Das Jubiläumsbuch: 125 Jahre Eidgenössischer Schwingerverband

ESAF Zug 2019: Stucki Christian - Wicki Joel im Schlussgang. Stucki wird Schwingerkönig, der punktgleiche Wicki wird als Erstgekrönter ausgezeichnet. Bilder: Scan rowi

«Stolz darf der ESV dieses Jahr auf sein 125-jähriges Bestehen zurückblicken. Gelegenheit also, in dieser hektischen Zeit einen Augenblick innezuhalten und Rückschau auf die vergangenen 25 Jahre zu halten», hält der seit Ende Mai dieses Jahres amtierende ESV Obmann Markus Lauener im Vorwort zum soeben erschienenen 400-seitigen Buch fest.

«Wenn du deine Vergangenheit kennst, kannst du deine Zukunft gestalten. Nun ist der Eidgenössische Schwingerverband (ESV) also 125-jährig. Einst als Verband gegründet, der als einer der Hauptaufgaben hatte, sich als Gegenpol zu den 1896 erstmals ausgetragenen Olympischen Sommerspiele und damit dem internationalen Sport zu positionieren, ist es genau diese Aufgabe, die das Schwingen auch heute noch einzigartig macht, getreu dem Slogan «zurück zu den Wurzeln», schreibt Jubiläumsschrift-Kommissionspräsident Rolf Gasser im Verbandsorgan «Sägemehl- splitter».

Die Jubiläumsschrift soll ein schriftliches Dokument dieser Entwicklung sein, soll aber auch aufzeigen, dass «Schwingen eben Schwingen bleibt». Das Werk beschreibt die Geschichte der letzten 25 Jahre auf 400 Seiten und soll künftigen Generationen dazu dienen, die gefällten Entscheide nach zu verfolgen. Viel sei seitens des Verbandes unternommen worden um den eigenständigen Weg mit einer massvollen Weiterentwicklung voranzutreiben. So seien die Implementierungen der Technischen Leiter Aktiv- und Jungschwinger im Zentralvorstand, verschiedener Kommissionen wie etwa der TK Jungschwingen oder der Medienkommission, der Geschäftsstelle und von Jugend + Sport erwähnt. Aber auch die Schaffung des Reglements Werbung, des Reglements Doping und schliesslich der Beitritt zu Swiss Olympic waren Meilensteine in der Geschichte des Verbandes der letzten 25 Jahre.

Eichenlaubkranz und ein Muni

Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga widmet dem Schwingen im Geleit einen Kranz. «Nicht jedes Land hat das Glück, einen Nationalsport zu haben, bei dem man nicht den Eindruck bekommt, das Wichtigste sei, schnell möglichst reich zu werden.» In diesem Sport sei die Ehre wichtiger. Schwinger können zwar König werden, aber das Preisgeld ist ein Eichenlaubkranz und maximal ein Muni. In der Regel bekommen auch die Letztrangierten noch einen Preis. Sie habe nie ganz verstanden, weshalb die besten Schwinger «Die Bösen» genannt werden. «Dabei finde ich sie doch äusserst liebenswürdig», findet die Bundespräsidentin.

Die Jubiläumsschrift enthält viele, stimmungsvolle Kampfbilder der besten Gänge und Schwinger des letzten Vierteljahrhunderts, es werden Könige und Erstgekrönte porträtiert, über praktisch jedes grössere Fest wird minutiös Buch geführt, wichtigste Gänge und Ranglisten aufgelistet und auch die erfolgreichsten Schwinger seit 1895, wie auch sämtliche Ehrenmitglieder des Verbandes finden sich hier wieder.

Das Abschlusskapitel ist sportlichen- und gesellschaftlichen Ergänzungen zum Schwingen gewidmet. So kommt das Steinstossen nicht zu kurz, dem Hornusser- wie dem Nationalturnverband oder dem Jodlerverband wird Ehre zuteil und Rolf Gasser, Leader der Buchkommission, wagt einen Ausblick ins nächste Vierteljahrhundert. Unter dem Slogan «Mit Demut und Dankbarkeit in die kommenden 25 Jahre», mit dem Hauptaugenmerk auf die Nachwuchswerbung und die Ausbildung der jungen Schwinger. Mit «Die Jugend ist die Zukunft» schliesst Gasser diesen Ausblick.

Rolf Willimann