Endlich zurück in der 3. Liga

Die Aufsteigerjungs des FC Adligenswil jubeln über die Rückkehr in die 3. Liga. Bild Stefan Rieder.

Der FC Adligenswil gewinnt gegen Littau II das entscheidende Spiel mit 3:1 und ist damit wieder zurück in der 3. Liga. Mit einem jungen, einheimischen Team hat man nach vier Jahren in der 4. Liga den Aufstieg geschafft.

Einige lagen sich in den Armen, andere hatten Tränen in den Augen: Die Spieler des FC Adligenswil konnten am Samstagabend kurz vor 20 Uhr nach dem 3:1-Heimsieg gegen den FC Littau II kaum glauben, dass sie den Aufstieg geschafft hatten. So oft war man in den letzten Jahren noch auf der Zielgerade gescheitert, zu sehr hat man sich an das Gefühl der Niederlage gewöhnt. Aber nein, in diesem Jahr war alles anders: Der FC Adligenswil zog es bis zum letzten Spieltag durch – und steigt verdient in die 3. Liga auf.

Dabei hatte man es nochmals spannend gemacht an diesem letzten Spieltag, an dem man wusste, dass ein Sieg mit nicht mehr als drei gelben Karten reicht. Goalgetter Dominique Lottenbach (16 Saisontore) eröffnete das Skore zwar bereits früh per Kopf (25.), doch kurz vor der Pause schlug der Gegner total aus dem Nichts zurück. Bis dahin hatten die Gäste keine Chance gehabt, die Adligenswiler hatten den Druck hoch gehalten.

Die Nervosität war dem jungen Team in der Pause anzumerken, umso beeindruckender war die Reaktion nach dem Pausentee. Nach nur sechs Minuten schoss Mario Mächler das so wichtige 2:1. Was dann folgte, war nichts für schwache Nerven. Eigentlich hatte sich der FCA in dieser Saison mit Ballbesitz-  und Offensivfussball ausgezeichnet, die letzten zwanzig Minuten war davon aber nicht mehr viel zu sehen. Man stand tief, schlug die Bälle nur noch irgendwie aus der Gefahrenzone, die Littauer versuchten immer wieder mit hohen Bällen in den Strafraum einzudringen. Und als der Ball in der 85. Minute nach einem Freistoss das Lattenkreuz streifte, und wenig später Reto Mattmann auf der Linie klärte, sehnte ganz Adligenswil den Schlusspfiff herbei. Die Erlösung nahte jedoch bereits früher, als Lottenbach mit seinem Kontertor in der Nachspielzeit die Dämme brechen liess. Karten holte man übrigens keine.

Dreimal in Folge den Aufstieg knapp verpasst

Damit kehrt der FC Adligenswil nach vier Jahren Abwesenheit wieder in die 3. Liga zurück. Nach dem Abstieg 2014 hatte man dreimal in Folge den Wiederaufstieg knapp verpasst, zweimal hatte Adligenswil am Schluss den dritten, einmal den vierten Rang belegt. Besonders bitter war der Nichtaufstieg 2016, als man nur aufgrund der Strafpunkte den Aufstieg verpasst hatte. Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass man in diesem Jahr genau wegen jener Regel vor dem punktgleichen Hergiswil II in die 3. Liga aufsteigt.

Der Erfolg gehört zu einem grossen Teil auch dem Trainer. Der erst 29-jährige Adligenswiler Adrian Indergand, der zum Saisonstart vom Assistent- zum Cheftrainer befördert wurde, hat es geschafft, aus vielen guten Einzelspielern eine Einheit zu formen. Die geschlossene Mannschaft dürfte der grösste Unterschied zu den letzten Jahren gewesen sein, häufig konnten gerade Einwechselspieler mit wichtigen Aktionen zum Erfolg beitragen. Bei seiner Arbeit half Indergand sicher auch, dass er jeden Spieler des Teams schon davor aus dem Verein gekannt hatte. Bemerkenswert ist nämlich, dass die 1. Mannschaft des FC Adligenswil erstmals seit über fünfzehn Jahren keine auswärtigen Spieler im Kader hat. Zudem ist erstaunlich, wie jung das Aufsteigerteam ist. Vom 20-Mann-Kader beträgt das Durchschnittsalter 22 Jahre, wobei zu beachten ist, dass Team-Senior Mauro Odermatt (31) die ganze Rückrunde verletzt gefehlt hatte.

Die Freude war bei einigen Spielern am Samstag übrigens so gross, dass sieben Aufsteigerjungs während der Feier spontan einen Flug am Sonntag in der Früh in Richtung Palma de Mallorca buchten. In der nächsten Saison geht die Reise immerhin in die 3. Liga. Dorthin, wo der FCA nach seinem Verständnis auch hingehört.

Raphael Gutzwiller

Die Aufsteigerjungs des FC Adligenswil jubeln über die Rückkehr in die 3. Liga. Bild Stefan Rieder.