die Anwesenden mit ihren Argumenten in keiner Weise überzeugen. Es entwickelten sich hitzige Wortgefechte. Guido Schacher, Gemeinderat von Adligenswil, hielt fest, dass ihm das Vorgehen des Gemeinderates von Udligenswil um die 5‘000.—Franken vorkam wie das „Feilschen auf einem türkischen Bazar“. In der Diskussion fielen Worte an die Gemeindevertreter wie: „So könnt ihr doch nicht miteinander umgehen!“

„Der Gemeinderat von Adligenswil hat zwar in einer Pressemitteilung erwähnt, dass er zu weiteren Gesprächen mit der Gemeinde Udligenswil und den FCA-Verantwortlichen bereit ist. Gemeinderat Peter Kälin meinte jedoch an der Versammlung, dass es für den Gemeinderat von Adligenswil klar sei, dass es am Udliger Beitrag von 15‘000.— Franken nichts zu rütteln gebe. Diese beiden Aussagen können jedoch für den neutralen Betrachter keine Basis für konstruktive Gespräche sein. Peter Kälin bestätigte die Aufforderung an den FCA, in Zukunft 5‘000.—Franken zusätzlich an die Unterhaltskosten der Sportanlagen beizusteuern, dies auch, wenn die Gemeinde Udligenswil für die restlichen 10‘000.- Franken nicht aufkäme.

Aufgrund bisheriger Erfahrungen musste der Vorstand des FCA aber davon ausgehen, dass kurzfristig keine Lösung mit den Politikern zu finden ist, berichtete Präsident Franz Rigert. „Der Vorstand hat deshalb drei Varianten für die Mitgliederbeiträge erarbeitet: 1. Status quo mit der Folge, dass ein negatives Jahresergebnis 1012/13 resultiert; 2. Moderate Beitragserhöhung für alle Mitglieder; 3. Beitragserhöhung für alle auswärtigen Mitglieder.“

Auf Empfehlung des Vorstands entschieden sich die Mitglieder für Variante 1. „So bleibt allen Parteien ein Jahr Zeit, um diese äusserst peinliche Situation in hoffentlich konstruktiven Gesprächen lösen zu können“, fasste der Vorsitzende Franz Rigert den Ist-Stand zusammen, „der FCA muss nun für die Mehrbelastung noch grössere Anstrengungen erbringen. Der Auftritt der Gemeindebehörden von Adligen- und Udligenswil überzeugte eine grosse Mehrheit der anwesenden Mitglieder und Gäste bei weitem nicht.“