Der SK Root erlebte, wie brutal Fussball sein kann

Bis zur 95. Minute konnten sich die Anhänger des SK Root über ein Unentschieden freuen. Bild zVg.

Der SK Root hatte gegen Nottwil alles im Griff und stand unmittelbar vor dem Aufstieg. Bis zur 95. Minute, als ein Konter alles auf den Kopf stellte.

pd. Root. Die Ausgangslage hätte spannender nicht sein können: Der Sieger steigt auf, bei einem Remis lacht der SK Root. Weit über 500 Zuschauer wohnten dem «Grande Finale» auf der Unterallmend bei. Sie sahen einen Gast, der zunächst etwas mehr vom Spiel hatte. Die Notteler schaffte es hin und wieder, ihre beiden physisch starken Stürmer in Szene zu setzen, doch diese waren in der ebenfalls starken Rooter Abwehr gut aufgehoben. So verlief die erste Halbzeit relativ ereignislos. Nur je einmal kamen die Torhüter ins Schwitzen: Nottwils Thijs nach 23 Minuten, als Alessandro Luchs einen Gegenspieler austanzte, seinen Abschluss aber zu wenig platzierte. Und Roots Meier, als er in der 45. Minute mirakulös aus zehn Metern rettete.

In der zweiten Halbzeit wurde die Partie zu einem echten Abnützungskampf. Wer hat den längeren Atem? Wem gelingt der Lucky Punch? Das Heimteam bekam den Gegner mit zunehmender Spieldauer immer besser in den Griff, immer seltener kamen die Nottwiler in Rooter Tornähe. Das war vor allem das Verdienst der Rooter Innenverteidiger Tim Meierhans und Roli Schnider, die oben wie unten alles abräumten. In der 61. Minute hatte der eingewechselte Ben Meierhans sozusagen den «Matchpuck» auf dem Fuss, als er allein auf Thijs ziehen konnte. Statt diesen zu überlaufen und einzuschieben, entschied er sich für den sofortigen Abschluss. Thijs hielt die Kugel und sein Team damit im Spiel. In der Schlussphase deutete praktisch nichts mehr auf einen Nottwiler Sieg hin. Die Antwort auf die Frage mit dem längeren Atem schien klar beantwortet. Nur noch zweimal kam «Nottu»: In der 84. Minute versuchte es der Stürmer mit einem Lob über Meier, der Ball prallte auf die Latte. Und dann lief bereits die 95. Minute: Root verlor den Ball ungeschickt im Mittelfeld, der FCN jagte das Leder ein letztes Mal weit nach vorn, Goalie Meier eilte aus dem Kasten, kam gegen den Nottwiler einen Sekundenbruchteil zu spät. Penalty! 0:1! Aus und vorbei! Die Rooter und ihr treuer Anhang mussten fassungslos mit ansehen, wie der FC Nottwil den (zwar nicht gestohlenen, aber alles andere als zwingenden) Sieg und Aufstieg feierte.

Root: Meier; Krummenacher, Tim Meierhans, Schnider; Bächler, Schafer, Bucheli, Luchs, Wigger; Strebel, Matic (Ineichen, Ben Meierhans, Krieger, Pföstl, Confortola, Christen).

Tore: 96. FCN (Foulpenalty) 0:1