Nils Badan ist Rettungsschwimmer aus Leidenschaft – und ein Versprechen für die Zukunft

Nils Badan ist inzwischen zum Nachwuchstalent gereift. Bilder zVg.

Nils Badan aus Ebikon schwimmt im Junioren-Nationalkader der Schweizer Rettungsschwimmer. Im Juli qualifiziert er sich für die Schwimmweltmeisterschaften in Riccione (Italien), die Ende September stattfinden. Ein Porträt zu einem 16-Jährigen, der als Rettungsschwimmer noch viel vorhat.

Die Geschichte von Nils Badan begann vor sechs Jahren. Damals gab es noch keinen Rettungsschwimmer in seiner Familie. Allerdings waren in seinem Umfeld durchaus andere Wassersportarten wie Segeln, Rudern und Windsurfen vertreten. Weil ihm das Leistungsschwimmen aber weniger zusagte, begann er bei der SLRG Sektion Innerschwyz Rettungsschwimmen zu trainieren.

Seit seinem Beitrag in die SLRG sind fünf Jahre vergangen und Nils Badan ist zu einem Schweizer Nachwuchstalent gereift. Im Sommer dieses Jahres qualifizierte er sichfür die Weltmeisterschaften in Riccione. Mit seinen hervorragenden Leistungen zeigte er, dass er mit den Besten seines Fachs mithalten kann. An einem solchen Grossanlass mit solch jungen Jahren starten zu dürfen, gleicht in dieser Sportart einem Ritterschlag.

Nils Badan während dem Training.

Rettungsschwimmen – eine Randsportart mit viel technischem Geschick

Anders als beispielsweise Fussball gehört Rettungsschwimmen bis heute zu den Randsportarten. Ursprünglich ist der Rettungsschwimmersport aus einer humanitären Idee entstanden: Menschen sollten für den Wasserrettungsdienst ausgebildet werden. Dabei unterscheidet man bis heute zwei Teilbereiche: die Disziplinen in freien Gewässern (Surflifesaving) und Wettkämpfe in Hallen- und Freibädern (Poollifesaving).

Vor allem die Kombination aus Spass und Ernstfall haben es Nils Badan angetan: «Ich trainiere verschiedene Disziplinen, die sich aus den täglichen Anforderungen als Rettungsschwimmer ableiten. Das bietet mir die ideale Gelegenheit, das Retten und Bergen von Menschen in Not zu erproben».

Im Falle von Nils Badan heisst das Folgendes: An Wettkämpfen schwimmt er jeweils im Pool ausgesteckte Rettungsparcours ab, die weniger zugunsten des Rettlings absolviert werden. Heisst: Je schneller er den Parcours absolviert, desto besser. Und dafür muss er unter anderem auch viel technisches Geschickt mitbringen. Dafür trainiert der 16-jährige Ebikoner drei bis fünfmal pro Woche.

Neben dem Zeitaufwand ist auch der finanzielle Aufwand enorm. Um einen Teil der Kosten für die Schwimmleidenschaft zu decken, erhält er Unterstützung von der Firma mequadrat AG,  des Technoparks Luzern und des Hotel Château Gütsch. Auch im Schwimmsport sind Sponsoren eher eine Seltenheit geblieben. Um sich auch schulisch abzusichern, absolviert er sein zweites Lehrjahr als Polymechaniker und die Berufsschule. Dieser Spagat zwischen Schule und Sport sei für ihn bis heute eine Herausforderung und erfordere ein gutes Time-Management. Was dann jeweils hilft, ist sein Ehrgeiz, den er durch den Sport entwickelte.

Nils Badan mit seinen Sponsoren.

Der Erfolg kam unerwartet

Als Nils Badan mit elf Jahren nämlich seine grosse Leidenschaft als Rettungsschwimmer entdeckte, dachte er vorerst nicht daran, einmal richtig gut zu werden. Das änderte sich jedoch spätestens im Jahr 2019, als er die ersten Schweizermeisterschaften in Sursee beschritt. «Ich fand Freude am Wettstreit und setzte mir das Ziel, mich im Jahr 2021 für die Nationalmannschaft zu qualifizieren. Fortan trainierte er entweder im Verein, alleine oder aber mit gleichaltrigen Kollegen. Ab und zu wechselt er auch die Sportart. Dann schwingt er sich beispielsweise auf das Fahrrad oder schnürt sich die Joggingschuhe um.

Dieses Champions-Mindset führte im Oktober 2021 weniger überraschend dazu, dass er sich für das Nationalkader qualifizierte. Als einer von neun männlichen Athleten gehört er heute zum U-18-Nachwuchsteam. In einigen Tagen möchte er nun sein zweites Ziel erreichen und ein Top 10 Resultat für die Schweiz in Italien sichern, «und natürlich möchte ich meine ersten Erfahrungen an einem derart grossen und wichtigen internationalen Wettkampf sammeln und internationale Athleten kennenlernen.» Vor allem die sportlichen Vorbilder, die er bisher im Nationalkader kennenlernte, waren und sind für ihn bis heute prägend und ein Grund dafür, sich noch höhere Ziele zu stecken.

Ein klares Ziel vor Augen: Australien

Auch wenn der Fokus heute klar auf den Weltmeisterschaften in Riccione liegt, hat er bereits ehrgeizige Zukunftspläne: «Ich will weiter trainieren und noch viele Wettkämpfe in nationalen und internationalen Gewässern absolvieren.»

Obwohl wenn in den letzten zwei Jahren deutlich weniger Wettkämpfe stattfanden, hat Nils konstant gute Leistungen gezeigt. Ein Versprechen für die Zukunft, dass es auch an den Weltmeisterschaften Ende September ähnlich weitergeht. Und ganz leise schwingen auch die Träume bereits mit, in zwei Jahren an der Gold Coast in Australien an den Start zu gehen.

Marjana Ensmenger


International Lifesaving Competition Bern, 28.08.2022
2. Rang Manikin Carry with Fins
Poolwettkampf Einzeldisziplinen, 02.07.2022
3. Rang Manikin Carry with Fins
3. Rang Super Lifesaver
Swiss Lifesaving Trophy Zentralschweiz, 11.06.2022
1. Rang Board Race
2. Rang Surf Race
2. Rang Beach Flags
1. Rang Board rescue
1. Rang Rescue Tube
Selektion Nationalkader 2021/22 Sursee, 24.10.2021
2. Rang

International Lifesaving Competition Bern. 25.09.2021
2. Rang Manikin Tow with Fins
2. Rang Manikin Cary
3. Rang Rescue Medley
3. Rang Obstacle Swim

International Surf Lifesaving Competition Yvonand, 04.09.2021
2. Rang Beach Sprint

Nils Badan trainiert auch viel Unterwasser.