Udligenswil erhöht die Steuern 2014 noch nicht

Gewichtige Themen an Gemeindeversammlung vom 25. November

Nebst dem Voranschlag 2014 standen an der Udligenswiler Gemeindeversammlung am Montagabend ein Sonderkredit für die Planung einer Pflegewohngruppe über Fr. 350‘000.– sowie die Zusicherung des Gemeindebürgerrechts auf der Traktandenliste. Die Anwesenden folgten in allen Punkten den Empfehlungen des Gemeinderates. Die Anträge auf eine Steuererhöhung fanden keine Mehrheit.

shab. «Einmal mehr steht heute Abend Finanzielles im Zentrum», stellte Gemeindepräsident Thomas Rebsamen zum Auftakt der Gemeindeversammlung fest, als er die 130 anwesenden Bürgerinnen und Bürger begrüsste. Bei den aktuellen oder bevorstehenden Projekten erwähnte er etwa eine verstärkte Zusammenarbeit mit den umliegenden Gemeinden, die Erarbeitung einer Lösung für das Steueramt, wenn der Leiter in Pension geht, oder die Weiterarbeit an der Küssnachterstrasse. Angesichts der begrenzten Landreserven soll die Gemeinden zudem im Inneren verdichtet und das Gebiet zwischen heutigem Werkhof mit Sammelstelle und dem Restaurant 1313 aufgewertet werden. Letzteres heisst, man  beabsichtigt, gemeindeeigenes Land im Baurecht zu vergeben, um neuen Wohnraum für zusätzliche Steuerzahlende zu schaffen.

«Allen Sparbemühungen zum Trotz», betonte der Gemeindepräsident, «hat sich die Finanzlage der Gemeinde noch nicht entspannt – im Gegenteil.» Steigende Kosten in Bildung und Sozialem sowie rückläufige Steuereinnahmen sind Gründe dafür. In einer detaillierten Analyse der nicht gebundenen Ausgaben hat der Gemeinderat deshalb in einem ersten Schritt Sparpotential ermittelt. Allerdings seien diese Massnahmen nicht ausreichend, so dass er eine Steuererhöhung von 1.85 auf 1.95 Einheiten für das Jahr 2015 als unumgänglich erachtet. Wie im vergangenen Jahr, das mit rund einer halben Million Defizit abschloss, ist auch für 2013 ein ähnlich hohes Defizit prognostiziert. Finanzvorsteher Claudio Passafaro betonte, dass Udligenswil das heutige Leistungsniveau beibehalten und ein Dorf mit Qualität bleiben wolle. Doch spätestens 2018 will er wieder eine ausgeglichene Rechnung vorweisen können. Spannend wurde es nach den detaillierten Ausführungen der einzelnen Ressortvorsteher, als aus Versammlungskreisen zwei Anträge für eine sofortige Steuerfusserhöhung auf 1.9 bzw. 1.95 Einheiten kamen. Die Anwesenden liessen sich von den Argumenten nicht überzeugen  und stimmten deutlich für eine Beibehaltung des aktuellen Steuerfusses von 1.85 Einheiten.

Ja zum Sonderkredit für Pflegewohngruppe

Um den zukünftigen Bedürfnissen betagter Menschen Rechnung zu tragen und ihnen in der Gemeinde entsprechende Möglichkeiten zu bieten, hat man sich in Udligenswil schon seit einiger Zeit mit dem Vorhaben befasst, die Alterswohnungen «Am Bächli» mit einer Pflegewohngruppe zu ergänzen. Für die mögliche Umsetzung und den Bau einer Pflegewohngruppe hat die Hochschule Luzern ein Konzept erarbeitet. Viele Voten und Fragen zeigten, dass das Thema die Bevölkerung beschäftigt. Die Versammlung hiess schliesslich den beantragten Planungskredit im Betrag von 350‘000 Franken für die Fortsetzung der weiteren Vorarbeiten durch die eingesetzte Projektgruppe und die Durchführung eines Architekturwettbewerbs als Grundlage für den Baukredit mit grossem Mehr gut.

Alle Gesuchsteller wurden eingebürgert

Zum Abschluss der Veranstaltung stellten sich die Gesuchsteller vor, die das Gemeindebürgerrecht von Udligenswil beantragen: es waren der aus Sri Lanka stammende Ilango Sivanesan und seine Kinder Sivanuyaa und Athavan Ilango, der russische Staatsbürger Igor Nietlispach sowie die in Bozen/Südtirol geborene Margrit Gamper und ihre Tochter Leonie Modica. Ihren Gesuchen wurde einstimmig entsprochen.

Mit Bedauern teilte Gemeindeammann Marco Zgraggen unter Verschiedenes mit, dass die Post aus der Poststelle im Ort eine Agentur machen will. Ausserdem soll das Heizkraftwerk Haltikon in eine nächste Runde gehen, was Udligenswil aufmerksam beobachten wird.

 

Gemeindepräsident Thomas Rebsamen wartet gespannt auf das Resultat der Steuerfuss-Abstimmung. Bild shab
Gemeindepräsident Thomas Rebsamen wartet gespannt auf das Resultat der Steuerfuss-Abstimmung. Bild shab